Personalmanagement

Audi kümmert sich um die mentale Gesundheit der Mitarbeitenden

Psychische Erkrankungen belasten viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Wie man die mentale Gesundheit seiner Mitarbeiter stärkt, zeigt eine Audi-Kampagne. Für sein Gesundheitsmanagement hat der Automobilkonzern die Auszeichnung „Deutsches Siegel Unternehmensgesundheit“ in Gold erhalten.

15.05.2024

Audi kümmert sich um die mentale Gesundheit der Mitarbeitenden
Dr. Andreas Haller, Leiter des Audi-Gesundheitswesens

Die Gesundheit der Belegschaft ist sein Metier: Seit 2017 leitet Dr. med. Andreas Haller das Gesundheitswesen bei Audi. Im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements bilden die arbeitsmedizinische Vorsorge, die betriebsärztliche Betreuung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ein umfassendes Präventionsprogramm die Schwerpunkte seiner Arbeit. „Für uns ist ein ganzheitlicher Ansatz wichtig. Wir haben bei Audi Mitarbeitende, die körperlich starke Leistung erbringen. Wir unterstützen sie genauso wie diejenigen, die beispielsweise durch die Büroarbeit darauf achten müssen, sich genug zu bewegen“, erklärt der Facharzt für Allgemein- und Arbeitsmedizin, der im Verlauf seiner Karriere bei Audi unter anderem die Gesundheitszentren am Standort Neckarsulm und Ingolstadt Süd leitete. „Bedürfnisse können sehr individuell sein, da müssen wir jede Person genau anschauen. Dazu kommt unter anderem die Zusammenarbeit mit der Audi Gastronomie – hier beraten wir zum Thema gesunde Ernährung.“

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Außerdem engagiert sich der Automobilhersteller mit verschiedenen Maßnahmen für die mentale Gesundheit der Beschäftigten. „Die Arbeitswelt verändert sich zurzeit massiv, die Komplexität der Aufgaben steigt, die Informationsflut ist enorm – das macht etwas mit den Menschen. Wir kennen Wege, wie man damit auf gesunde Art umgehen kann. Unser Credo ist „Muskeln bewahren, Psyche fokussieren“, so Haller weiter.

Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen nehmen zu

Dass psychische Erkrankungen für Betroffene und ihre Arbeitgeber eine große Herausforderung sind, zeigen die Zahlen des Fehlzeiten-Reports 2022 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK für ihre Versicherten. Demnach stiegen die daraus resultierenden Fehltage seit 2010 um über 50 Prozent. „Psychische Erkrankungen bringen zudem häufig lange Ausfallzeiten mit sich. Im Schnitt dauerten sie 29,7 Tage – das ist mehr als doppelt so lang wie die durchschnittliche Zahl der Krankheitstage bei anderen Erkrankungen, die bei 13,2 Tagen liegt.“

Laut AOK gibt es unterschiedliche Gründe, warum Krisen bei Beschäftigten entstehen. Zu den Auslösern können Mobbing, Angst vor Arbeitslosigkeit oder private Ereignisse zählen. Audi bringt hier neue gesellschaftliche Entwicklungen und die Transformationsprozesse in der Industrie ins Spiel, welche die Welt rasant wandeln: „Viele der Veränderungen bieten umfangreiche Chancen. In Verbindung mit Stress, Krisen oder Schicksalsschlägen aber können sie die Psyche zunehmend belasten.“ 

Entstigmatisierungs-Kampagne „Jede_r hat Psyche. Wir reden darüber!“

In den vergangenen Jahren hat der Autobauer verschiedene Maßnahmen initiiert, um die mentale Gesundheit der Mitarbeitenden zu stärken und Betroffenen zu helfen. So hat das Team des betrieblichen Gesundheitsmanagements – bestehend aus unterschiedlichen Abteilungen von Audi, der Audi BKK, dem Betriebsrat von Audi und dem Klinikum Ingolstadt – bereits im Jahr 2019 die Entstigmatisierungs-Kampagne „Jede_r hat Psyche. Wir reden darüber!“ gestartet. In deren Rahmen wurden bei Gesprächsrunden sowie durch Infostände, Podcasts, Flyer und Seminare die Angestellten dazu ermuntert, psychische Gesundheit nicht mehr als Tabuthema zu betrachten, wie Audi informiert.

„Das hat sich bewährt, der Umgang mit dem Thema ist offener geworden. Darauf aufbauend haben wir unser Audi Check-up-Konzept, unser Gesundheitsvorsorgeangebot, das allen Mitarbeitenden zur Verfügung steht, um den Mental Health Check-up ergänzt“, führt Haller aus. Von Audi-Mental-Health-Experten entwickelt, wurde er in Zusammenarbeit mit der TU Chemnitz evaluiert. „Da geht es auch und vor allem um Prävention – wir wollen den Menschen das Rüstzeug geben, gesund zu bleiben und gar nicht erst in Krisensituationen zu geraten, die dann eine Therapie erfordern“, führt Haller aus.

Gesundheitsvorsorge für Mitarbeiter: Ziel des Audi Checkup ist es, gesundheitliche Risiken frühzeitig zu entdecken, chronischen Erkrankungen vorzubeugen und Wissen über gesundheitsbewusstes Verhalten zu vermitteln.

Prävention verhindert langwierige Therapien

Die Kampagne „Jede_r hat Psyche.“ wird durch eigens dafür entwickelte Handlungshilfen mit einem Gesprächsleitfaden und Erklärungen zu möglichen krankheitsbedingten Verhaltensweisen fachlich unterstützt. Darüber hinaus hat Audi sogenannte „Health Guides“ ernannt, welche Gesundheitsfragen in den verschiedenen Fachbereichen thematisieren. „Wir konnten signifikant Belastungssymptome reduzieren und Menschen wirksam helfen. Unsere Ergebnisse haben wir auch publiziert. Sie haben uns darin bestärkt, hier weiter zu investieren“, so Haller. „Wobei das Grundprinzip auch für die anderen Bereiche im Gesundheitswesen gilt: Was man durch Prävention verhindert, muss nicht langwierig therapiert und behandelt werden – das gilt für die Psyche genauso wie für den Rücken oder die Augen.“

Auszeichnung „Deutsches Siegel Unternehmensgesundheit“

Für das Gesundheitsmanagement ist Audi mit dem Deutschen Siegel Unternehmensgesundheit in Gold ausgezeichnet worden; als erstes Unternehmen aus der Automobilbranche. Die Zertifizierung, die unter anderem vom BKK Dachverband und der TU Chemnitz entwickelt wurde, bewertet die Qualität und Wirksamkeit eines betrieblichen Gesundheitsmanagements. „Wir haben uns mit Professor Bertolt Meyer und seinem Team von der TU Chemnitz sehr intensiv ausgetauscht, die Evaluierung war sehr umfangreich, beispielsweise auch durch die Befragung von Mitarbeitenden. Da wurden alle Aspekte eines modernen und ganzheitlichen Gesundheitsmanagements abgedeckt. Da geht es um klassischen Arbeitsschutz und betriebliches Eingliederungsmanagement, aber auch um zusätzliche Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung“, erklärt Haller.

Dabei habe man festgestellt, dass man die Bekanntheit und Nutzung der Maßnahmen bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weiter steigern und in den Prozessen wachsen wolle: „Wichtig ist mir in diesem Zusammenhang, dass wir Gesundheitsmanagement als interdisziplinäre Aufgabe verstehen. Viele haben bei Audi dazu beigetragen, dass wir das Siegel in Gold erhalten haben. Und nur gemeinsam können wir das Gesundheitsmanagement bei Audi stärken und Gesundheit auch zu einem Wettbewerbsvorteil für Audi werden lassen.“

Quelle: UmweltDialog
 

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