Energiewende

Pellworm zeigt modellhaft Wege zur Energieversorgung der Zukunft

Die Nordseeinsel Pellworm ist ab sofort eine Modellregion für die Energiewende: Dort haben Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig, Leonhard Birnbaum, Vorstandsmitglied der E.ON SE, und Matthias Boxberger, Vorstand der Schleswig-Holstein Netz AG, das erste intelligente Stromnetz in Norddeutschland in Betrieb genommen. Damit wird dort beispielhaft die lokale Speicherung von regenerativ erzeugtem Strom sowie der Betrieb eines intelligenten Stromnetzes erprobt und weiter entwickelt.

11.09.2013

Pellworm ist ab sofort eine Modellregion für die Energiewende, Bild: EON
Pellworm ist ab sofort eine Modellregion für die Energiewende, Bild: EON

Hierzu haben E.ON und die Schleswig-Holstein Netz AG ein spezielles Speichersystem errichtet und die Stromanschlüsse der Kunden über Datenverbindungen mit den Windkraft- und Photovoltaikanlagen auf der Insel gekoppelt, sodass eine optimale Energieverwertung vor Ort möglich wird. Wird bei Starkwind und Sonne zu viel Strom erzeugt, fließt dieser in Hochleistungsbatterien sowie dezentrale Haushaltsspeicher. Gibt es kaum Wind oder Sonne, liefern die Batterien den Strom für die Inselbewohner.

Ziel des Projektes „SmartRegion Pellworm“ ist es, gleich mehrere Herausforderungen der Energiewende anzugehen: Mit diesem Projekt soll die schwankende Einspeisung erneuerbarer Energien abgefedert und deren Verwertung vor Ort verbessert werden. Was heute auf Pellworm modellhaft bereits realisiert ist, kann künftig in größerem Maßstab dazu beitragen, die Abhängigkeit von großräumigen Strom-Abtransporten quer durch Deutschland und Europa und den dafür erforderlichen Netzausbau zu reduzieren. Das Projekt mit einem Investitionsvolumen von fast zehn Millionen Euro wird von einem breit aufgestellten Innovationsverbund aus Industrie und Wissenschaft durchgeführt. Es wird im Rahmen der Energiespeicherinitiative des Bundes von verschiedenen Bundesministerien gefördert und tritt jetzt in die entscheidende Praxisphase.

Ministerpräsident Torsten Albig würdigte das Projekt: „Schleswig-Holstein schaut heute nach Pellworm: Hier wird dezentrale Stromgewinnung mit innovativer Speichertechnik und gutem Netz-Management verknüpft. Der Strom wird selbst gewonnen, vor Ort in Hochleistungsbatterien gespeichert und dann verteilt. Die SmartRegion Pellworm verbindet außerdem auf innovative Weise die Bereiche Wirtschaft, Forschungsinstitute, die Hochschulen unseres Landes und die Politik“, sagte Albig.

Leonhard Birnbaum, im Vorstand der E.ON SE unter anderem für Technologie & Innovation verantwortlich, betont: „Mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland übersteigt das Angebot bei starkem Wind oder hoher Sonneneinstrahlung immer häufiger und in immer größerem Umfang den Strombedarf. Damit kommt das Stromnetz auch immer stärker an die Grenzen seiner Belastbarkeit. Daher investiert E.ON schon heute in die Entwicklung intelligenter Netze und Techniken zur Speicherung großer Energiemengen. Wir müssen hier noch viele Erfahrungen sammeln und lernen. Die SmartRegion Pellworm zeigt sehr anschaulich, wie vielversprechende Lösungen für das Energieversorgungssystem der Zukunft aussehen können."

„Dieses Projekt bietet eine hervorragende Gelegenheit, Innovationskraft sowie Kompetenz bei Netz- und Speichertechnologie in Schleswig-Holstein deutlich voranzubringen“, sagt Matthias Boxberger, Vorstand der Schleswig-Holstein Netz AG. „Wir wollen Stromerzeugung und -verbrauch so koppeln, dass das Energiesystem besser genutzt wird und dadurch leistungsfähig sowie bezahlbar bleibt. Je erfolgreicher dieses Projekt ist, desto mehr Energie kann vor Ort verwertet werden und desto weniger abhängig ist man von großräumigen Energietransporten. So gesehen untersuchen wir auf Pellworm die gesamte Bandbreite der energietechnischen Perspektiven für Schleswig-Holstein.“

Für das Projekt „SmartRegion Pellworm“ wurde die vorhandene Strominfrastruktur auf der Insel durch unterschiedliche Komponenten ergänzt, um so die Energieflüsse besser steuern sowie Stromerzeugung und -verbrauch optimal aufeinander abstimmen zu können. Dabei geht das Projekt völlig neue Wege, denn bislang wurden große Stromspeicher noch nicht in regionale Netze eingebunden. Auch das Konzept eines Großspeichersystems, das mit Li-Ionen und Redox-Flow-Batterien zwei der aktuell modernsten Akkutechniken verbindet, ist eine Innovation. Neben diesen Stromspeichern gehören regelbare Ortsnetz-Transformatoren, eine spezielle Leistungselektronik und das Energiemanagementsystem zu den wichtigsten Komponenten dieses neuartigen Stromnetzes.

Quelle: UD / cp
 

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