Digitalisierung + KI

Digitalisierter Service: Tetra Pak ist hier Vorreiter

Erst handeln, wenn es Probleme gibt – nach dieser Devise arbeiten Service-Techniker in vielen deutschen Industrieunternehmen. Das betrifft vor allem Bereiche wie Lieferungen von Ersatzteilen oder die Wartung der Maschinen vor Ort. Mit schnellem und zeitsparendem Service hat das jedoch wenig zu tun. Die Folgen sind längere Maschinenstillstände und Produktionseinbußen, die Unternehmen viel Geld kosten. Doch kann man überhaupt eingreifen, bevor technische Schwierigkeiten auftauchen? Die Antwort hierauf heißt digitale Serviceleistungen. Das Verpackungsunternehmen Tetra Pak zeigt, wie es geht.

06.07.2017

Digitalisierter Service: Tetra Pak ist hier Vorreiter

Etwa 60 Prozent der deutschen Industrie-Unternehmen nutzen das Innovationspotenzial der Digitalisierung nicht richtig und setzen stattdessen auf alt bewährte Wartungsabläufe. Dies ergab die Studie „Industrieller Service“ der Unternehmensberatung Staufen AG. Nur jedes zehnte Unternehmen prüft mithilfe digitalisierter Technikleistungen kontinuierlich die maschinellen Abläufe bei seinen Kunden. Sie greifen somit ein, bevor Schwierigkeiten zum Maschinenstillstand führen. Bei 39 Prozent der befragten Unternehmen werden zwar bereits datenbasierte Diagnosesysteme genutzt, von einer vollständigen Nutzung des Digitalisierungs-Potenzials sind sie jedoch weit entfernt.

Digitalisierung revolutioniert alle Branchen

Der Einsatz digitaler Technologien ist auch in der Lebensmittelbranche auf dem Vormarsch. Zu den Vorreitern gehört das Verpackungsunternehmen Tetra Pak. Dort haben die neuen Technologien die Abläufe der Dienstleistungen grundlegend verändert. Im Fokus stehen dabei die Prognose von Maschinenfehlern sowie die Optimierung von Reaktionszeiten. So sollen Stillstände verkürzt und mögliche Produktionseinbußen reduziert werden. Speziell bei der Verarbeitung und Verpackung von Lebensmitteln bedeuten die neuen digitalen Lösungen mehr Effizienz, sinkende Kosten und erhöhte Lebensmittelsicherheit. Die zugrundeliegende Technologie stammt vom Software-Konzern Microsoft, mit dem Tetra Pak eine strategische Partnerschaft hat.

Für Unternehmen, die Lebensmittel abfüllen und Kunden von Tetra Pak sind, stellen die neuen Services eine bahnbrechende Veränderung dar. „Die Digitalisierung revolutioniert alle Branchen – auch die Industrie. Und wir wollen diesen Prozess als Vorreiter begleiten“, sagt Dennis Jönsson, Präsident und CEO von Tetra Pak, und ergänzt: „Das heißt, dass wir unseren Kunden innovative technologische Lösungen anbieten. So können sie schneller, effizienter und sicherer produzieren.“

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Mehr Effizienz für die Kunden

Doch wie genau funktioniert der Kundenservice von Tetra Pak? Mithilfe einer neuen zustandsorientierten Wartung, dem „Condition Monitoring“, werden Kunden mit Blick auf ihren Wartungsbedarf frühzeitig beraten. Dieses System basiert auf einer Cloud-Anwendung und liefert Echtzeitanalysen der Betriebsleistungsdaten von über 5.000 angeschlossenen Abfüllmaschinen weltweit. So können Ersatzteile vorausschauend bestellt und zusätzliche Reparaturen während des ohnehin geplanten Anlagenstillstands durchgeführt werden. Den drohenden Maschinenausfällen wird somit aktiv entgegengewirkt, Ausfall- und Wartungskosten verringern sich.

Ein weiteres Highlight ist der Einsatz von einer Mixed-Reality-Technologie, die zur Fehlerdiagnose und -behebung genutzt wird. Die Tetra Pak-Servicetechniker sind mit einem sogenannten HoloLens-Headset ausgestattet und können am Kundenstandort mit den weltweit vertretenen Spezialisten des Unternehmens kommunizieren. Diese können die Reparatur in Echtzeit verfolgen und Anmerkungen zur Reparatur der Maschine geben. Der Techniker vor Ort erhält so eine Reparaturanleitung in Echtzeit. Diese Innovation bietet einen viel schnelleren technischen Support und ermöglicht eine rasche Lösung von Qualitätsproblemen. Die HoloLens-Headsets können nicht nur zur Behebung von technischen Problemen, sondern auch bei Installationen und vorbeugenden Wartungsmaßnahmen eingesetzt werden. Tetra Pak erprobte den Service mit 50 HoloLens-Geräten in Amerika, Europa und im Nahen Osten. Für das kommende Jahr sind weitere Markteinführungen geplant.

Quelle: UmweltDialog
 

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