Mobilität & Logistik

Tchibo: Volle Kraft voraus beim Klimaschutz

Die Schifffahrt ist aus dem globalen Handel nicht wegzudenken. Aber: Sie verschmutzt auch die Meeresumwelt und befördert den Klimawandel. Das will die Zero Emission Maritime Buyers Alliance mit Tchibo als Gründungsmitglied ändern. Gemeinsam will man der emissionsfreien Schifffahrt zum notwendigen Auftrieb verhelfen.

16.08.2023

Tchibo: Volle Kraft voraus beim Klimaschutz

90 Prozent der weltweit gehandelten Güter werden laut dem Verband Deutscher Reeder auf dem Seeweg transportiert. Auch Unternehmen wie Tchibo mit weltweiten Lieferketten sind auf die Schifffahrt angewiesen. So werden alle Tchibo Kaffees und circa 80 Prozent der Tchibo Non-Food-Waren per Containerschiff transportiert.

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Das Problem: Noch fährt der Großteil der Hochsee-, Küsten- und Binnenschiffe mit Schweröl und Diesel. Sie erzeugen dabei laut Umweltbundesamt circa 2,6 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes. Hinzu kommt, dass die Meeresumwelt durch Öl- und Schadstoffverunreinigungen infolge von Schiffsunfällen, Abfälle und Abwasser, das Einschleppen von fremden Organismen sowie Schiffslärm belastet wird.

Die Branche selbst setzt sich konkrete Ziele, um nach und nach klimaneutral zu werden, so der Verband Deutscher Reeder. Zudem muss sie sich an die Auflagen der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation IMO halten, die im „Internationalen Übereinkommen zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe“ geregelt sind. Die Organisation wirkt darauf hin, dass sich der CO2-Ausstoß der Seeschifffahrt bis 2050, verglichen mit 2008, halbiert.

Ein neuer Beschluss der EU sieht zudem vor, dass große Schiffe, die zwischen EU-Häfen unterwegs sind, ihren Treibhausgasausstoß bis 2050 schrittweise um 80 Prozent verringern. Neuerdings bezieht die EU die Branche auch in den Emissionshandel ein. Für große Passagier- und Frachtschiffe ab 5.000 Bruttoregistertonnen müssen ab dem nächsten Jahr schrittweise CO2-Zertifikate erworben werden.

Mit welchen weiteren Maßnahmen kann die Dekarbonisierung des Schiffsverkehrs gelingen? Hierfür braucht es neben politischen Initiativen den vermehrten Einsatz alternativer Antriebstechnologien und ausreichend nachhaltige Treibstoffe. Die Reichweite, aber auch die Mehrkosten und die fehlende Infrastruktur sowie die nachhaltige Produktion stehen der Verbreitung von Alternativen im Schiffsverkehr bislang noch im Wege.

Das gilt beispielsweise für „grünen“ Wasserstoff. Manche setzen auch auf Flüssiggas (LNG), andere wollen auf „grünes“, auf Basis erneuerbarer Energien hergestelltes Methanol umschwenken. Die dänische Reederei Maersk etwa plant ab 2024 Schiffe mit Methanolantrieb einzusetzen. Und in Norwegen hat vor rund einem Jahr das weltweit erste vollelektrische Containerschiff – die Yara Birkeland – seinen Testbetrieb aufgenommen. Anstatt eines konventionellen Dieselmotors hat das Schiff 20 Batterien an Bord. Da diese aber bislang nur für Kurzstrecken ausreichen, wird es, wie tagesschau.de berichtete, bis zu einem weltweiten Einsatz noch dauern.

Tchibo: „Gemeinsam ist man stärker“

Derweil arbeitet man auch bei Tchibo an Lösungen, wie sich der kommerzielle Einsatz von emissionsfreien Schiffen beschleunigen lässt. Im März gab das Unternehmen gemeinsam mit Amazon, Patagonia und Aspen Institute die Gründung der Zero Emission Maritime Buyers Alliance (ZEMBA) bekannt. „Als gemeinnützige Organisation ermöglicht ZEMBA Unternehmen den Zugang zu emissionsfreien Transportlösungen für ihre Seefracht, die derzeit noch nicht verfügbar sind“, erklärt Tchibo. Die Allianz ist aus der vom Aspen Institute gegründeten Initiative „Cargo Owners for Zero Emission Vessels“ (coZEV) entstanden. Im Rahmen der Initiative hat sich Tchibo bereits 2021 dazu verpflichtet, ab 2040 nur noch emissionsfreie Schifffahrt nutzen zu wollen.

Mit ZEMBA sollen nun möglichst viele verladende Unternehmen dazu ermutigt werden, beizutreten und emissionsfreie Transportlösungen nachzufragen. Noch in diesem Jahr plant ZEMBA eine Zusicherung von Nachfragevolumen an emissionsfreier Seefracht abzugeben und eine Ausschreibung dafür zu starten. Dies soll laut Tchibo als Ansporn für Reedereien und Schiffseigner dienen, in Kooperation mit ihren Kraftstofflieferanten, „grüne Antriebstechnologien marktreif zu entwickeln und flächendeckend einzusetzen“. Der tatsächliche emissionsfreie Transport erfolge aller Voraussicht nach 2025 oder 2026.

Bis die emissionsfreie Schifffahrt zur Normalität wird, ist es demnach noch ein langer Weg. Mit ZEMBA will Tchibo jedoch dazu beitragen, dass der Prozess an Fahrt gewinnt.

Quelle: UmweltDialog
 

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