Geldanlage

E.ON erneut im Dow Jones Sustainability Index gelistet

Zum fünften Mal in Folge ist der Düsseldorfer Energieversorger E.ON in den Dow Jones Sustainability Index (DJSI) aufgenommen worden. Dieser bewertet die Aussichten von Unternehmen mithilfe von Nachhaltigkeitskriterien und gilt als wichtigster Leitindex für verantwortungsvolle Investoren. Die Schweizer Vermögensverwaltung SAM untersucht in Zusammenarbeit mit dem amerikanischen „Dow Jones Indexes“ dabei seit 1999 Firmen mit einem hohen Nachhaltigkeitsanspruch und ermittelt regelmäßig die Branchenspitzenreiter.

17.10.2011

Zentrale von E.ON in Düsseldorf, Foto: E.ON
Zentrale von E.ON in Düsseldorf, Foto: E.ON

Zwischen 2007 und 2009 stieg die Summe der in nachhaltigen Anlagen investierten Gelder von unter drei auf etwa fünf Billionen Euro. Der wachsenden Bedeutung tragen mittlerweile auch Banken und Vermögensverwaltungsgesellschaften Rechnung, indem sie Fonds mit Nachhaltigkeitskriterien auflegen oder entsprechende Indizes in ihren Analysen berücksichtigen. Der weltweit wichtigste Index ist der DJSI. Hierbei setzt SAM auf den so genannten „Best-in-Class“ Ansatz. Diese Methodik erfasst Unternehmen, deren Nachhaltigkeitsperformance über dem Durchschnitt liegt und die damit als sogenannten „Sector Leaders“ fungieren. Die Vorteile dieser Vorgehensweise liegen nach Ansicht von Experten auch im Fehlen von Ausschlusskriterien. Stattdessen werden anhand von vorab definierten Kriterien beispielhafte Unternehmen erfasst und gefördert. Jährlich werden so die Top Zehn Prozent einer Branche ermittelt und in den Index aufgenommen.

Konkret untersucht werden dabei unter anderem Qualität der Unternehmensführung und -kontrolle (Corporate Governance), Umweltaspekte, wasserbezogene Risiken und die Beziehungen zu Anspruchsgruppen (Stakeholder Relations). Ein weiterer Schwerpunkt der Analyse sind darüber hinaus branchenspezifische Chancen und Risiken - für E.ON etwa der Umgang mit Treibhausgasen oder die Entlohnung von Managern unter Berücksichtigung von Umweltkriterien.

Eine strategische Entwicklung

Als einer von zwei deutschen Versorgern gehört E.ON in diesem Jahr der Gruppe „Utilities“ des DJSI an. Da die Aufnahme dabei über ein jährlich neu initiiertes Prüfverfahren erfolgt, ist die fünfte Aufnahme des Energieversorgers in Folge ein großer Erfolg, erklärt E.ON-Vorstand Prof. Dr. Klaus-Dieter Maubach in einer Presseerklärung: „Die erneute Aufnahme in den Index zeigt, dass die Integration von Nachhaltigkeits-Kriterien in die operativen Prozesse des E.ON-Konzerns Anerkennung findet. Die sehr gute Platzierung sendet zugleich Signale an Investoren, dass die Nachhaltigkeit bei E.ON ein wichtiges Kriterium sowohl für Investitionen als auch für den wirtschaftlichen Erfolg ist.“

Um die Erwartungshaltung der eigenen Investoren besser einordnen zu können, untersuchte E.ON 2010 in einer Umfrage, welche Bedeutung das Thema Nachhaltigkeit für strategische Investitionsentscheidung hat. Dabei gaben rund 60 Prozent der Top 50-Anteilseigner an, dass ESG (Environmental, Social, Governance)-Kriterien bei Investitionsentscheidungen eine entscheidende Rolle spielen. Das spiegelt sich auch in der Strategie des Unternehmens: „Nachhaltiges Wirtschaften liegt in unserem eigenen Interesse. Nicht nur, weil immer mehr Investoren ökologischen und sozialen Kriterien große Bedeutung beimessen, sondern auch, weil nachhaltig agierende Unternehmen auf lange Sicht wirtschaftlich erfolgreicher sind,“ so Maubach.

Um die themenspezifische Kommunikation zwischen dem Unternehmen und institutionellen Anlegern weiter auszubauen, veranstaltete E.ON in den vergangenen Jahren sogenannte Roadshows. Hier werden Investoren gezielt über die Nachhaltigkeitsbemühungen unterrichtet und können sich über die langfristige Firmenstrategie informieren. Auch im aktuellen Nachhaltigkeitsreport spielt das Thema eine wichtige Rolle. Erstmalig bereitet E.ON dort seine Geschäftszahlen anhand eines von der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA) gemeinsam mit der European Federation of Financial Analysts Societies (EFFAS) entwickelten Leitfadens auf. Dieser bündelt wichtige Informationen für Anteileigener und zeigt Fortschritte aus den Bereichen Umwelt, Gesellschaft und Corporate Governance auf. Im Nachhaltigkeitsbericht erläutert E.ON den Ansatz und bekennt sich zum verantwortungsvollen Investment: „Wir wissen um die zunehmende Bedeutung der ESG-Kriterien für den Finanzmarkt. Deshalb fördern wir bewusst einen leichteren Zugang zu den entsprechenden Daten für unsere Stakeholder und erhöhen so die Vergleichbarkeit unseres Reportings.“

Beispiel Carbon Disclosure Project

Bei Energieproduzenten ist die Reduktion von CO2-Emissionen natürlich ein wichtiger Aspekt für Investoren. Um an diesem Punkt Transparenz zu gewährleisten, berichtet E.ON regelmäßig an das Carbon Disclosure Project (CDP) und informiert über seine Zielvorstellungen und die jährlichen Erfolge. Das Projekt verfügt dabei schon heute über das weltweit größte, frei verfügbare und unternehmensbezogene Emissionsregister. Da es bisher noch keine verpflichtende Klimaberichterstattung von Unternehmen gibt, ist die Teilnahme freiwillig.

2011 berichtete E.ON an das CDP, dass die bis 2020 angestrebte Reduzierung der CO2-Emissionen um 50 Prozent bereits jetzt zu Dreivierteln umgesetzt werden konnte. Grundlage dieser Berechnungen bildeten dabei die Ausstoßmenge 1990. Im abgelaufenen Jahr stieg der Ausstoß von Treibhausgasen allerdings wieder leicht an. Dies erklärt E.ON im Wesentlichen mit dem 2010 erfolgten Verkauf der US-Tochter US Midwest. Neben diesen harten Zahlen informiert der Energieversorger auch über aktuelle Projekte und konkrete Strategien zur weiteren CO2-Reduktion. Das CDP bewertete den Bericht mit 80 von 100 möglichen Punkten.

Quelle: UD
 

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