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Nestlé Deutschland legt „Bericht zur Gemeinsamen Wertschöpfung“ vor

Kaffee, Kakao oder Palmöl – bei Nestlé Deutschland stammen diese Rohstoffe jetzt fast komplett aus nachhaltigen Quellen. Möglich machen das Fortschritte in der „Begrünung“ der Lieferkette. Das Unternehmen hat sie sich einiges kosten lassen. Was die deutsche Tochter des weltweit größten Nahrungsmittelkonzerns daneben in Sachen Nachhaltigkeit erreichen konnte, zeigt ihr aktueller „Bericht zur Gemeinsamen Wertschöpfung“.

28.05.2015

Nestlé Deutschland legt „Bericht zur Gemeinsamen Wertschöpfung“ vor zoom
Georg Abel, Geschäftsführer Verbraucher Initiative e.V. und Gerhard Berssenbrügge, Vorstandsvorsitzender Nestlé Deutschland (von links nach rechts) bei der Nestlé Pressekonferenz Qualität bedeutet mehr - Fortschritt und Ausblick 2015.

Nestlé Deutschland dokumentiert darin Fortschritte des Programms „Qualität bedeutet mehr“, das der Konzern 2012 auf den Weg gebracht hat. „Wichtige Ziele konnten wir durch das Engagement der Mitarbeiter bereits vorzeitig erreichen“, sagt Nestlé-Deutschlandchef Gerhard Berssenbügge. Bei etlichen Rohstoffen habe man Nachhaltigkeitsstandards umgesetzt und viele Produkte verbessert, etwa im Hinblick auf Nährwerte und Zusammensetzung.

Eis: maximal 170 Kalorien pro Portion

Kindereis und Tiefkühl-Pizzen der Nestlé–Marken kommen seit vergangenem Jahr beispielsweise komplett ohne künstliche Aromen aus. Und 93 Prozent aller Kinderprodukte erfüllen die Nährwertvorgaben des Nestlé Nutritional Profiling Systems. Das gibt Höchstwerte unter anderem für Kalorien, Salz und Zucker vor, von denen kein einziger überschritten werden darf. Bei Süßigkeiten und Eis für Kinder heißt das, dass sie maximal 170 Kalorien pro Portion enthalten dürfen.

Die Kundschaft erwartet das. Deutschlandchef Gerhard Berssenbügge sagt, man beobachte, dass immer mehr deutschen Verbrauchern gesundheitliche Aspekte und die Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Umwelt wichtiger werden. „Mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln wollen wir einen Beitrag zur Lebensqualität der Verbraucher leisten.“ Das sei Grundlage für langfristiges und profitables Wachstum des Unternehmens.

Gleichzeitig, so Berssenbügge, hätten die weltweit steigende Nachfrage nach Lebensmitteln „sowie klimatische und soziale Risiken einen Einfluss auf unsere Lieferketten“. Nestlé hat deswegen in den vergangenen Jahren viel Geld dafür ausgegeben, diese nachhaltiger zu gestalten. Alleine für den Kakaoanbau werden bis zum Jahr 2020 rund 110 Millionen Schweizer Franken aufgewendet. Es fließt unter anderem in die Unterstützung kleinbäuerlicher Kakao-Lieferanten.

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KitKat und Smarties aus nachhaltigem Kakao

Das Programm, 2009 als Nestlé Cocoa Plan angestoßen, trägt jetzt Früchte. 2014 wurde das Ziel, den Kakao für die Schokoladenproduktion in Deutschland komplett aus dem Programm zu beziehen, erreicht – ein Jahr früher als geplant. Verarbeitet wird der Rohstoff mit dem Gütesiegel des Zertifizierers UTZ unter anderem zu After Eight, KitKat oder Smarties, ebenso zu Speiseeis der Nestlé-Marken Schöller und Mövenpick.

Beim Bezug von nachhaltigem Kaffee setzt Nestlé auf den „Common Code for the Coffee Community“ (4C), der Mindeststandard für seine Einkäufer. Er schließt den Einsatz illegaler Pestizide ebenso aus wie Kinderarbeit und geht mit einem aufwändigen Umstellungsprozess einher. 2014 konnte Nestlé den abschließen: Ende des Jahres lag der Anteil von 4C-Kaffee im Kaffeewerk Mainz bei 98 Prozent, im Werk Schwerin bei 80 Prozent. Mehr sind dort derzeit nicht möglich, da es Kaffee aus Äthiopien verarbeitet, der über die staatliche Börse gekauft werden muss. Beim Palmöl, einer wichtigen Grundmasse für Lebensmittel, tragen 97 Prozent ein Nachhaltigkeitssiegel.

Wettbewerbsvorteil Lieferkette

Von der Umsetzung von Nachhaltigkeitsstandards in der Lieferkette verspricht sich der Konzern einen Wettbewerbsvorteil: Früher, sagt Matthias Fleischer, bei Nestlé Deutschland verantwortlich für das Lieferkettenmanagement, habe man die verantwortungsvolle Beschaffung zum Schutz der Marken vor inakzeptablen Praktiken eingesetzt. „Morgen wird die verantwortungsvolle Beschaffung den Marken den Mehrwert liefern, der benötigt wird, um sich zu differenzieren.“

Fortschritte kann Nestlé Deutschland auch in der weiteren „Begrünung“ der eigenen Produktion vorweisen. Dass dabei keine riesigen Effizienzsprünge erreicht wurden, hat laut Friedrich Schmidt, Leiter Umwelt und Energie bei Nestlé Deutschland, einen Grund: An den deutschen Standorten habe man in der Vergangenheit stark in Energieeffizienz und den sparsamen Umgang mit Wasser investiert. Dadurch werde es „immer anspruchsvoller, weitere Einsparungen zu erreichen“.

Was trotzdem möglich ist, zeigt das Beispiel des Nestlé-Kaffeewerks Mainz. Ein neues Verfahren für die Herstellung von löslichem Kaffee spart dort im Jahr rund 8.000 Megawattstunden Energie ein. In Hamburg drückten Techniker den Energieverbrauch des dortigen Schokowerks trotz gestiegener Produktion um 20 Prozent, zuletzt durch Installation einer Wärmerückgewinnung für den Backofen, in dem die Waffeln für KitKat gebacken werden.

6,8 Millionen Euro für die Umwelt

Gearbeitet haben die Nestlé-Forscher daneben an der Optimierung des Recyclings von Kaffeekapseln. Deren Aluminiumhüllen sollen dünner werden, die Kapseln insgesamt für Recyclinganlagen leichter handhabbar. Bei der Konzernmarke Nespresso soll bis zum Jahr 2020 das gesamte Aluminium aus zertifiziert nachhaltigem Abbau stammen. Unterm Strich investierte Nestlé Deutschland im vergangenen Jahr 6,8 Millionen Euro in die Öko-Vorsorge und die Steigerung der Umwelteffizienz.

Über den Bericht

Mit dem rund 50 Seiten „Bericht zur Gemeinsamen Wertschöpfung“ ergänzt Nestlé Deutschland den internationalen „Creating Shared Value Report“, in dem das Mutterhaus ausführlich über seine weltweiten Nachhaltigkeitsprogramme und -verpflichtungen informiert. Beide Berichte wurden nach dem GRI4-Standard der „Global Reporting Initiative“ (GRI) erstellt. Stellungnahmen und Bewertungen von Partnerorganisationen sowie des Nestlé-Experten- und NGO-Beirats sind in den deutschen Fortschrittsbericht eingeflossen.

Quelle: UD/cp
 

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