Innovation & Forschung

Merck setzt auf Kooperation bei der Bekämpfung von Covid-19

Die Corona-Krise lässt sich nur gemeinsam bewältigen. Das weiß man auch bei Merck. Das Unternehmen entwickelt daher nicht nur selbst Lösungen zur Eindämmung der Pandemie, sondern setzt auch auf Partnerschaften mit Wissenschaftlern weltweit.

24.08.2020

Merck setzt auf Kooperation bei der Bekämpfung von Covid-19

Über 160 Impfstoffprojekte gegen das neuartige Coronavirus listet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) derzeit auf, mehr als 20 davon werden bereits in klinischen Studien getestet. Soumya Swaminathan, Chefwissenschaftlerin bei der WHO, erhofft sich daher schon Mitte 2021 einen geeigneten und einsetzbaren Impfstoff.

Anzeige

Dass die Impfstoffentwicklung vergleichsweise schnell geht, ist auch der Zusammenarbeit verschiedener Unternehmen und Institutionen zu verdanken: „Industrieunternehmen tauschen sich aus, bilden akademische Konsortien, und auch die Arzneimittelbehörden arbeiten eng zusammen. Hier arbeitet wirklich die Welt zusammen, um zu einem Impfstoff zu kommen“, erklärt Professor Dr. Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, im Interview mit der Pharmazeutischen Zeitung.

So schlossen sich beispielsweise viele internationale Pharma- und Life-Sciences-Unternehmen mit der Bill & Melinda Gates Foundation zusammen, um gemeinsam an der Entwicklung, Herstellung und Bereitstellung von Impfstoffen zu arbeiten sowie Diagnostika und Behandlungsoptionen für Covid-19 zu entwickeln. Dazu gehört auch das Wissenschafts- und Technologieunternehmen Merck. „Wir bekämpfen das Virus an vielen Fronten. Im Schulterschluss mit unseren Kunden. Mit Partnern von Hilfs- und Forschungs-Projekten. Und mit der Wissenschaft“, betonte Dr. Stefan Oschmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung bei Merck, in der Unternehmenshauptversammlung 2020.

Die Bill & Melinda Gates Foundation und Merck sind auch Teil von „CARE“ (Corona Accelerated R&D in Europe). Dieses Konsortium will mit insgesamt 37 Teams aus führenden gemeinnützigen Forschungseinrichtungen und Pharmaunternehmen Lösungen für die Covid-19-Pandemie erarbeiten. Die Initiative ist auf fünf Jahre angelegt.

 
 

Impfstoffherstellung in industrieller Großproduktion

Merck US ST. Louis Genomicszoom

Dem Jenner Institute half Merck zum Beispiel bei der Optimierung eines Herstellungsverfahrens für deren Impfstoffkandidaten. Was sonst sechs Monate bis zu einem Jahr dauern kann, schaffte das Team rund um Merck, Jenner und dessen Partner in nur zwei Monaten: „In beispielloser Schnelligkeit konnte das Team des Jenner Institute auf Basis der in Kooperation mit Merck bereits aufgesetzten Plattform einen Herstellungsprozess im Zehn-Liter-Maßstab entwickeln. Damit sind wir für weitere Skalierungsschritte gut gerüstet“, meint Dr. Sandy Douglas, Leiterin des Projekts zur Maßstabsvergrößerung des Impfstoffherstellungsverfahrens am Jenner Institute. Der potenzielle Impfstoff lässt sich so in industrieller Großproduktion herstellen. Er gilt außerdem als vielversprechend, vor einiger Zeit vermeldeten die Wissenschaftler von der University of Oxford Erfolge in den klinischen Studien.

Eine ähnliche Kooperation hat Merck mit dem Baylor College of Medicine aus Houston (Texas). Hier arbeitet man an Herstellungsplattformen für gleich zwei Impfstoffkandidaten. Für einen der potenziellen Impfstoffe, der noch dieses Jahr in die klinische Testphase gehen soll, will das Team eine bereits bestehende Plattform verbessern. Sie wurde ursprünglich für die Bekämpfung von SARS entwickelt. Für den zweiten Impfstoffkandidaten wird eine neue Herstellungsplattform konzipiert. Um diese Pandemie bekämpfen zu können, muss innerhalb kürzester Zeit Impfstoff in bislang ungekanntem Ausmaß produziert werden, weiß man bei Merck. Deshalb sei es entscheidend, so viele Ansätze wie möglich zu verfolgen.

Gegen Corona mit dem Future Insight Preis 

2019 ging der Future Insight Preis von Merck an Pardis Sabeti von der Harvard University und dem Broad Institute sowie an James Crowe vom Vanderbilt University Medical Center. Und zwar für ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen auf dem Feld der Pandemievorsorge. Das Preisgeld von insgesamt einer Million Euro und die Unterstützung von Merck kommt nun dem Kampf gegen Corona zugute. Die beiden Preisträger entwickeln mit ihren Teams derzeit nämlich Therapieoptionen und Diagnostika für Covid-19.

 
 

Medikamente gegen Covid-19

Merck US St. Louis Reactor Roomszoom

Darüber hinaus arbeitet Merck auch an potenziellen Behandlungen gegen Covid-19. Ende Juni gab das Unternehmen bekannt, dass die US-amerikanische Zulassungsbehörde Food and Drug Administration (FDA) den Antrag auf klinische Prüfung (Investigational New Drug Application, IND) für die Prüfsubstanz M5049 zur Therapie von Patienten mit Covid-19-Lungenentzündung bewilligt hat. Nun soll in einer Studie überprüft werden, ob das Medikament bei Patienten mit Covid-19-Lungenentzündung die Symptome abmildern und verhindern kann, dass es zu einem sogenannten „Zytokinsturm“ kommt: „Mit M5049 wollen wir einen neuartigen Ansatz zur Behandlung schwerer Komplikationen von Covid-19 verfolgen, der möglicherweise bei anderen Einzelstrang-RNA-Viren, zu denen auch andere Coronaviren zählen, eingesetzt werden könnte”, erklärt Belén Garijo, stellvertretende Vorsitzende der Geschäftsleitung, stellvertretender CEO von Merck und CEO Healthcare.

Für die SOLIDARITY-Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) spendete Merck außerdem 290.000 Einheiten des Medikaments Rebif, das eigentlich zur Behandlung von schubförmiger Multipler Sklerose indiziert ist. Weitere Einheiten von Rebif gingen als Studienmedikation auch an das französische Institut für Gesundheit und medizinische Forschung (INSERM). Beide Studien untersuchen verschiedene potenzielle Therapeutika gegen Covid-19. Rebif ist bisher von keiner Zulassungsbehörde für die Behandlung von COVID-19 oder als antiviraler Wirkstoff zugelassen.

Unternehmen und Mitarbeiter nehmen gesellschaftliche Verantwortung wahr

Ein wichtiger Eckpfeiler von Mercks Engagement gegen die Corona-Pandemie sind außerdem Spenden von Produkten und Ressourcen für den täglichen Einsatz. In den Produktionsstätten in Darmstadt und Wiesbaden stellte das Unternehmen zusätzlich zur normalen Produktion auch große Mengen Desinfektionsmittel her. Insgesamt 245.000 Liter davon gingen dann ans Land Hessen, an die Stadt Wiesbaden und nach Darmstadt. Im Innovationscenter in Darmstadt werden zudem derzeit täglich etwa 200 Gesichtsschutzschilde im 3D-Druckverfahren hergestellt. Die Schutzvisiere werden nicht verkauft, sondern ausschließlich an bedürftige Einrichtungen gespendet.

Merck unterstützt Save the Childrenzoom

Auch die Mitarbeiter von Merck engagierten sich gemeinsam mit ihrem Unternehmen in der Corona-Krise: Bei einem Spendenaufruf zugunsten der Hilfsorganisation Save the Children sammelten Merck-Mitarbeiter über ein eigens eingerichtetes Portal rund 70.000 Euro. Das Unternehmen verdoppelte den Beitrag auf 140.000 Euro. Diese kommen weltweit besonders Familien und Kindern aus sozial schwachen Verhältnissen zugute – vor allem für Bildungs- und Gesundheitsprogramme.

Mehr Informationen zum Corona-Engagement von Merck finden Sie hier.

Quelle: UmweltDialog
 

Related Posts

Newsletter

Unsere Verantwortung/Mitgliedschaften

Logo
Serverlabel
The Global Compact
Englisch
Gold Community
Deutsches Netzwerk Wirtschaftsethik
Caring for Climate

© macondo publishing GmbH
  Alle Rechte vorbehalten.

 
Lasche