Auszeichnungen

James Dyson Award 2024 fördert kluge Köpfe mit innovativen Ideen

Die Welt braucht Innovationen. Der James Dyson Award schafft hierfür wichtige Voraussetzungen: Er unterstützt junge Erfinderinnen und Erfinder dabei, ihre Ideen zu realisieren. Die Bewerbungsphase läuft noch bis zum 17. Juli. Vorjahressieger Konstantin Wolf gibt Tipps, wie man es auf das Siegertreppchen schafft.

15.04.2024

 
 

„Eine starke Wirtschaft braucht starke Innovationen“, schreibt der Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. (BDI). Laut Innovationsindikator 2023 hinkt Deutschland hier jedoch seit Jahren hinterher. Das gilt zum Beispiel für Umweltinnovationen oder Forschung und Entwicklung in erneuerbare Energien. Auch Volkswirtschaftler*innen sehen darin ein großes Problem, hängt der Wohlstand in Ländern wie Deutschland doch stark von Innovationen ab. Damit es mehr innovative Ideen in die Praxis schaffen, braucht es neben politischen Anreizen auch mehr Austausch und Kooperationen an den Schnittstellen von Wissenschaft und Wirtschaft.

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Was ist der James Dyson Award?

Hier setzt der James Dyson Award an: Der internationale Wettbewerb wird seit 2005 jährlich von der James Dyson Foundation, der gemeinnützigen Stiftung von James Dyson, durchgeführt. Er fördert Design- und Ingenieurstudierende sowie Absolventinnen und Absolventen dieser Lehrgänge. Die internationalen und nationalen Erst- und Zweitplatzierten sowie die Gewinner*innen des Nachhaltigkeitspreises erhalten ein Preisgeld und große mediale Aufmerksamkeit für ihr Projekt. Weitere Informationen zum Preis und zum Bewerbungsverfahren gibt es hier

Damit schafft der James Dyson Award wichtige Voraussetzungen dafür, dass entscheidende Akteure zusammenfinden und junge Erfinderinnen und Erfinder ihre Ideen realisieren können. Seit seiner Einführung hat der Preis weltweit mehr als 285 Erfindungen unterstützt. 70 Prozent der früheren Gewinner verfolgen ihre Erfindungen hauptberuflich weiter.

Gesucht: Innovationen, die das Leben verändern können

James Dyson, der damals die Staubsaugertechnologie revolutioniert und das Unternehmen Dyson gründet hat, ist überzeugt: „Junge Designer*innen haben die Fähigkeit, zweckmäßige Technologien zu entwickeln, die das Leben verändern können. Der James Dyson Award belohnt diejenigen, die bei der Entwicklung ihrer Ideen Ausdauer und Hartnäckigkeit beweisen.“ Dazu zählt auch Industriedesigner Konstantin Wolf, Gewinner des nationalen James Dyson Award 2023. Er hat sich bei seiner Innovation auf die Lösung eines konkreten ökologischen Problems in Deutschland konzentriert – den Befall von Wäldern durch Borkenkäfer.

Im Gespräch mit UmweltDialog berichtet Konstantin Wolf über seine Erfahrungen bei der Entwicklung und Umsetzung seines Ansatzes. Bewerberinnen und Bewerbern für den James Dyson Award 2024 gibt er praktische Tipps an die Hand, wie sich die Jury, darunter James Dyson, überzeugen lässt.

Konstantin Wolf: „Man sollte sein Glück als Erfinder immer wieder herausfordern!“

UmweltDialog: Der James Dyson Award sucht ab sofort wieder innovative Problemlöserinnen und -löser aus den Fachbereichen Produktdesign, Industriedesign und Ingenieurwesen. Holen Sie unsere Leserinnen und Leser kurz ab: Für welches Problem haben Sie welche Lösung entwickelt?

Konstantin Wolf
Konstantin Wolf

Konstantin Wolf: Im letzten Jahr habe ich meine Masterarbeit PILUM aus dem Fachbereich Medical Design eingereicht und den nationalen Preis für Deutschland gewonnen. Bei der Arbeit handelt es sich um eine Sonde, welche zur Überwachung von Wäldern eingesetzt wird. Im Speziellen sollen Ausbrüche des Borkenkäfers rechtzeitig erkannt und genau lokalisiert werden. Biosensoren der Sonde weisen dafür typische Pheromone nach, welche der Käfer selbst zur Kommunikation nutzt. Diese neue Art der Überwachung verhindert schwere und vermeidbare Waldschäden, welche sonst durch die eher ungenauen Methoden der praktischen Behandlung verursacht werden.

UmweltDialog: In unserem letzten Gespräch haben Sie uns verraten, was Sie sich von dem Sieg erhoffen: Partner in Wissenschaft oder Wirtschaft finden und Ihre Idee weiterentwickeln und bis zur Marktreife bringen zu können. Was hat sich seitdem getan? Was hat Ihr Erfolg beim James Dyson Award bis jetzt bewirkt?

Konstantin Wolf: Auch wenn ich aktuell nicht genauer ins Detail gehen kann, hatte es im letzten Jahr dank der vielseitigen Öffentlichkeitsarbeit rund um den Preis tatsächlich einige Gespräche mit Interessenten aus der Wirtschaft gegeben. Mit einem der vielversprechendsten Kontakte stehe ich zur Prüfung der Umsetzung und einer gemeinsamen Weiterentwicklung weiterhin im Austausch.

UmweltDialog: Beim James Dyson Award 2023 gab es weltweit knapp 2.000 Einreichungen aus 30 Teilnahmeländern. Welche konkreten Tipps haben Sie für die diesjährigen Bewerberinnen und Bewerber? Worauf kommt es an, um sich von anderen abzuheben?

Konstantin Wolf: Ein Begriff, den viele ausgezeichnete Einreichungen meiner Meinung nach teilen, ist das Wort „Real“. Die Themen beziehungsweise Fragen behandeln reale und nachvollziehbare Probleme. Recherchen und Tests werden vor Ort im Feld oder direkt am Menschen durchgeführt. Die Projekte erzählen eine realistische Geschichte mit Höhen und Tiefen. Modelle oder Prototypen wurden in der Realität umgesetzt oder getestet. Wenn Arbeiten auch nur eines dieser Elemente enthalten, sollte man diese im eingereichten Material nicht verstecken oder vernachlässigen. Eine perfekt polierte, am Computer entstandene Präsentation, die ausschließlich das Endergebnis präsentiert, kann diesen tiefen Einblick oft nicht gewähren.

UmweltDialog: Der Weg von der Idee über verschiedene Entwürfe und Tests bis zur finalen Lösung birgt sicher einige Herausforderungen. Welchen sind Sie begegnet?

Konstantin Wolf: Die größte Herausforderung lag in meinem Fall sogar noch vor der ersten Idee, da ich das Thema erst entdecken und verstehen musste. Geholfen hat mir dabei, nicht irgendein Problem irgendwo in der Welt zu suchen, sondern die Frage nach einer gesünderen Umwelt in meiner eigenen unmittelbaren Umgebung zu stellen. Nachdem mir der dringende Handlungsbedarf in der deutschen Forstwirtschaft bewusst geworden ist, galt es wiederum eine realistische Haltung in einem mir fremden und komplexen Fachbereich zu finden. Bestehende Praxis zu hinterfragen, fällt Kreativen oft leicht. Das nötige Hintergrundwissen zu erlangen und ein Verständnis für die mögliche Gegenseite aufzubauen, fällt dabei oft schwerer.

UmweltDialog: Was haben Sie auf Ihrem Weg als Erfinder gelernt und was davon könnte hilfreich für andere sein, um ihre Ideen erfolgreich umzusetzen?

Konstantin Wolf: Viel Geduld, kritisches Denken nach außen und innen, ein konstruktives Umfeld, eine positive Haltung und eine Portion Glück gehören sicherlich dazu. Liebgewonnene Ideen und Ansätze zu verwerfen, fällt mir noch immer schwer, ist aber oft essenziell, um weiterzukommen. Wo die eigene Kompetenz aufhört, muss man ohne Scham nach Hilfe und Kritik fragen können. Die Sache mit dem Glück hat man wiederum nicht vollständig unter Kontrolle. Es hilft aber, es zum Beispiel mit der Teilnahme an einem Preis wie diesem immer wieder herauszufordern.

Jetzt bewerben!

Die Bewerbungsphase für den James Dyson Award 2024 ist am 6. März gestartet und endet am 17. Juli. Am 11. September werden die national Erstplatzierten und Finalist*innen bekanntgegeben, am 13. November folgt die Bekanntgabe der übrigen Gewinner*innen.

Weitere Informationen zur Anmeldung gibt es hier.

Quelle: UmweltDialog
 

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