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MünchenerHyp: „Grüne“ Darlehen zeigen Wirkung

Der Immobilienfinanzierer MünchenerHyp setzt seit einiger Zeit auf nachhaltige Darlehen. Die erfreuen sich nicht nur großer Nachfrage. Die helfen auch tatsächlich beim Klimaschutz. Wie stark, das haben die Banker jetzt von renommierten Wissenschaftlern nachrechnen lassen.

27.01.2020

MünchenerHyp: „Grüne“ Darlehen zeigen Wirkung

Durch die „grünen“ Darlehen aus München werden demnach 117.000 Tonnen CO2-Emissionen im Jahr eingespart, entsprechend rund 573 Millionen Kilometer Autofahrt mit einem Mittelklassebenziner oder 11.096 Erdumrundungen mit dem Flugzeug. Gemessen an den durchschnittlichen jährlichen CO2-Emissionen einer Person in Deutschland, den die Forscher mit 8,9 Tonnen ansetzen, liegen die Einsparungen bei der Menge Klimagase, die rund 13.150 Menschen im Jahr verursachen. 

Wuppertal Institut mit „Impact Analysis“ betraut 

Errechnet haben das Wissenschaftler am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie, die von der MünchenerHyp mit dieser sogenannten „Impact Analysis“ beauftragt wurden, sprich: mit der Überprüfung, was die Nachhaltigkeitsdarlehen für den Schutz des Klimas tatsächlich bringen. Runtergerechnet auf jede von der Bank verliehener Millionen Euro kommen die Forscher auf immerhin 3,8 Tonnen vermiedene CO2-Emissionen.

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Erreicht wurden diese Einsparungen durch „grüne“ Darlehen für die Finanzierung von Privat- und Gewerbeimmobilien. Das „grün“ deutet es an: Die Vergabe dieser Darlehen binden die Münchener an bestimmte Kriterien, die die Gebäude auf nachhaltigere Pfeiler stellen. Die Nachfrage besteht: Zur Jahresmitte 2019 finanzierte die Bank fast 3.800 Objekte für Privatkunden mit „grünen“ Darlehen, zusätzlich 21 Gewerbeobjekte. Insgesamt stieg das gesamte nachhaltige Portfolio der Bank damit auf eine Höhe von 1,64 Milliarden Euro. 

Das ist nicht wenig, zumal das Geschäft mit der „grünen“ Immobilienfinanzierung noch relativ jung ist. Ihren ersten nachhaltigen Pfandbrief haben die Bayern 2014 begeben – und waren damit Vorreiter am Markt. Das „MünchenerHyp Grüne Darlehen“ bieten sie seit 2016 an, ihr nachhaltiges Familiendarlehen seit vorvergangenem Jahr. Um in den Genuss dieser Nachhaltigkeitsfinanzierungen zu kommen, müssen Bauherren und -frauen ökologische Kriterien erfüllen. Niedergeschrieben sind sie im sogenannten „Green Bond Framework“, das die MünchnerHyp zuletzt nochmal verschärft hat.

Festgeschrieben: Nachhaltigkeitskriterien der Darlehen

Wohnimmobilien, für die ein „grünes“ Darlehen ausgegeben werden soll, dürfen demnach einen Jahresprimärenergiebedarf von maximal 70 Kilowattstunden pro Quadratmeter nicht überschreiten. 2020 wird der Wert auf 55 Kilowattstunden gesenkt werden. Alternativ kann ein Energieausweis herangezogen werden, der der Immobile mindestens ein B auf einer Skala von H bis A+ bescheinigen muss. 

Gewerbeimmobilien wiederum müssen ihrerseits bestimmte Niveaus anerkannter Nachhaltigkeitszertifikate erreichen, etwa eine Auszeichnung mit Gold oder Platin der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen. Alternative Nachweise sind auch hier möglich. Nachhaltigkeitsdarlehen vergeben die Banker beispielsweise auch für Immobilien, die zu den Top-15-Prozent des Gebäudebestands mit Blick auf die Energieeffizienz zählen. Münden sollen die Vorgaben schließlich in mehr Klimaschutz.

Grünes Investment

Klimanutzen real noch höher 

Das funktioniert offensichtlich. Den Forschern von Wuppertal Institut zufolge liegen die tatsächlich erzielten Einsparungen sogar deutlich über den 117.000 Tonnen CO2 im Jahr. Bis zum Ende der Darlehenslaufzeit schaffen die Gebäude wegen ihrer höheren Energieeffizienz sogar Minderungen in Höhe von 200.000 Tonnen CO2-Äquvalenten im Jahr. Weil die Darlehen der MünchnerHyp allerdings im Schnitt nur 59 Prozent der Investitionssumme abdecken, lassen sich ihr nur 59 Prozent der erzielten Einsparung zuschlagen, entsprechend 117.000 Tonnen. 

Die Wuppertaler Forscher haben daneben noch ermittelt, wie stark das Mehr an geforderter Effizienz der „grünen“ Gebäude sich real auf deren Energiebedarf auswirkt. Bei den Gewerbeimmobilien kommen sie auf Energieeinsparungen in Höhe von 22 Kilowattstunden je Quadratmeter und Jahr; bei Privatimmobilien veranschlagen sie die Einsparungen auf 53 Kilowattstunden je Quadratmeter und Jahr – was in der Summe eben zur CO2-Minderung in Höhe von 117.000 Tonnen im Jahr führt.

Konservative Annahmen zugrunde gelegt 

Theoretisch könnten die Gebäude über ihre Nutzungszeit sogar noch erheblich mehr zum Klimaschutz beitragen. Zum einen geben die Forscher an, relativ konservativen Annahmen gefolgt zu sein, etwa mit Blick auf die Effizienz von Heizsystem in Gewerbeimmobilien. Zum anderen seien mit Blick auf die Lebens- und Nutzungszeit der Immobilien weitere Effizienzgewinne zu erwarten, etwa durch Ersatz alter Ölheizungen oder schärfere Vorgaben für Energieausweise oder Nachhaltigkeitsstandards. 

Was solche Änderungen bringen, haben die Forscher in einem optimistischen Szenario durchgerechnet: Statt der heute im Jahr erzielten 117.000 Tonnen CO-Einsparung durch die „grüne“ Immobilienfinanzierung wären dann sogar 145.000 Tonnen im Jahr möglich. Das entspräche in etwa der Menge Klimagas, die rund 16.300 Deutsche im Jahr verursachen.

Quelle: UmweltDialog
 

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