Circular Economy

Nachhaltiges Verpacken: Recycling allein reicht nicht

Immer mehr Waren werden im Internet bestellt und in Transportverpackungen – oft aus Pappe, Papier oder Karton – bis an die Haustür geliefert. Das Verpackungsgesetz fordert deren weitgehende Recycelbarkeit. Zu wirklich nachhaltigem „Packaging“ gehört aber noch mehr. Das zeigt Antalis mit seiner überarbeiteten Verpackungsstrategie.

22.11.2021

Nachhaltiges Verpacken: Recycling allein reicht nicht

Wer Verpackungen in Umlauf bringt, muss sich darum kümmern, dass sie später auch recycelt werden können. Das schreibt das 2019 in Kraft getretene Verpackungsgesetz vor, das die bis dahin gültige Verpackungsverordnung abgelöst hat. Es verlangt außerdem, dass die ausgelieferten Verpackungsmengen bei der Zentralen Stelle Verpackungsregister (ZSVR) gemeldet und im Verpackungsregister LUCID eingetragen werden.

Ziel des Gesetzes ist es, die Recyclingquoten zu steigern. Ab 2022 sollen beispielsweise 90 Prozent aller Verpackungen aus Papier, Pappe und Karton und 63 Prozent der Kunststoffe recycelt werden. Papierbasierte Verpackungen sollen damit eine Wiederverwertungsquote erreichen, die bislang allein dem Glas vorbehalten war. 2019 wurden sie laut ZSVR zu 81,9 Prozent verwertet. Konkrete Recycling-Zielwerte bis 2025 und 2030 definiert auch die Europäische Verpackungsrichtlinie. Sie verpflichtet Unternehmen darüber hinaus zu einem möglichst sparsamen Umgang mit Verpackungsmaterial.

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Innovationsschub bei recycelbaren Verpackungskonzepten

In der Verpackungswirtschaft haben die gesetzlichen Vorgaben zu einem wahren Innovationsschub beigetragen. Vielfach werden Verpackungskonzepte überarbeitet, immer mit dem Ziel der Verpackungsreduktion und der besseren Recycelbarkeit. Procter & Gamble hat sich beispielsweise zum Ziel gesetzt, bis 2022 ausschließlich vollständig recycelbare Verpackungen zu entwickeln und die Verpackungsmenge bis 2025 um 30 Prozent zu reduzieren. Die Reinigungsmittelsparte will bis dahin gar kein Neuplastik mehr verwenden.

Der Lebensmittelhersteller Nestlé wiederum will bis 2025 alle Verpackungen recyclingfähig oder wiederverwendbar gestalten. Es sollen dann nur noch recycelbarer Kunststoff verwendet und Verbundmaterialien möglichst gar nicht mehr genutzt werden. Außerdem soll die Sortierbarkeit der Verpackungen verbessert und der Anteil recycelter Kunststoffe erhöht werden. Geforscht wird auch nach Alternativen wie kompostierbaren Papierverpackungen oder biologisch abbaubaren Polymeren.

Allerdings stehe der restlose Austausch von Kunststoffen gegen faserbasierte Materialien nicht ganz oben auf der Tagesordnung, meinte Martin Luh, Global Packaging Base Material Expert (Paperboards) bei Nestlé Österreich, erst kürzlich auf dem 23. Internationalen Altpapiertag des bvse-Fachverbands Papierrecycling. Manchmal sei die Barrierefunktion einer Verpackung wichtiger. Dann könne auch auf Kunststoff zurückgegriffen werden, wenn damit die verpackten Lebensmittel besser vorm Verderben geschützt werden.

CSR-Strategie von Antalis fußt auf vier Säulen

Dass Papier und Kartonagen die Packmittel der Wahl sind, steht für den Verpackungspapier-Großhändler Antalis natürlich außer Frage. Im Portfolio der Großhandelsgruppe finden sich bereits viele nachhaltige Produkte wie etwa Versandverpackungen aus Wellpappe oder Graukarton, Bogenware, Sumo Papierpolster-Versandtaschen sowie Lieferscheintaschen komplett aus Papier. Gerade erst präsentierten die Frechener das neue nachhaltige Sortiment „Peragraphica“ von Mondi. Das mit zwei Oberflächenstrukturen und in drei Farben erhältliche Designpapier eignet sich laut Antalis auch zur Gestaltung edler Luxusverpackungen. Das Besondere an dem Papier: Es ist über ein Ausgleichsprogramm in Zusammenarbeit mit Climate-Partner CO2-neutral.

Die Grundsätze ihres Nachhaltigkeitsengagements hat die Antalis GmbH in einer umfassenden CSR-Strategie niedergelegt. Das zum japanischen Papiergroßhändler Kokusai Pulp & Paper gehörende Unternehmen definiert darin Standards für die vier Bereiche Corporate Governance, Schutz der natürlichen Ressourcen, Human Resources und Produktangebot. Mit seinem CSR-Engagement gilt der Konzern als anerkannt nachhaltiger Lieferant. Zu entsprechend guten Bewertungen kam beispielsweise die kollaborative Plattform EcoVadis. Gleichwohl intensiviert Antalis ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten fortlaufend. Gerade im Hinblick auf die neuen Regeln für die Kreislaufwirtschaft im Verpackungsbereich wurden jüngst alle relevanten Unternehmensprozesse unter die Lupe genommen und überarbeitet.

„Wir unternehmen große Anstrengungen, um unseren ökologischen Fußabdruck zu verringern, indem wir Mengen reduzieren und wiederverwendbare und recycelbare Verpackungen fördern“, beschreibt Thilo König, Director Packaging, die Strategie. Die gesamte Wertschöpfungskette sei daraufhin überprüft worden, wie sie zu nachhaltigeren Verpackungen beitragen kann. Dabei habe man sich an den vier Säulen Beschaffung, Design, Verkauf und Recycling orientiert.

Neu bei Antalis im Sortiment – SUMO Papierpolstertaschen

Nachhaltigkeitsengagement fängt im eigenen Unternehmen an

Die verantwortungsvolle Auswahl von Lieferanten und Materialien ist natürlich das Wichtigste bei der Beschaffung. Holzbasierte Stoffe sollen FSC- oder PEFC-zertifiziert sein. Bei Kunststoffen haben biobasierte oder recycelte Qualitäten die Nase vorn. Soweit möglich wird auch auf die spätere Recycelbarkeit geachtet. Für das Thema Rückverfolgbarkeit nutzt Antalis die eigene Software-Plattform „Antrak“. Damit lässt sich die komplette Lieferkette mit allen Lieferanten nachvollziehen.

Was für die Lieferanten gilt, beachtet Antalis natürlich auch für das eigene Unternehmen. Viele regionale Niederlassungen sind laut König nach dem Qualitätsmanagementstandard ISO 90001, dem Umweltmanagementstandard ISO 14001 oder dem Energiemanagementstandard ISO 500001 zertifiziert.

Der Dreiklang „Reduce, Reuse, Recycle“ bestimmt die zweite Säule, das Verpackungsdesign. Thilo König sagt dazu: „Die Entwickler in unseren Produkt Design Zentren sind bestrebt, intelligente Designs mit möglichst geringem Ressourceneinsatz zu verwenden, ohne den Produktschutz zu gefährden.“ Die Verpackungsingenieure streben demnach einen möglichst geringen Materialverbrauch an und greifen bevorzugt zu erneuerbaren und recycelten Materialien. Weil sie am besten zu recyceln sind, sind Monomaterialien und Materialien auf Holzbasis die erste Wahl.

Beim Verkauf wiederum gewährleistet Antalis, dass alle Verpackungslager nach dem bereits genannten Standard ISO 14001 zertifiziert sind. Insgesamt ist Antalis bestrebt, den ökologischen Fußabdruck ihrer Vertriebszentren so klein wie möglich zu halten und die Kunden über die am besten geeigneten umweltfreundlichen Verpackungslösungen zu beraten.

Bei der vierten Säule „Recycling“ fokussiert sich das Unternehmen vor allem auf die Kunden. Antalis bietet ihnen zu allen Produkten verschiedene Informationen, Services und Tools rund ums Thema Recycling an. Die Unterstützung reicht vom CO2-Fußabdruckrechner über Hinweise zur Organisation des Abfallmanagements bis hin zu Beratungen zu verschiedenen Zertifizierungen oder der Entwicklung eines End-of-Life-Ansatzes für die jeweiligen Verpackungen.

Quelle: UmweltDialog
 

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