Reporting

Miele: kein Schongang beim Klimaschutz

Der neue Nachhaltigkeitsbericht von Miele liegt vor. Ein Schwerpunktbereich ist der Klimaschutz. Hier haben die Gütersloher ihre Ziele noch einmal nachgeschärft. Bis 2030 sollen die CO2e-Emissionen, verglichen mit 2019, halbiert werden – ein wichtiges Signal in Zeiten, in denen auf internationaler Bühne um Lösungen im Kampf gegen den Klimawandel gerungen wird.

03.12.2021

Miele: kein Schongang beim Klimaschutz

Sei es Edelstahl für Waschmaschinen, Kunststoffgranulat für Staubsauger oder Glaskeramik für Kochfelder: Zur Herstellung von Miele-Geräten werden Rohstoffe und Materialien aus vielen Teilen der Welt benötigt. Das Familienunternehmen steht damit gleich vor mehreren Herausforderungen in Sachen Nachhaltigkeit: etwa in Bezug auf den nachhaltigen und effizienten Umgang mit den benötigten Rohstoffen und Materialien, die weltweit immer knapper werden, die Sicherstellung von Umwelt- und Sozialstandards bei den Zulieferfirmen oder die Reduktion von Transportemissionen, die angesichts des Klimawandels und steigender Stakeholder-Anforderungen immer wichtiger wird. Hinzu kamen im letzten Jahr die Herausforderungen durch die Corona-Pandemie mit Auswirkungen auf den Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie auf die Produktion und Lieferung von Geräten. Wie das Unternehmen damit umgeht, dokumentiert der neue Nachhaltigkeitsbericht.

COP 26 rückt Klimaschutz in den öffentlichen Fokus

Der neue Nachhaltigkeitsbericht von Miele ist Mitte Oktober erschienen – kurz vor Beginn der Weltklimakonferenz, die bis Mitte November in Glasgow stattfand. Auf der 26. Conference of the Parties (COP 26) verhandelten die Teilnehmenden rund zwei Wochen lang über die weitere Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens von 2015 – zu dem sich auch Miele bekennt. Eines der Ziele: die Erderwärmung auf unter zwei Grad, möglichst aber 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Dafür soll in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts globale Treibhausgasneutralität erreicht werden.

Davon ist die Welt zurzeit aber weit entfernt, wie aus einem aktuellen Klimaschutzbericht des Forschungsverbundes Global Carbon Project hervorgeht. Demnach ist der globale Treibhausgasausstoß zwar coronabedingt deutlich zurückgegangen, nun aber schneller als erwartet wieder angestiegen und beinah so hoch wie 2019. Beim vergangenen Klimagipfel ging es deshalb unter anderem um die konkrete Umsetzung der Ziele, bei der auch die Wirtschaft gefragt ist.

Mieles Fortschritte beim Klimaschutz

Eines der Unternehmen, die beim Klimaschutz nicht den Schongang wählen, sondern Tempo machen, ist Miele. Als weltweit führender Anbieter von Premium-Hausgeräten für die Küche, Wäsche sowie Bodenpflege mit globalen Wertschöpfungsketten ist man sich seiner Verantwortung und der Risiken durch den Klimawandel bewusst – und will etwas tun: Im Berichtszeitraum hat Miele deshalb seine Klimaschutzstrategie weiterentwickelt. Im Kern zielt sie darauf ab, CO2-Emissionen zu vermeiden, zu reduzieren und – wo dies noch nicht möglich ist – zu kompensieren. Mit Unterstützung der Science Based Targets Initiative, der sich der Hersteller Anfang des Jahres angeschlossen hat, hat sich Miele als erstes Etappenziel vorgenommen, die CO2-Emissionen im Vergleich zu 2019 bis 2030 zu halbieren. Das will man vor allem durch Investitionen in eine verbesserte Energieeffizienz der Miele-Standorte und -Produktionswerke und den Ausbau der Eigenstromerzeugung erreichen.

Ein weiterer wichtiger Hebel ist der Transport. Hier sind die Emissionen im Berichtszeitraum um drei Prozent gestiegen, was vor allem auf die positive Geschäftsentwicklung in Übersee sowie in Süd- und Osteuropa zurückzuführen ist, so Miele. Im Verhältnis zur gesteigerten Transportleistung seien die CO2-Emissionen jedoch deutlich geringer angestiegen.

Insgesamt ist Miele auf einem guten Weg in Richtung der selbst gesteckten Ziele: Im Jahr 2020 konnten die Scope-1- und Scope-2-Emissionen um 40 Prozent gegenüber 2019 gesenkt werden. Das ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die meisten der weltweiten Miele-Standorte (86 Prozent) 2020 Grünstrom bezogen. Seit 2021 gilt dies für alle Standorte weltweit. Durch die Kompensation aller nicht vermeidbaren Emissionen produziert Miele seit 2021 – in Bezug auf die Bereiche Scope 1 und Scope 2 – an allen Standorten CO2-neutral.

Der Großteil der CO2-Emissionen entfällt bei Miele jedoch auf den Scope-3-Bereich, das heißt auf die Nutzungsphase der Produkte sowie den Einkauf von Gütern und Dienstleistungen. Hier will sich Miele ebenfalls verbessern, erste Projekte sind bereits gestartet, heißt es im Bericht. So sollen die CO2-Emissionen, die während der Nutzung der verkauften Haus- und Gewerbegeräte anfallen, bis 2030 – verglichen mit den 2019 verkauften Geräten – um 15 Prozent sinken. Dies sei, angesichts dessen, was bereits erreicht worden sei, ein „sehr anspruchsvolles Ziel“, betont der Geschäftsführende Gesellschafter Markus Miele.

Anzeige

Effizienz und Langlebigkeit im Fokus

Schon jetzt werden Miele-Geräte als sehr energieeffizient eingestuft – das gilt auch nach Inkrafttreten des neuen EU-Energielabels im März 2021. Ein Beispiel: Im Geschäftsjahr 2020 entsprachen alle in der EU verkauften Miele-Waschmaschinen der ehemals besten Energy-Label-Klasse „A+++“. Und fast alle Frontlader-Modelle schafften es in die neue beste Energieeffizienzklasse A. Zudem testet Miele als einziger Hersteller der Branche seine Geräte auf eine Lebensdauer von bis zu zwanzig Jahren – und hat das Thema Nachhaltigkeit damit fest in der Firmenphilosophie verankert.

Auch über die Nutzungsphase hinaus will das Familienunternehmen noch umweltfreundlicher werden, etwa durch den vermehrten Einsatz von Recyclingmaterial und eine verbesserte Recyclingfähigkeit. Beispiel Staubsauger: Seit 2020 stellt Miele eine Bürste, zwei Düsen und einen Saugpinsel aus Kunststoff-Rezyklat her. Damit sowie durch das Engagement in verschiedenen Initiativen setzt sich Miele gemeinsam mit weiteren Akteuren für die Entwicklung in Richtung einer Kreislaufwirtschaft ein.

Über den Bericht

Neben dem Klimaschutz und dem Bereich Nachhaltige Produkte und Verpackungen wirft der aktuelle Nachhaltigkeitsbericht auch einen Blick auf das Thema Digitale Verantwortung. Die Kapitel des Nachhaltigkeitsberichts spiegeln die Schwerpunkte der überarbeiteten Nachhaltigkeitsstrategie wider, die derzeit weiter ausdifferenziert wird. Der Berichtszeitraum erstreckt sich vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2020. Der nächste Bericht ist für das Jahr 2023 geplant. Die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Miele orientiert sich an den international anerkannten Standards der Global Reporting Initiative (GRI), Option „Kern“. Der Bericht ist hier als PDF-Datei online abrufbar.

Quelle: UmweltDialog
 

Related Posts

Newsletter

Unsere Verantwortung/Mitgliedschaften

Logo
Serverlabel
The Global Compact
Englisch
Gold Community
Deutsches Netzwerk Wirtschaftsethik
Caring for Climate

© macondo publishing GmbH
  Alle Rechte vorbehalten.

 
Lasche