Biodiversität

Ausgestochen gut: Bienenschutz bei toom

So stumm war der Frühling noch nie. Das massive Insektensterben macht sich auch hierzulande bemerkbar. Bienen sind davon besonders betroffen. Dabei kann jeder Hobbygärtner etwas zum Bienen- und Artenschutz beitragen. Die Baumarktkette toom bietet Produkte an, die grünes Gärtnern besonders einfach machen.

18.05.2018

Ausgestochen gut: Bienenschutz bei toom

Nordöstlich von Hamburg betreibt Olaf Beier eine Landschaftsgärtnerei. Frühling ist Pflanzzeit, und das bedeutet für ihn immer Hochbetrieb. Doch immer öfter haben seine Kunden nicht nur Fragen zu den Beeten, sondern auch zu Bienen. „Dass eine Pflanze Bienen und andere Insekten ernähren kann, wird Hobbygärtnern immer wichtiger“, erklärt Beier, der zugleich auch Vorsitzender des Bundesverbands Einzelhandelsgärtner ist. „Die Nachfrage nach solchen Zierpflanzen ist in diesem Jahr besonders hoch. Das ist erst dieses Jahr wirklich ein Thema.“ Den Kunden gehe es dabei vor allem um die Bienen. Wie gefährdet die Honigbienen sind, sorge schon länger für Aufregung: „Bienen sind Sympathieträger“, meint er.

Und sie sind extrem nützlich: Für unser Ökosystem sind Insekten, insbesondere Bienen, unerlässlich. „Ein Drittel unserer Lebensmittel – Gemüse, Früchte, Nüsse, Gewürze und Pflanzenöle – ist auf die Bestäubung von Insekten angewiesen“, erläutert die Umweltorganisation Greenpeace. „Von den 100 Nahrungspflanzen, die für 90 Prozent der globalen Nahrungsmittelproduktion sorgen, werden 71 von Bienen bestäubt.“

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Augen auf beim Pflanzenkauf

Für das Bienensterben gibt es mehrere Ursachen. Hauptsächlich finden sie nicht mehr genug Nahrung. Doch wie kommt es dazu? Zierpflanzen spielen dabei eine große Rolle. Wenn Gartenliebhaber diese beispielsweise im Baumarkt einkaufen, sind viele Pflanzen bereits in der Produktion mit Pestiziden vorbehandelt. Als besonders bienengefährlich werden die sogenannten Neonicotinoide eingestuft. Die Folgen: sie verlangsamen die Gehirnprozesse der Bienen und stören so ihre Navigation und Pollensammelfähigkeit.

Doch hier hat beim Handel ein Umdenken eingesetzt: Die Baumarktkette toom ist beim Bienenschutz besonders aktiv. Als erste Baumarktkette deutschlandweit bietet sie nur noch Zierpflanzen an, die frei von Neonicotinoide gezüchtet wurden. „Bienen sind in unserem Ökosystem unersetzlich. Wer den fleißigen Nützlingen einen bienenfreundlichen Lebensraum schaffen möchte, sollte beim Kauf von blühenden Zierpflanzen darauf achten, dass sie ohne den Einsatz von Neonicotinoide angebaut wurden“, heißt es dazu bei toom. „Denn Zierpflanzen erhalten oftmals Rückstände von Pestiziden, die für den Rückgang wichtiger Fluginsekten wie Bienen, Schmetterlingen und Schwebfliegen in Deutschland mitverantwortlich sind.“

Für diese Umstellung in der Zierpflanzenproduktion war eine langjährige und intensive Zusammenarbeit mit den Lieferanten erforderlich. Bereits seit 2013 überprüft und überarbeitet toom sein gesamtes Sortiment auf Wirkstoffe, die als besonders bienengefährlich gelten. Im Bereich der chemischen Pflanzenschutzmittel verzichten die Kölner seit 2015 komplett auf bienenschädliche Produkte. Diese Langfristigkeit ist entscheidend: Sogar noch nach mehreren Jahren kann der Boden besonders bienengefährliche Rückstände aufweisen, die er dann an Pflanzen abgibt.

Ob Pflanzen, Dünger oder Erde – das gesamte toom Nutzgarten-Sortiment besteht zu 100 Prozent aus Bio-Qualität.
Ob Pflanzen, Dünger oder Erde – das gesamte toom Nutzgarten-Sortiment besteht zu 100 Prozent aus Bio-Qualität.

Produkte für den Bio-Gärtner

Erst kürzlich erweiterten die Kölner außerdem ihr Bio-Sortiment für den heimischen Nutzgarten. Ab sofort führen sie ein umfangreiches Angebot an Bio-Obstgehölzen aus kontrolliert ökologischem Anbau. „Von der Tomate über die Paprika bis hin zur Kirsche sind alle Bio-Pflanzen mit dem offiziellen Bio-Siegel und alle Erden mit dem Bio-Grünstempel zertifiziert“, so das Unternehmen. „So sorgen Hobbygärtner auf natürliche und umweltschonende Art für eine reiche Ernte im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse."

Wer umweltbewusst gärtnern will, sollte aber nicht nur auf die Pflanzen achten. Genauso wichtig ist die Wahl der richtigen Pflanzenerde. Handelsübliche Erde besteht zu 80 bis 90 Prozent aus Torf, das durch die Trockenlegung von Mooren gewonnen wird. Was viele nicht wissen: Torf wächst extrem langsam heran, etwa einen Millimeter pro Jahr. Dennoch spart er große Mengen an Kohlenstoff ein. Diese werden durch den Abbau des Torfs wieder als klimaschädliches CO2 freigesetzt. Daher bietet toom mehrere Sorten torffreie Pflanzenerde an. Diese sind sogar mit dem PRO PLANET-Label und mit dem Bio-Grünstempel zertifiziert. 

Es muss sich etwas ändern

In den letzten 27 Jahren ist die Biomasse bei Fluginsekten um mehr als 75 Prozent zurückgegangen. Dies ergab eine Studie, die der Naturschutzbund Deutschland kürzlich zitierte. Wie sehr Bienen und andere Insekten gefährdet sind, ist in der Bundespolitik und auf EU-Ebene zunehmend präsent. Julia Klöckner bezeichnete in ihrer Antrittsrede als Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft die Bienen als „systemrelevant“. Sie sprach sich kurz darauf bei einer EU-Abstimmung für ein Freilandverbot von Pflanzenschutzmitteln mit Neonicotinoiden aus. Bundesumweltministerin Svenja Schulze legte dem Kabinett jüngst die Eckpunkte ihres „Aktionsprogramms Insektenschutz“ vor. Das Verbot von Neonicotinoiden sei nur ein Baustein für einen besseren Insektenschutz, kündigte Schulze gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland an.

Quelle: UmweltDialog
 

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