Produktion

Darum lohnt sich Umweltengagement für Designer und Architekten

Wenn es um die Bösewichte der Umweltbelastung geht, sind es meist nicht Gebäude, die zuerst angeprangert werden. Wohn- und Arbeitsbauten sind jedoch für einen großen Teil der globalen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Der Blick auf aktuelle Prognosen für das Wachstum der Weltbevölkerung macht zudem deutlich, dass der Architektur und Inneneinrichtung im Bausektor künftig eine entscheidende Bedeutung zukommt, wenn es um Fragen der Ökologie geht. Designer und Architekten tragen also eine große Verantwortung, da grundlegende Entscheidungen, die sich später auf die ökologische Bilanz von Gebäuden auswirken, in den frühen Phasen der Designkonzeption getroffen werden.

14.06.2016

Darum lohnt sich Umweltengagement für Designer und Architekten

Mit einem Bewusstsein für Umweltbelange können sie bestimmte Materialien und Produkte wählen, von denen Umwelt und Nutzer gleichermaßen profitieren. Warum das Konzept der Nachhaltigkeit auch im Interior Design relevant ist und welche Vorteile es für Inneneinrichter und Auftraggeber bringt, erklärt Guilio Bonazzi, Umweltvisionär und Initiator des ersten zu 100 Prozent regenerierten Nylon-Garns ECONYL.

1. Mit grünem Wettbewerbsfaktor neue Kunden gewinnen

Das Label "Green" schreiben sich Vertreter verschiedenster Branchen gerne auf die eigenen Fahnen, nicht nur in der Lebensmittelindustrie. Im Sustainable Design bilden institutionelle Kunden das größte Marktsegment, besonders öffentliche Einrichtungen bevorzugen bei Bauvorhaben schon länger nachhaltige Konzepte. Aber auch immer mehr private Bauherren nähern sich der Idee des "Green Building" an.

Dieser Markt wächst derzeit beständig und bietet nachhaltigen Architekten und Designern großes Potential. Dass der grüne Trend mittlerweile in der Mitte der Baubranche angekommen ist, zeigen Institutionen wie die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen, die nach ihrer Gründung 2007 nun 1.200 Mitglieder zählt. "Offizielle Zertifikate wie LEED und DGNB tragen dazu bei, grünen Planern und Bauenden die nötige Vertrauenswürdigkeit zu bescheinigen und für einheitliche Standards zu sorgen", zeigt Giulio Bonazzi auf.

2. Bewusstsein im Zyklus: Durch Regeneration Umweltbelastungen senken

Das konsequente Nutzen nachhaltiger Materialien, sei es durch Recycling, Regeneration oder gar Upcycling, senkt die Umweltbelastungen von Arbeits- und Wohnräumen. Bei der Evaluierung relevanter Materialien aus nachhaltiger Perspektive sollten Designer und Architekten in Kreisläufen denken, ökologische Faktoren wie Produktion oder Nutzung, bis hin zur Entsorgung berücksichtigen.

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Dies erlaubt sowohl direkte als auch indirekte Umweltauswirkungen abzuwägen und die Wahl auf den richtigen Bau- oder Rohstoff zu setzen. Mit der Entwicklung eines Nylon-Garns etwa, das vollständig aus Industrieabfällen und entsorgten Fischernetzen besteht, sorgen Marken wie ECONYL für eine abfallpositive Umweltbilanz. Das heißt, bei der Produktion werden mehr Abfälle verbraucht als erzeugt. Die Kombination solcher Materialien kann beim Interior Design erheblich zum Schonen von Ressourcen beitragen.

3. Attraktiv und marktfähig: Benefits für Kunden bieten

Früher gaben Form und Funktionalität Gebäuden Charakter und kommerzielle Bedeutung. Der amerikanische Markt zeigt allerdings schon seit Jahren: eine nachhaltige Zertifizierung steigert die Marktfähigkeit von Gebäuden und macht sie attraktiver für Investoren, Käufer und Mieter. "Heute heißt nachhaltiges Design also nicht mehr nur Naturmaterialien und ästhetische Kompromisse. Als Gesamtkonzept von ökologischen Überlegungen und menschlichem Wohlergehen trägt es inzwischen zur Wertsteigerung bei", so Bonazzi.

Zudem weisen ästhetisch designte Produkte generell eine längere Lebensspanne auf, wenn ihre Nutzer eine Verbindung zu ihnen aufgebaut haben. Weniger Attraktives wird vom Konsumenten bald durch neuere und anziehendere Angebote ersetzt.

4. Umweltvorgaben einhalten und Anreize bieten

In den vergangenen Jahren ist Ökologie auch im Bausektor immer mehr ins Blickfeld der Politik gerückt. Viele Regierungen setzen seitdem Auflagen gegenüber Unternehmen und privaten Bauherren durch, bieten Subventionen sowie steuerliche Vorteile für nachhaltiges Bauen oder setzen bei öffentlichen Ausschreibungen selbst vorbildhaft auf Green Building.

"Nachhaltiges Design ist inzwischen kein bloßes Zeichen guten Willens mehr, sondern bietet aufgrund der wachsenden institutionellen Unterstützung immer mehr Vorteile gegenüber konventionellen Methoden", erläutert der Umweltvisionär. Dieser positive Trend wird künftig noch ansteigen, sodass finanzielle Anreize auch von privaten Investoren genutzt werden und somit der Markt somit dauerhaft belebt wird.

5. Mehr als Greenwashing: publikumswirksame Vertrauenswürdigkeit

Grünes Image - gutes Image: Unternehmen, die Nachhaltigkeit zu ihrem Selbstverständnis zählen, werden von Konsumenten positiv wahrgenommen und gegenüber der Konkurrenz bevorzugt. Die etablierten Zertifizierungen sorgen für Vertrauenswürdigkeit und Authentizität von nachhaltigen Designern und Architekten. Der Wertewandel weg vom schnellen Konsum hat zudem eine Änderung des Design-Verständnisses bewirkt: Langlebigkeit und Flexibilität sind mittlerweile wichtiger geworden, das Resultat sind bemerkenswerte Produktinnovationen.

Aus Sicht der Unternehmenskommunikation und Public Relations tragen Nachhaltigkeit, Innovationsgeist und Flexibilität als gesamtheitliches Branding zur öffentlichen Wirkung eines Design-Unternehmens positiv bei. Dieses Spannungsfeld der Themengebiete bietet die Grundlage für ein reichhaltiges Repertoire an Meldungen und Geschichten, mit denen langfristig eine erfolgreiche Kommunikationsstrategie verfolgt werden kann.

Das E-Paper ''5 Gründe, warum Interior Designer und Architekten nachhaltige Materialien verwenden sollten" beschreibt weitere Punkte, wie die wachsende Bedeutung von nachhaltigen Materialien, warum die Nutzung für Unternehmen hilfreich sein und wie Greenwashing vermieden werden kann.

Quelle: UD/pm
 

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