Lebensmittel

Fleischverzicht mit Fleischersatz

Burgerpatties aus Gemüse, Wurst aus Soja und veganes Hack: „Fleisch“ aus Pflanzen liegt im Trend. Auch Nestlé setzt auf den Wachstumsmarkt und hat mit der Marke Garden Gourmet eine immer größer werdende Auswahl an vegetarischen Fleischersatzprodukten im Sortiment. Der vegane Incredible Burger hat es 2019 sogar auf die Speisekarte von McDonald’s geschafft – als Big Vegan TS.

16.03.2020

Fleischverzicht mit Fleischersatz zoom

Ende Februar hat die Fastenzeit begonnen und für viele damit der Verzicht – zumindest für 40 Tage lang. 64 Prozent der Deutschen halten das aus gesundheitlichen Gründen für sinnvoll, wie eine forsa-Umfrage im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit ergab. Ganz oben auf der Verzichtsliste stehen Süßigkeiten und Alkohol. Immerhin 47 Prozent der Befragten wollen während der Fastenzeit kein Fleisch essen. 

Das hat vor allem ökologische Vorteile. Laut dem WWF macht Fleisch fast 70 Prozent der Treibhausgas-Emissionen unserer Ernährung aus: „Wenn jeder Bundesbürger nur einmal pro Woche auf Fleisch verzichten würde, könnte das zu einer jährlichen Einsparung von rund neun Millionen Tonnen Treibhausgas-Emissionen führen“, erklärt Tanja Dräger de Teran, WWF-Referentin Klimaschutz und Ernährung.

Garden Gourmet Incredible Burgerzoom

Burger, Wurst und Co. aus Gemüse

Aber nicht jedem fällt der Fleischverzicht leicht. Dabei helfen können vegetarische oder vegane Fleischersatzprodukte: „Obwohl sie die Konsistenz und das Geschmackserlebnis von Fleisch schätzen, möchten rund 60 Prozent der deutschen Verbraucher ihren Fleischkonsum reduzieren. Pflanzliche Fleischalternativen bieten dafür eine Lösung ohne Verzicht auf das Fleischerlebnis und erleichtern den Umstieg auf Veggie“, meint Heike Miéville-Müller, Business Unit Managerin Marketing bei Garden Gourmet. Mit ihrem veganen Incredible Burger hatte die Nestlé-Marke 2019 großen Erfolg. Er ist heute einer der umsatzstärksten veganen Burger, betrachtet man den Lebensmitteleinzelhandel und den Bereich der Discounter, informiert Nestlé. Für die Umwelt ist der vegane Fleischersatz aus Soja- und Weizeneiweiß allemal besser als ein Rindfleisch-Burger. Nestlé zufolge verbraucht ein Soja-Burger 80 Prozent weniger Landfläche. Außerdem entstünden durch den Incredible Burger knapp 75 Prozent weniger CO2-Emissionen.

Garden Gourmet Incredible Bratwurstzoom

Die neue vegane Incredible Bratwurst von Garden Gourmet, die im April 2020 in den Handel kommt, schneidet in der Ökobilanz ebenfalls besser ab als ihre fleischhaltige Verwandte: „Minus 80 Prozent bei der Landnutzung, 90 Prozent weniger Wasser und 90 Prozent weniger CO2 kann eine Soja-Wurst im Vergleich zu einer Schweinebratwurst für sich verbuchen“, heißt es von Nestlé. Die „Vurst“ soll in Optik und Geschmack mit einer klassischen Bratwurst mithalten können. Genauso wie der Incredible Burger wird sie nämlich roh verkauft und ist nicht vorgegart. Dem Grill-Profi Weber schmeckt die vegane Wurst aus Soja und Gemüse: „Der Geschmack und die Konsistenz der ‚Incredible Wurst‘ hat uns sofort begeistert und überzeugt. Deshalb kooperieren wir sehr gerne mit ‚Garden Gourmet‘, um veganes Grillen europaweit populär zu machen“, erklärt Dominik Elsesser, Leiter Marketing Deutschland, Österreich, Schweiz bei Weber-Stephen, gegenüber der Presse.

Veganes Fast Food

Doch nicht nur in die heimischen (Grill-) Küchen, sondern auch in die Systemgastronomie hat es der Fleischersatz geschafft. Seit April 2019 bietet McDonald’s Deutschland mit dem Big Vegan TS (in kleinerer Form der Vegan TS) einen tierproduktfreien Burger an und ersetzte damit den Veggieburger. Das Patty auf Soja- und Weizenbasis stammt von Garden Gourmet. Es ist der Incredible Burger – die Form angepasst auf die spezifischen Anforderungen von McDonald’s.

Der BigVegan TS von McDonald's Deutschland.zoom

„Obwohl der Anteil an Veganern in Deutschland noch relativ gering ist: Wir greifen mit dem Big Vegan TS ganz gezielt den weitreichenden Trend auf, gelegentlich auf tierische Produkte zu verzichten. Damit bieten wir mehr Auswahlmöglichkeiten und sind auch überzeugt, dass unser neuer veganer Burger den Geschmack aller McDonald‘s-Liebhaber trifft“, sagte Philipp Wachholz, Unternehmenssprecher von McDonald‘s Deutschland, zur Produkteinführung. Aktuell, nicht ganz ein Jahr später, steht der Big Vegan TS noch immer auf der Speisekarte – er scheint sich etabliert zu haben. Ende Januar bekam der vegane Burger sogar ein „Upgrade“. Mit mehr Soße und mit Röstzwiebeln garniert soll er saftiger und noch geschmacksintensiver werden.

Ist „Pflanzenfleisch“ gesund?

Auch wenn veganer Fleischersatz für das Klima und die Tierwelt besser ist als Rind-, Schweinefleisch und Co.: Solche Fleischersatzprodukte sind in der Regel hochverarbeitet. „Um den gewünschten Geschmack, die Konsistenz und die Optik von Fleisch nachzuahmen, kommen bei den neuen alternativen Fleischimitaten teilweise viele Zusatzstoffe zum Einsatz“, informiert die Verbraucherzentrale Hamburg. Die Nährwerte fleischfreier Burger seien aber ähnlich wie die von fleischhaltigen Burgern.

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Und wie sieht das bei Garden Gourmet aus? „Unsere Produkte bestehen aus Zutaten, die Verbraucher kennen wie zum Beispiel Soja, pflanzliche Öle, Essig, Gewürze oder Frucht- und Gemüsesäfte“, sagt Miéville-Müller. „Wir haben uns bewusst für eine überschaubare Zutatenliste entschieden. Neben dem guten Geschmack legen wir auch großen Wert auf ein gutes Nährwertprofil.“ Sowohl der Incredible Burger als auch das Incredible Hack haben einen Nutriscore von A – und damit den bestmöglichen Wert. Denn die Skala der freiwilligen Nähwertampel reicht von A (grün) bis zu E (rot). Die Incredible Bratwurst weist einen Nutriscore B auf.

Die Verbraucherzentrale Hamburg spricht sich für die Fleischersatzprodukte aus: „Die pflanzlichen Burger sind eine gute Alternative zum Fleisch – trotz Zusatzstoffen. Es sprechen viele Argumente für diese neuen Produkte und es wäre zu kurz gesprungen, deren ökologische und ethische Vorteile auszublenden.“

Woher kommt das Soja? 

Ein Großteil der Produkte von Garden Gourmet enthält Soja. Der Anbau der Bohne ist aber sehr umstritten. Vor allem in Ländern wie Brasilien und Argentinien werden Wälder gerodet und Savannenflächen umgewandelt, um für die Sojapflanze Platz zu schaffen, heißt es vom WWF. Das schadet dem einheimischen Ökosystem. Bis zu 80 Prozent (je nach Quelle variieren die Angaben) der Sojabohnen landen dann als Sojaschrot im Tierfutter. Für den direkten menschlichen Verzehr (z.B. als Tofu oder in Fleischersatz) hingegen ist der (Flächen-) Bedarf wesentlich geringer. Nur etwa sechs Prozent des weltweit angebauten Sojas werden für solche Produkte genutzt.

Lebensmittelhersteller Nestlé setzt bei seinen Garden Gourmet Produkten auf nachhaltigen Anbau: „Wir kaufen Soja aus Nordamerika und Europa ein und verwenden ausschließlich gentechnikfreies Soja“, informiert Miéville-Müller. „Das nordamerikanische Soja stammt aus Illinois, das europäische Soja aus Serbien. Unser Ziel ist es, zukünftig Soja 100 Prozent aus Europa zu beziehen. Die Beschaffung des Sojas steht im Einklang mit unserem Commitment on Deforestation and Forest Stewardship.“

Quelle: UmweltDialog
 

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