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Wie viel Tierwohl steckt in McDonald’s-Burgern und Co.?

In Deutschland wollen sich viele gesünder und nachhaltiger ernähren. Damit das gelingt, braucht es mehr Transparenz über Zutaten und deren Herkunft. Hierfür setzt sich auch McDonald’s Deutschland ein und zeigt über verschiedene Kanäle, wie viel Tierwohl in Burgern, Kuchen und Co. steckt.

10.04.2024

Wie viel Tierwohl steckt in McDonald’s-Burgern und Co.?

Gut essen und trinken: Viele denken dabei vielleicht als erstes an Vollkornbrot, viel Gemüse, wenig Fleisch. Aber so einfach ist es nicht. Gerade machte zum Beispiel die neueste Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) Schlagzeilen: nicht mehr als ein Ei pro Woche! Zu Ostern dann die Entwarnung: Grundsätzlich sei eine „pflanzenbetonte Ernährung“ zu empfehlen. Allerdings seien verarbeitete Eier in Kuchen und anderen Lebensmitteln nicht in die Empfehlung mit eingerechnet. Es komme eher auf das Mengenverhältnis von pflanzlichen Lebensmitteln und Lebensmitteln tierischen Ursprungs an: Dreiviertel pflanzliche Lebensmittel, ein Viertel Lebensmittel tierischer Herkunft. Dabei gilt: Wer weniger Fleisch isst als empfohlen, kann auch mehr Eier essen.

Wenn es um „gute“ Ernährung geht, spielen neben gesundheitlichen Kriterien immer öfter auch Nachhaltigkeitsaspekte eine Rolle. Zum Beispiel: Stammt der Salat auf meinem Teller aus der Region oder aus einem weit entfernten Anbaugebiet? Wie hält es der Produzent mit dem Arbeitsschutz? Wie werden die Kühe gehalten, deren Milch ich trinke? Diese Frage ist immer mehr Menschen wichtig, wie aus dem Ernährungsreport 2023 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft hervorgeht. Demnach gaben 80 Prozent der Befragten an, auf die Tierhaltung zu achten.

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Um beim Beispiel Eier zu bleiben: Bei rohen Eiern im Supermarkt dient die Kennzeichnung auf der Verpackung als Orientierung. Aber wie sicher können Kunden sein, dass die verarbeiteten Eier in Mayonnaise und Co. aus einer Produktion ohne Tierleid stammen? Das Problem: Eine Kennzeichnung von Haltungsform und Herkunft ist bei solchen verarbeiteten Lebensmitteln nicht vorgeschrieben, wie die Verbraucherzentrale NRW informiert. Eine Marktbeobachtung habe gezeigt, dass einige Eigenmarkenprodukte freiwillige Angaben dazu machten, auf teuren Markenprodukten suche man diese oft vergebens.

Tierwohl ist auch ein Gastronomiethema

Und wie sieht es in der Gastronomie aus? McDonald’s Deutschland zum Beispiel, das umsatzstärkste Unternehmen im Quickservice-Segment sowie in der deutschen Systemgastronomie insgesamt, betonte Anfang des Jahres im Rahmen der Food-Messe „Grüne Woche“: Der Bereich Tierwohl spiele in den Nachhaltigkeitsbemühungen eine wichtige Rolle. Ein Schritt in diese Richtung ist die Beteiligung an der Initiative Tierwohl (ITW).

Die Idee: Handel und Gastronomie verwenden einen Teil ihrer Einnahmen, um Tierhalter und Schlachthöfe für ihren Einsatz für mehr Tierwohl zu belohnen. Ziel ist es, die Aufzuchtbedingungen für Geflügel, Schweine und Rinder in konventionellen Betrieben zu verbessern. Die Einhaltung der Kriterien wird zweimal jährlich überprüft, sowohl durch unangekündigte als auch angekündigte Kontrollen. Bei Bedarf sind Sonderprüfungen möglich. Robert Römer, Geschäftsführer der ITW: „McDonald’s setzt hier das glasklare Signal: Tierwohl ist auch ein Gastronomiethema. Gemeinsam tragen wir mehr Tierwohl in die Breite, damit mehr Landwirte mitmachen, mehr Tiere davon profitieren und mehr Verbraucher die Möglichkeit haben, durch ihre Kaufentscheidung einen Beitrag zu leisten.“

Was verbessert sich für Geflügel?

Für Hühner aus Deutschland etwa kündigte McDonald’s an, dass diese künftig alle nach den Bedingungen der Initiative Tierwohl gehalten würden. Zum Verständnis: Die Teilnahme an diesem Bündnis ist für Betriebe eine Voraussetzung dafür, dass diese ihre Produkte als Produkte aus „Haltungsform 2“ vermarkten dürfen. Was verbessert sich dabei konkret für die Tiere? Masthähnchen erhalten etwas mehr Platz im Stall und zusätzliches Beschäftigungsmaterial, jedoch keinen Zugang zum Außenklima.
Die Eier für das Frühstücksangebot in seinen Restaurants in Deutschland bezieht McDonald’s seit 37 Jahren von der Firma ovofit. „Sowohl unsere Landwirte als auch wir stehen für Freilandhaltung, Aufzucht ohne Kükentöten und eine bewusste Fütterung der Tiere mit Europäischem oder Donau-Soja“, so ovofit-Geschäftsführerin Margit Kurz-Rothmaier auf dem „Change M“-Blog.

Hühner auf einer Wiese in Freilandhaltung

Das Hähnchenfleisch stammte 2022 zu rund 40 Prozent aus Deutschland – etwa von Landwirt Claus Wöste. Damit es seinen Tieren rund um die Uhr gut geht, nutzt der Geflügelhalter zusätzlich Techniken wie das Kameramonitoring. So kann er zum Beispiel auch an besonders heißen Tagen für eine optimale Temperatur sorgen. Auf dem „Change M“-Blog von McDonald’s Deutschland erläutert Wöste: „Durch die permanente Überwachung besteht die Möglichkeit, die Klimaeinstellungen in den Ställen punktgenau zu steuern. Hiermit erreichen wir ein außerordentliches Niveau in Richtung Tierwohl!“ Zudem vermeidet er, wenn möglich, den Einsatz von Antibiotikum.

Den größten Teil des Hähnchenfleisches bezieht McDonald’s aus anderen europäischen Ländern. Ein langjähriger Lieferant ist OSI. Dieser verpflichtet sich ebenfalls zu mehr Tierwohl. Was die Verpflichtung genau beinhaltet und was das Unternehmen für mehr Nachhaltigkeit unternimmt, lässt sich in dessen Nachhaltigkeitsbericht 2022 nachlesen.

Was verbessert sich für Rinder?

Um die Haltungsbedingungen von Kühen zu verbessern, hat McDonald’s Deutschland 2012 das Programm „BEST Beef“ gestartet. „BEST“ steht für „Bündnis für Exzellenz, Sicherheit und Transparenz im Bereich Rindfleisch“. Teilnahmevoraussetzung ist, dass die Betriebe die festgelegten Kriterien erfüllen. Diese entsprechen in etwa der Haltungsformkennzeichnung Stufe 2. Unter Tierwohlaspekten bedeutet das: mehr Platz im Stall als gesetzlich vorgeschrieben, Zugang zu Beschäftigungsmaterial und keine permanente Anbindehaltung. McDonald’s betont, dass für die Fleischpatties ausschließlich Fleisch von Milchkühen verwendet wird. Diese werden in der Regel länger am Leben gelassen als Mastbullen.

Seit 2022 können auch jene Tierhalterinnen und -halter am „BEST Beef“-Programm teilnehmen, die lediglich nach dem „QM+“-Standard des „QMilch“-Programms zertifiziert sind, da dieses ebenfalls der Haltungsformkennzeichnung Stufe 2 entspricht. Da keine zusätzliche Auditierung notwendig ist, erleichtert dies den Betrieben den Zugang zum „BEST Beef“-Programm. Zudem setzt sich McDonald’s seit 2023 verstärkt dafür ein, dass sich noch mehr Betriebe gemäß der Haltungsformkennzeichnung Stufe 3 zertifizieren lassen. „2024 werden wir ,BEST Beefʻ weiterentwickeln und somit zu noch mehr zu Tierwohl und Klimaschutz beitragen“, so das Unternehmen auf dem „Change M“-Blog.
Wie McDonald’s mitteilte, nehmen inzwischen knapp 5.000 Landwirte und Landwirtinnen an dem Programm teil. Somit stammen 20 Prozent des Gesamtrindfleischbedarfs aus dem Förderprogramm. In mehr als zehn Jahren habe das Unternehmen über sieben Millionen Euro an die Teilnehmenden ausgezahlt.

Nachhaltigkeit weiter im Fokus

Um sich in Sachen Nachhaltigkeit zu verbessern und somit den Erwartungen der Gäste gerecht zu werden, setzt McDonald’s Deutschland auf langfristige Partnerschaften. Auf der „Grünen Woche“ bekräftigte das Unternehmen: Es werde auch zukünftig rund zwei Drittel seiner Rohwaren aus Deutschland beziehen – Tendenz steigend. Dazu zählen etwa Rindfleisch, Schweinefleisch, Milch und Eier. Diese Waren sollen nach und nach zu 100 Prozent aus hiesiger Produktion stammen. Das gilt zunächst für Schweinefleisch, das noch in diesem Jahr zu 100 Prozent aus Betrieben stammen soll, die der Initiative Tierwohl angehören. Für die Kuhmilch in Cappuccino & Co. gilt seit dem Frühjahr: Diese stammt von Kühen aus „Haltungsform 3“-Bedingungen. Für Milkshake, McFlurry und McSundae sei ebenfalls eine allmähliche Umstellung geplant.

Quelle: UmweltDialog
 

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