Mobilität & Logistik

Nachhaltige Mobilität: Trends und ausgezeichnete Projekte

Alternative Antriebe und Kraftstoffe, Vermeiden und Verlagern: nachhaltige Mobilität ist ein entscheidender Sektor, um die Klimakrise zu bewältigen. Eine wichtige Rolle spielen dabei innovative Lösungen, die den Verkehr umweltfreundlicher und sicherer machen können.

13.03.2020

Nachhaltige Mobilität: Trends und ausgezeichnete Projekte

Per App die Metrokarte kaufen oder den E-Roller bei Bedarf mieten: Viele Bürger nutzen bereits jetzt schon digitale Angebote in Städten, mit denen sie sich schneller und umweltfreundlicher bewegen sollen. Ein wichtiger Baustein nachhaltiger Mobilität können dabei auch smarte Produkte und Services sein, die etwa Städten und Kommunen helfen, den bestehenden Verkehr ökologischer zu organisieren. Ein Beispiel dafür liefert das Hamburger Start-up Breeze Technologies, das verkehrsbedingte Emissionen zu seinem Geschäftsmodell gemacht hat: „Mobilität ist ein Hauptverursacher von Luftverschmutzung. Sie hat aber auch das größte Potenzial, zur Verbesserung der Luftqualität in unseren Städten beizutragen“, erklärt Robert Heinecke, Geschäftsführer von Breeze.

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„Mit Hilfe unserer KI-basierten Cloud-Plattform wollen wir deshalb Städten helfen, diese beiden Themen in Einklang zu bringen. Auf Basis unserer Daten wird es zukünftig möglich sein, Bürgern aus betroffenen Regionen – zum Beispiel am frühen Morgen – gezielt kostenlose öffentliche Nahverkehrstickets anzubieten, um so die im Stadtgebiet verursachten Emissionen zu reduzieren.“ Die Daten werden dabei über kleine, kostengünstige Sensoren generiert, die Schadstoffe in der Luft messen können.

Damit hat es Breeze auf eine Forbes-Liste geschafft, die 30 zukunftsweisende Ideen im Bereich Social Entrepreneurship vorstellt, die Menschen unter 30 Jahren entwickelt haben. Auch die Jury des Porsche Ideenwettbewerbs „Mobility for a better world“ überzeugte der Ansatz von Breeze, die die Hamburger zum Sieger kürten. „Als global agierendes Unternehmen haben wir Nachhaltigkeit fest in unserer Unternehmensstrategie verankert. Wir haben uns in diesem Bereich umfassende Ziele gesteckt und befassen uns intensiv mit der Frage, wie wir die Zukunft der Mobilität und damit auch das Leben auf unserer Erde gestalten können“, sagte Daniela Rathe, Leiterin Politik und Außenbeziehungen bei Porsche.

Porsche hat im Rahmen der Digital-Konferenz „re:publica“ in Berlin den Startschuss für einen Ideenwettbewerb mit dem Titel „Mobility for a better world“ gegeben.

„Im Rahmen unseres Ideenwettbewerbs waren Start-ups, Ingenieure und Studierende eingeladen, ihre Vorstellungen und Ideen an der Schnittstelle von Technologie, Mobilität und Nachhaltigkeit vorzustellen.“ Platz zwei und drei gingen dabei an Phantasma Labs aus Berlin und an Ducktrain aus Aachen. Während die Berliner mit Hilfe von virtuellen Welten Datensätze produzieren, die menschliches Verhalten in Grenzsituationen abbilden, um das autonome Fahren zu verbessern, haben die Aachener ein vollelektrisches, automatisiertes Logistiksystem entwickelt, das herkömmliche Lieferfahrzeuge in Städten überflüssig machen könnte. 

Neben einem Preisgeld von insgesamt 20.000 Euro bekommen die Gewinner Coachings und die Möglichkeit, mit dem Accelerator APX und der Technologie-Schmiede Porsche Digital zusammenzuarbeiten.

Hintergrund

Bei dem Thema nachhaltige Mobilität denken viele zunächst an alternative Antriebe oder Kraftstoffe, die CO2-Emissionen im Verkehrssektor reduzieren. Während man bei PKWs vor allem auf E-Fahrzeuge setzt, soll etwa im Flugverkehr künftig synthetischer Kraftstoff auf Basis von grünem Wasserstoff – Wasserstoff, der mit Energie aus erneuerbaren Quellen gewonnen wurde – zum Einsatz kommen. Umweltministerin Svenja Schulze hat hier im Handelsblatt von einer Quote gesprochen, um Absatz zu stabilen Preisen zu garantieren.

„Um den Verkehr unter Nutzung alternativer Kraftstoffe und Antriebe ressourcen- und kosteneffizient zu gestalten, ist es notwendig, die Energienachfrage des gesamten Sektors zu verringern“, forderte jüngst das Umweltbundesamt. „Das Vermeiden und Verlagern von Verkehren ist daher besonders wichtig.“ Wer darunter die Unterbindung von Verkehr versteht, irre sich. Vielmehr ginge es darum, die Verkehrswege durch veränderte Siedlungs- und Produktionsstrukturen zu verkürzen und die Auslastung der Fahrzeuge zu erhöhen, so das UBA weiter. „Es geht um mehr Mobilität mit weniger Verkehr!“

Dass der Trend dabei in Richtung umweltfreundlicher Verkehrsmittel geht, hat jetzt eine Studie des Marktforschungsinstitut Kantar ergeben. Sie prognostiziert eine Verkehrswende bis 2030. Sowohl der Fahrrad- (18 Prozent) als auch der Fußverkehr (15 Prozent) würden steigen, während der Anteil des Autos an zurückgelegten Fahrten von 51 auf 46 Prozent sinke, wie SPON die Studie zitiert. Für die Studie wurden 20.000 Bewohner in 31 Großstädten befragt; die Antworten wiederum wurden von über 50 Experten ausgewertet. 

Quelle: UmweltDialog
 

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