Vielfalt & Inklusion

Für mehr Gleichberechtigung im Job

Seit 100 Jahren gibt es in Deutschland das Frauenwahlrecht. Ganz in der Realität angekommen ist die „Gender Equality“ aber noch nicht. Der Global Gender Gap Report 2018 zeigt: Die Gleichberechtigung stagniert. Das Telekommunikationsunternehmen Telefónica will das nicht hinnehmen und arbeitet daran, mehr Frauen in die Führungsetagen zu bringen.

11.03.2019

Für mehr Gleichberechtigung im Job

Studierende statt Studenten, StudentInnen oder sogar Student*innen. In der Sprache ist die Gleichberechtigung der Geschlechter schon längst angekommen. Die Realität hingegen sieht noch etwas anders aus. Laut dem Global Gender Gap Report 2018 vom Weltwirtschaftsforum stagniert die Gleichberechtigung weltweit und nimmt in einigen Fällen sogar ab. Die Studie untersucht jährlich den Fortschritt von 149 Nationen im Bereich Geschlechterparität in der Wirtschaft, Politik, Gesundheit und Bildung. Das Ergebnis: Der Gender Gap ist weltweit nur zu etwa 68 Prozent geschlossen. Deutschland landet mit einem Wert von zirka 78 Prozent nur auf dem 14. Platz. Auf Platz eins liegt nach wie vor Island (85,8 Prozent). Größer geworden ist die Lücke vor allem in den Bereichen Gesundheit und Bildung, berichtet die Frankfurter Allgemeine. In der Wirtschaft hingegen habe sich die Differenz zwischen den Geschlechtern etwas verringert.

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Vielfalt und Gleichberechtigung bei Telefónica

Trotzdem: Wenn das Wachstum in diesem Tempo weitergeht, kann es noch über 100 Jahre dauern bis die globale Kluft ganz geschlossen ist, heißt es von den Autoren der Studie. Dem Telekommunikationsunternehmen Telefónica dauert das zu lange: „Wenn wir eine fortschrittliche Gesellschaft sein wollen, können wir es uns nicht leisten, so langsam voranzukommen. Wir müssen Hebel finden, um den Wandel in allen Bereichen zu beschleunigen“, fordert Laura Abasolo, Chief Financial and Control Officer und Aufsichtsratsvorsitzende bei Telefónica Deutschland, in einem Blogbeitrag des Unternehmens.

Für den Telekommunikationsdienstleister sind Gleichberechtigung und Vielfalt wichtige Grundpfeiler der eigenen Geschäftsprinzipien. Um das weiter zu fördern, hat Telefónica verschiedene Initiativen ins Leben gerufen. So zum Beispiel das „Women in Leadership“ – Programm. Das fünfmonatige Training richtet sich gezielt an Frauen in Führungspositionen. Während des Programms diskutieren die Teilnehmerinnen unter anderem die Herausforderungen, denen vor allem Frauen in ihrer Karriere begegnen. Auch die Karriereplanung und die persönliche Entwicklung sind wichtige Themen. Die Arbeit trägt Früchte: Frauen besetzen aktuell 23,8 Prozent der Führungsebene von Telefónica. Die komplette internationale Belegschaft des Unternehmens besteht sogar zu knapp 38 Prozent aus weiblichen Arbeitskräften. 

Weitere Maßnahmen sollen zudem die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern. Dazu gehören flexible Arbeitszeiten, die Möglichkeit für Homeoffice oder der Familienservice „famPlus“. Dieser bietet unter anderem Betreuungsangebote für Kinder, Nachhilfeunterricht und auch fachliche Beratung an. Weitere Projekte und Aktivitäten organisiert außerdem die interne Initiative „Working Moms and Dads”.

Gute Bewertungen für die Gleichberechtigung

Anerkennung für die Bemühungen kommt auch von außerhalb: So zum Beispiel in einer Studie der Boston Consulting Group (BCG) zum Thema Gleichberechtigung. Gemeinsam mit der TU München untersuchte das Beratungsunternehmen die 100 größten börsennotierten Konzerne Deutschlands. Zur Bewertung wurde ein eigens entwickelter Index herangezogen. Dieser setzt sich zusammen aus der Geschlechterverteilung in Vorstand und Aufsichtsrat sowie der unterschiedlichen Vergütung in den jeweiligen Unternehmen. Mit 79 Punkten liegt Telefónica auf Platz zwei, knapp hinter dem Kreditinstitut Aareal Bank (80 Punkte). „Wir freuen uns und sind stolz, mit unserem hohen Frauenanteil in Vorstand und Aufsichtsrat ein Top-Performer in Deutschland zu sein. Eine ausgewogene Besetzung der Führungsgremien ist essentiell und hat positive Auswirkungen auf Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in Deutschland“, kommentiert Valentina Daiber, Chief Officer for Legal and Corporate Affairs im Vorstand von Telefónica Deutschland, die Studie.

Auch in den „Gender Equality Index“ vom Medienunternehmen Bloomberg hat es Telefónica geschafft. Insgesamt wurden darin nur 230 Unternehmen aus 36 Ländern aufgenommen. Damit erkennt Bloomberg die Leistungen des Telekommunikationsdienstleisters im Bereich Gleichberechtigung an. 2017 erhielt Telefónica außerdem den „Women-on-Board-Award“ der Initiative FidAR e.V.

Die Ergebnisse des BCG Gender Diversity Index 2018 in Kürze

Die Studie der Boston Consulting Group ergab, dass Frauen im Jahr 2018 nur knapp sieben Prozent der Vorstandspositionen besetzten. In den Aufsichtsräten galt das immerhin für 31 Prozent der Positionen. „Bei gleichbleibender Geschwindigkeit würde es noch fast vier Dekaden dauern, bis zu einem ausgeglichenen Geschlechterverhältnis in den Vorständen, in den Aufsichtsräten noch neun Jahre“, heißt es in einer Zusammenfassung der Studie. Immerhin: Die Gehaltslücke verkleinert sich. So stiegen die Gehälter von Frauen in Vorstandspositionen um neun Prozent auf 79 Prozent der Männergehälter.

Quelle: UmweltDialog
 

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