Business Case

Grüner Wandel auf dem Papiermarkt?

Der weltweite Zellstoff- und Papiermarkt wächst jährlich um vier Prozent und wird bis 2030 voraussichtlich ein Volumen von 380 Milliarden US-Dollar erreichen. Gleichzeitig steht die Branche vor der Herausforderung, ihre ökologischen Auswirkungen zu verringern. Antalis, weltweit führend im Vertrieb von Papier und Verpackungsmaterial, geht hier mit gutem Beispiel voran.

16.01.2023

Grüner Wandel auf dem Papiermarkt?

Trotz massiver Digitalisierung und dem Trend zum „papierlosen Büro“ wächst die Zellstoff- und Papierindustrie weiter. Nach Schätzungen von Presedence Research wird dieser Markt bis 2030 ein Volumen von mehr als 380 Milliarden US-Dollar betragen, mit einem voraussichtlichen jährlichen Wachstum von vier Prozent. Aber die Branche ist im Wandel: Während etwa die Produktion und der Verbrauch von Zeitungs- und Zeitschriftenpapier weltweit drastisch zurückgegangen sind, expandiert der Verpackungssektor:

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„Der Druck- und Schreibwarensektor, der Papier für Notizbücher, Bücher und Broschüren umfasst, ist geschrumpft, wenn auch nicht so stark wie Zeitungspapier“, analysiert Ingenieur Néstor Nisnik, Geschäftsführer des argentinischen Verbands der Zellstoff- und Papierhersteller (AFCP) und Mitglied des Internationalen Rats der Forst- und Papierverbände (ICFPA). „Die Hersteller von Papier für Zeitungen, Hefte und Bücher stellen technologisch um und wenden sich der Verpackung und der Herstellung von Toilettenpapier und Küchentüchern zu, einem weiteren Bereich, in dem die Nachfrage weltweit steigt.“

Verbraucherinnen und Verbraucher bevorzugen Papier statt Plastik

Papier- und Kartonverpackungen liegen auch bei Verbraucherinnen und Verbrauchern im Trend: Eine aktuelle Umfrage von Two Sides, einer internationalen Organisation von Zellstoff-, Papier-, Verpackungs- und Druckerzeugnisherstellern, ergab, dass mehr als die Hälfte der lateinamerikanischen Verbraucher:innen (54 Prozent) sowie der europäischen und nordamerikanischen Verbraucher:innen (55 Prozent) Papierverpackungen gegenüber anderen Optionen wie Plastik bevorzugen, weil sie umweltfreundlicher und leichter zu recyceln sind. Darüber hinaus gaben 75 Prozent der europäischen Verbraucher:innen an, dass sie beim Kauf eines Produkts auf die Umweltauswirkungen der Verpackung achten, und 77 Prozent erklärten, dass sie „mehr für ein Produkt bezahlen würden, wenn es eine nachhaltigere Verpackung hätte“.

Dieselbe Umfrage förderte aber auch Bedenken gegen die Verwendung von Papier zutage. So sind rund 63 Prozent der Befragten überzeugt, dass „digitale Medien nachhaltiger sind als Printmedien“. Nachhaltig bewirtschaftete Forstplantagen binden jedoch während der Wachstumsphase der Bäume Kohlenstoff und tragen so zur Dekarbonisierung der Wirtschaft bei, während die IKT-Industrie laut einem Bericht von Climate Impact Partners für 7,5 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich ist. Bis 2025 wird sich dieser Anteil voraussichtlich verdoppeln.

Nicht zu leugnen ist aber auch, dass „die Papierherstellung die Abholzung von Wäldern verursacht“, wie 68 Prozent der Umfrageteilnehmenden glauben. Dies ist in der Tat eine der größten Herausforderungen für die Branche. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) schätzt, dass jedes Jahr etwa 13 Millionen Hektar Wald durch Abholzung verloren gehen, und 40 Prozent des geernteten Holzes wird in der Papierindustrie verwendet. Darüber hinaus ist die Zellstoffproduktion eine der Tätigkeiten mit dem größten Wasserfußabdruck: Für die Herstellung eines einzigen DIN-A4-Blattes werden etwa 20 Liter Wasser benötigt.

In den letzten Jahren setzt sich jedoch die Papierproduktion aus aufgeforsteten Wäldern immer stärker durch. Die europäischen Wälder, aus denen die Papierfabriken in der Region mehr als 90 Prozent ihrer Holzfasern beziehen, sind um eine Fläche gewachsen, die 1500 Fußballfeldern pro Tag entspricht. Mehr als 70 Prozent dieser Waldfläche sind nach den Standards des Forest Stewardship Council (FSC) oder des Programme for the Endorsement of Forest Certification(PEFC) zertifiziert, heißt es im „Two Sides“-Report. Neben Fasern aus frischem Holz werden auch immer öfter Recyclingfasern sowie alternative Fasern wie Bagasse – die Rückstände, die bei der Verarbeitung von Zuckerrohr anfallen – zur Papierproduktion verwendet.

Recyclingpapier Müll

Herausforderungen und Chancen

Ob bei Papier oder bei Verpackungen: Auch immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher wünschen sich einen höheren Recyclinganteil. Strengere Vorschriften wie in Deutschland, die die Verwendung von Einwegverpackungen und Plastiktüten verbieten oder reduzieren, sowie die Zunahme des Onlineshoppings und die vermehrten Lieferungen von Lebensmitteln treiben die Nachfrage nach wiederverwertbaren Papierverpackungen an. Dies stellt eine Chance, aber auch eine technische Herausforderung dar. „Heutzutage ist es nicht möglich, nur recyceltes Material zu verwenden. Papier- und Kartonprodukte können nicht unbegrenzt recycelt werden, da sich die Fasern abbauen und der Kreislauf mit Fasern aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern gespeist werden muss“, erklärt Nisnik.

Eine der größten Herausforderungen für die Industrie ist die Herstellung von Verpackungen aus Papier und Karton, die wiederverwertbar und zugleich feuchtigkeits- und witterungsbeständig sind sowie eine gute Wärmeisolierung aufweisen. „In einigen Ländern werden widerstandsfähige und isolierende Verpackungen und Umhüllungen entwickelt, die kompostiert werden können. Das Problem ist, dass sie derzeit noch sehr teuer sind und außerdem eine effiziente Abfalltrennung an der Quelle erfordern, damit sie verwertet und recycelt oder kompostiert werden können“, erklärt der AFCP-Experte.

Die SUMO Papierpolstertaschen bestehen aus bestehend aus braunem Kraftpapier und einem durchstoßfestem Innenpolster aus 100 Prozent Recyclingpapier.
Die SUMO Papierpolstertaschen bestehen aus bestehend aus braunem Kraftpapier und einem durchstoßfestem Innenpolster aus 100 Prozent Recyclingpapier.

Best Practice: Antalis

Umweltfreundliche Verpackungslösungen zu entwickeln, hat sich Antalis – Großhändler für Papier, Verpackungen und visuelle Kommunikationsmittel – zum Ziel gesetzt. Das Unternehmen hat bereits viele nachhaltige Produkte im Angebot, die entweder komplett recycelbar sind oder aus 100 Prozent Recyclingmaterial bestehen, wie etwa die Sumo Papierpolster-Versandtaschen.  „Unser Ansatz beginnt am Anfang mit der Lieferkette und unserer gesamten Wertschöpfungskette: wie wir beschaffen, gestalten, verkaufen und recyceln“, beschreibt es Antalis auf seiner Webseite. „Wir haben den gesamten Lebenszyklus der Verpackung anhand von vier Säulen betrachtet. Wir sind entschlossen, im Laufe der Zeit konkrete Maßnahmen in Bezug auf jede dieser Säulen zu ergreifen. Wir sind überzeugt, dass wir mit unserem Ansatz die aktuelle Situation verbessern und radikale Veränderungen bewirken können.“

So konzentriert sich das Unternehmen eigenen Angaben zu Folge etwa darauf, die Beschaffung durch eine verantwortungsvolle Auswahl von Lieferbetrieben und Materialien zu verbessern. Dazu zählt, dass holzbasierte Materialien FSC- oder PEFC-zertifiziert oder Kunststoffe biobasiert oder recycelt sind. Die Rückverfolgbarkeit innerhalb der Lieferkette stelle die unternehmenseigene Plattform Antrak sicher.

„Unsere Verpackungsingenieure bei Antalis Verpackungen sind bestrebt, Verpackungen so zu gestalten, dass der Produktschutz nicht beeinträchtigt wird, während erneuerbare Materialien priorisiert und recycelte Materialien verwendet werden. Unsere maßgeschneiderten Lösungen sind auf die drei Rs ausgerichtet: reduce, reuse, recycle.“

Antalis achtet darüber hinaus darauf, den ökologischen Fußabdruck der Vertriebszentren so klein wie möglich zu halten und die Kunden über die am besten geeigneten umweltfreundlichen Verpackungslösungen zu beraten: „Antalis arbeitet jeden Tag hart daran, vollständige und praktische Produktinformationen zur Recyclingfähigkeit bereitzustellen. Über diesen Ansatz hinaus beraten unsere Experten Kunden über den besten End-of-Life-Ansatz für Verpackungen, um ein intelligentes Management der Abfallreduzierung sicherzustellen.“

Quelle: UmweltDialog
 

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