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Porsche schärft Nachhaltigkeitsziele nach

Die Porsche AG steuert konsequent in Richtung Nachhaltigkeit. Das Ziel, das der Autobauer dabei im Blick hat und das bis zum Ende dieses Jahrzehnts erreicht werden soll, lautet: CO2-Neutralität über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. In seinem jetzt veröffentlichten Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2020 legt Porsche dar, mit welchen Maßnahmen das gelingen soll.

23.04.2021

Porsche schärft Nachhaltigkeitsziele nach

Porsche hat seine Strategie 2025 nachgeschärft. Nachhaltigkeit steht dabei noch stärker im Fokus. „Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Teil unserer Strategie 2030 – ganzheitlich: wirtschaftlich, ökologisch und sozial“, erklärte Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG, anlässlich der Veröffentlichung des Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichts 2020 im März. Ein zentrales Element ist die Dekarbonisierung: Ab 2030 soll Porsche über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg bilanziell CO2-neutral sein. Im Mittelpunkt steht dabei das Vermeiden. Wo dies noch nicht möglich ist, sollen CO2-Emissionen reduziert werden. Die wichtigsten Stellschrauben sind die Elektrifizierung im Fahrzeugbereich und eine CO2-Reduktion in der Produktion und bei Unternehmensprozessen.

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Porsche investiert in die Zukunft

So wird an den Standorten in Zuffenhausen und Leipzig bereits CO2-neutral produziert. Das schlägt sich auch in der CO2-Bilanz des Unternehmens nieder. Zwar ist der Energieverbrauch von Porsche in den vergangenen Jahren unter anderem wegen Produktionserweiterung und einem Zuwachs an Mitarbeitern gestiegen. Durch die Umstellung auf Strom aus erneuerbaren Energien und auf Biogas konnte der Energieverbrauch pro produziertem Fahrzeug jedoch verringert werden. Seit 2014 konnte er um 26,5 Prozent reduziert werden. Im Jahr 2020 kam Porsche an seinen Standorten auf einen Ausstoß von indirekten und direkten Treibhausgasemissionen von insgesamt 26.971 CO2-Äquivalenten (Scope 1 und 2). Das ist ein massiver Rückgang im Vergleich zu 2019 (57.685 CO2-Äquivalente). Was den CO2-Ausstoß pro produziertem Fahrzeug angeht, konnte Porsche seit 2014 einen Rückgang von 93 Prozent verbuchen.

Porsche bezieht seine Zulieferer in seine Strategie ein. Der größte Treiber für CO2-Emissionen in der Lieferkette von E-Autos sind die HV-Batterien. „Wer für uns Batteriezellen entwickelt, darf sie ausschließlich mit nachhaltiger Energie fertigen“, erläutert Blume. Das hat Porsche vertraglich festgesetzt. Auch die Batterie selbst soll in Bezug auf die Materialzusammensetzung und was das Recycling betrifft umweltfreundlicher werden. Mit all diesen Maßnahmen arbeitet Porsche auf das Ziel einer „Zero Impact Factory“ hin, durch die möglichst keine Umweltauswirkungen entstehen.

Porsche plant in den nächsten zehn Jahren mehr als eine Milliarde Euro in Windräder, Solarenergie und andere Klimaschutzmaßnahmen zu investieren.

Porsche wird zunehmend elektrisch

Im April 2019 hat der Sportwagenhersteller den ersten rein elektrischen Porsche Taycan eingeführt. 2020 wurde dieser etwas mehr als 20.000 Mal ausgeliefert und trug maßgeblich zu dem guten Gesamtergebnis von Porsche bei. Porsche zufolge ist er „der erfolgreichste Elektro-Sportwagen seiner Klasse. Das beweisen auch mehr als 50 internationale Auszeichnungen.“ Anfang des Jahres rollte dann das zweite Elektroauto von Porsche vom Band, der Porsche Taycan Cross Turismo. Bis 2030 sollen mehr als 80 Prozent der Neufahrzeuge der Volkswagen-Tochter vollelektrisch oder mit Hybridantrieben fahren.

Der elektrische Taycan Cross Turismo soll das erste Fahrzeug werden, das in der gesamten Nutzungsphase CO2-neutral sein wird.
Der elektrische Taycan Cross Turismo soll das erste Fahrzeug werden, das in der gesamten Nutzungsphase CO2-neutral sein wird.

Für sich allein genommen bringe die Elektromobilität das Unternehmen jedoch weniger schnell voran in Richtung Nachhaltigkeit, als man vorankommen wolle, so Porsche-Entwicklungschef Michael Steiner. Ein weiterer Baustein auf dem Weg zur CO2-Neutralität sind für Porsche alternative Kraftstoffe, die in Verbrennern und Plug-In-Hybriden einsetzbar sind. Porsche forscht bereits an solchen klimaschonenden synthetischen Kraftstoffen (eFuels). eFuels werden mit Hilfe von regenerativer Energie aus CO2 und Wasserstoff hergestellt. In Chile arbeitet Porsche gemeinsam mit Siemens Energy derzeit in einem Pilotprojekt an der weltweit ersten integrierten und kommerziellen Großanlage zur Herstellung von eFuels. Der erste Kraftstoff könnte im Jahr 2022 fertig sein.

Mit seinen CO2-Minderungszielen bekennt sich Porsche zu den Klimazielen des Pariser Abkommens von 2015. Gleichzeitig erhofft man sich dadurch die umweltbewusstere Kundschaft zu halten. „Sie wollen und sollen ein gutes Gewissen haben, wenn sie Porsche fahren“, so Blume. Nachhaltigkeit spielt auch für Investoren und Banken eine immer größere Rolle. „Insofern werden wir mit unserem Weg neue Investoren gewinnen“, ist Blume überzeugt.

Porsche im Corona-Jahr 2020

Eine vorübergehend ruhende Produktion, weniger ausgelieferte Fahrzeuge: Die Corona-Pandemie hat Porsche, wie andere Fahrzeughersteller auch, in vielerlei Hinsicht gefordert. Alles in allem spricht Porsche jedoch von einem „robusten Ergebnis“ für das vergangene Jahr, sodass man optimistisch sei, in 2021 eine weitere positive Entwicklung zu erleben. Porsche-Chef Oliver Blume: „Das Geschäftsjahr 2020 war für Porsche erfolgreich – trotz herausfordernder Umstände.“ So lieferte Porsche weltweit insgesamt mehr als 272.000 Fahrzeuge an Kunden aus. Der Absatz sank damit nur leicht um drei Prozent im Vergleich zu 2019. Insgesamt setzte Porsche im Jahr 2020 rund 28,7 Milliarden Euro um und konnte den Umsatz somit trotz Corona steigern.

Wie haben sich die Entwicklungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie auf die Mitarbeitenden ausgewirkt? Produktionsvorstand Albrecht Reimold sagt im Rückblick auf den mehrwöchigen Produktionsstopp im vergangenen Jahr: „Das war ein unglaublicher Kraftakt und eine tolle Mannschaftsleistung.“ Bevor die Produktion wieder aufgenommen wurde, seien entsprechende Vorkehrungen und Hygienemaßnahmen getroffen worden, um eine „größtmögliche Sicherheit für die Belegschaft zu gewährleisten“. Etwa ein Drittel der Porsche-Belegschaft sei von dem Produktionsstopp betroffen gewesen und zu Hause geblieben. Im Werk in Zuffenhausen waren dies mehr als 7.000 Mitarbeiter, in Leipzig mehr als 3.000 Mitarbeiter. Inzwischen hat Porsche an den Standorten Zuffenhausen und Weissach Corona-Testcenter eingerichtet, um die Mitarbeitenden bei Symptomen testen zu können. Dieses Engagement wird honoriert: Beim Stimmungsbarometer gaben 93 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an, dass Porsche für sie ein sehr attraktiver Arbeitgeber ist. Trotz eines schwierigen Marktumfelds müsse sich kein Angestellter Sorgen machen. „Wir bauen keine Jobs ab und trennen uns von keiner Tochtergesellschaft. Im Gegenteil, wir investieren in unsere Mitarbeiter und in unsere Zukunft.“

In dem durch die Corona-Pandemie geprägten Jahr hat Porsche auch seine Unterstützung für die Gesellschaft nicht etwa heruntergefahren, sondern ausgeweitet. Das Spendenvolumen wurde laut Bericht um fünf Millionen Euro aufgestockt, die Lebensmittelspenden an die Tafeln wurden verdoppelt. Im Rahmen des neu aufgesetzten Programms „Porsche hilft“ setzten sich die Mitarbeitenden ehrenamtlich oder mit Spenden für andere ein. Zusätzlich unterstützte das Unternehmen zahlreiche Hilfsorganisationen an den jeweiligen Porsche-Standorten – etwa bei der Anschaffung von Schutzausrüstung und anderen Aktionen zur Bewältigung der Pandemiefolgen.

Der Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2020 ist online im Porsche Newsroom als pdf-Download sowie auf einer eigenen Microsite verfügbar.

Quelle: UmweltDialog
 

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