CSR-Management

„Sie bauen ja bei einem Auto auch nicht den Motor aus, nur weil Sie kein Benzin mehr haben“

Hardware- und Software-Produkte anzubieten, die einen reibungslosen Workflow garantieren und die Arbeitsprozesse der Kundinnen und Kunden effizienter machen: Nachhaltiges Informations- und Dokumentenmanagement ist Kernbestandteil des Geschäftsmodells von Kyocera Document Solutions Deutschland. Wie das Unternehmen Nachhaltigkeit bei seinen Produkten und in der Produktion umsetzt, erklärt uns CEO Dietmar Nick in einem Gespräch.

16.01.2024

„Sie bauen ja bei einem Auto auch nicht den Motor aus, nur weil Sie kein Benzin mehr haben“
Dietmar Nick

UmweltDialog: Herr Nick, hat man Kyocera früher hauptsächlich mit Druckern oder Multifunktionssystemen in Verbindung gebracht, machen mittlerweile auch Software-Lösungen zur Digitalisierung papiergebundener Dokumente und zur Weiterverarbeitung der darin enthaltenen Informationen einen Großteil Ihres Geschäftsfeldes aus. Inwiefern werden dadurch die Geschäftsprozesse Ihrer Kundinnen und Kunden effizienter und nachhaltiger?

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Dietmar Nick: Ein digitales Dokument ist immer nachhaltiger als ein gedrucktes. Dafür benötigen wir aber den Aufbau digitaler Workflows, die auf die Userinnen und User in den Unternehmen abgestimmt sind und perfekt ineinandergreifen. Das spart wertvolle Ressourcen und schont die Umwelt. Unser Unternehmensmotto lautet: ,Respect the Divine and Love Peopleʻ. Nachhaltigkeit ist folglich fest in der Firmen-DNA von Kyocera verankert und bestimmt seit der Unternehmensgründung vor mehr als 60 Jahren unser Handeln. Damals hat kaum jemand über Nachhaltigkeit gesprochen.

Wir arbeiten kontinuierlich daran, die Prozesse rund um das Dokumentenmanagement unserer Kundinnen und Kunden zu verbessern und noch nachhaltiger zu gestalten. Das gilt auch für die Hardware, denn trotz Digitalisierung werden nach wie vor auf Papier ausgedruckte Dokumente benötigt.

Was ist das Besondere an Ihrer Hardware aus Nachhaltigkeitsperspektive?

Nick: Unsere patentierte ECOSYS-Technologie beispielsweise ermöglicht unseren Kundinnen und Kunden, ressourcenschonend zu drucken und zu kopieren. Denn: In unseren Druckern und Multifunktionssystemen kommen besonders langlebige Komponenten zum Einsatz. Diese verbleiben über ihre gesamte Nutzungsdauer im System. Sie bauen ja bei einem Auto auch nicht den Motor aus, nur weil Sie kein Benzin mehr haben. So muss bei unseren ECOSYS-Systemen nur der Toner als Verbrauchsmaterial nachgefüllt werden. Auf diese Weise können die Abfallmengen um bis zu 75 Prozent im Vergleich zu anderen Tonersystemen reduziert werden.

Eine weitere wichtige Stellschraube ist der Energieverbrauch während der Gerätenutzung. Dazu zählen niedrigere Temperaturen im Schmelzpunkt unserer Tonerzusammensetzungen, Geräte, die schneller in den Standby-Modus gehen und auch schneller wieder ,aufwachenʻ oder Displays, die mit LED-Technologie ausgestattet sind, um weniger Ressourcen zu verbrauchen. Darüber hinaus integrieren wir Softwarelösungen, die nachhaltiges Arbeiten fördern. Unsere standardmäßige ,Duplexʻ-Einstellung für doppelseitiges Drucken reduziert auf einen Schlag den Papierverbrauch um 50 Prozent.

Auch bei der Produktion Ihrer Geräte setzen Sie auf Nachhaltigkeit. So werden Ihre Hauptproduktionsstandorte in Vietnam und China mittlerweile vollständig mit erneuerbarer Energie versorgt. Bis 2030 wollen Sie alle Standorte mit 100 Prozent Grünstrom betreiben. Welche Ziele haben Sie sich noch gesetzt?

Nick: Unsere langfristigen Umweltziele orientieren sich an den Zielen des Pariser Klimaabkommens. Bis spätestens 2050 wollen wir in allen Unternehmensbereichen weltweit klimaneutral sein. Beim Thema Umwelt interessiert uns aber nicht nur der Energieverbrauch. In unserem Werk in China etwa konnten wir unseren jährlichen Wasserverbrauch um 48.000 Kubikmeter reduzieren, weil wir eine Grauwasseraufbereitungsanlage installiert haben. Diese dient dazu, bereits zum Waschen von Teilen verwendetes Wasser aus der Produktion als Kühlwasser im Werk wiederzuverwenden.

Der Nachhaltigkeitsgedanke zeigt sich bei uns im Unternehmen außerdem in ganz einfachen Dingen. Beispielsweise im Betriebsrestaurant: Dort bereiten unsere Köchinnen und Köche nur so viel Essen zu, wie die Mitarbeitenden auch zu sich nehmen. Das vermeidet Abfälle. Darüber hinaus bieten wir nachhaltige Produkte wie Biofleisch an. Dabei muss man natürlich darauf achten, eine Balance zu finden. Zwischen dem, was das Unternehmen vorgibt und jenem, was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereit sind mitzutragen. Denn Biofleisch kostet mehr Geld. Wir arbeiten an vielen Stellen an Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit. Aktuell schulen wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Außendienst, spritsparender zu fahren und sprechen mit ihnen über die Vorteile von E-Mobilität.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Nick!

Die Digitalisierung zwingt Unternehmen, ihr bestehendes Geschäftsmodell zu erweitern und zu erneuern. Wie das erfolgreich funktioniert, erklärt Kyocera Dietmar Nick, CEO von Document Solutions Deutschland, im ersten Teil unserer Interviews.

Quelle: UmweltDialog
 

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