Mobilität & Logistik

HVB stellt erstmals Hamburger Trendbarometer „Zukunft Logistik 2012“ vor

Nur 51 Prozent der Logistikunternehmen aus der Metropolregion Hamburg haben sich intern bereits mit dem Thema „grüne“ Logistik auseinandergesetzt. Das ist eines der überraschenden Ergebnisse des repräsentativen Trendbaromters „Zukunft Logistik 2012", das die HypoVereinsbank jetzt erstmals präsentiert hat.

16.04.2012

Foto: Hafen Hamburg
Foto: Hafen Hamburg

„Diese deutliche Aussage hat uns sehr überrascht“, kommentiert Carsten Dieck, Leiter Regionalbereich Nord/West der HypoVereinsbank, Kleine und mittlere Unternehmen, die Umfrageergebnisse. „Green Logistics scheint noch kein zentrales Thema der Hamburger Logistikbranche zu sein, obwohl sich Umweltbewusstsein und die Vermeidung von CO2-Ausstoß längst als Megatrend auch in der Wirtschaft etabliert haben.“

Über 100 Unternehmen aus der Transport-, Speditions- und Logistikbranche in der Metropolregion Hamburg haben sich an der Umfrage beteiligt, die von der HypVereinsbank und UniCredit Leasing in Zusammenarbeit mit der Süderelbe AG und dem Medienbüro BONUM news+marketing Ende vergangenen Jahres in persönlichen Interviews und einer Fragebogenaktion durchgeführt wurde. Angesprochen wurden dabei Inhaber, Geschäftsführer und Führungskräfte von überwiegend kleinen und mittelständischen Betrieben der Branche.

„Mit Studien wie dem ‚Zukunft Logistik‘-Trendbarometer 2012 wollen wir unsere Firmenkunden im Norden an unserer entsprechenden Expertise in diesem Markt teilhaben“, sagt Dieck. „Sie liefern uns und unseren Kunden hierbei eine gute Unterstützung.“

„Sicherlich sehen viele Auftraggeber der Logistikunternehmen Nachhaltigkeit und Umweltschutz überwiegend noch als rein ergänzendes Kriterium bei der Auftragsvergabe“, so Dieck weiter, „denn an erster Stelle dürfte nach wie vor der Preis stehen. Aber mit den Fragen der ökologischen und damit auch der ökonomischen Nachhaltigkeit werden sich die Logistikunternehmen in der Metropolregion Hamburg künftig deutlich intensiver beschäftigen müssen, wenn sie am Markt bestehen wollen“, rät Dieck.

Allein schon die weiter steigenden Energiepreise dürften dafür sorgen, dass Ressourcenschonung zum vielleicht wichtigsten Wettbewerbsfaktor wird. „Und daher ist ‚grüne‘ Logistik schon mittelfristig eher günstiger als teurer“, rechnet Dieck vor. Noch gehen 73 Prozent der Befragten allerdings vom Gegenteil aus: Sie gaben an, dass ökologisch orientierte Logistikkonzepte grundsätzlich teurer seien. Dieck weiter: „Diesen Unternehmen muss deutlich werden, dass Kosteneinsparungen beim Energieverbrauch zu einem ganz wichtigen Treiber für ‚grüne‘ Transportlösungen werden. Eigentlich eine ganz einfache Rechnung.“

„Die Umfrageergebnisse haben aus unserer Sicht deutlich gemacht: Noch setzen sich viel zu wenig Logistikunternehmen mit ökologisch orientierter Logistik aktiv auseinander“, lautet das Fazit von Dieck zum ersten Hamburger Logistik-Trendbarometer der Bank. „Zu den ohnehin zunehmenden ökonomischen Zwängen kommen verschärfte gesetzliche Vorgaben zur Reduzierung der beim Transport anfallenden Emissionen. Das bedeutet: Nur eine ‚grüne‘ Logistik kann die Zukunft des eigenen Unternehmens, der Mitarbeiter sichern und schließlich den Umweltschutz fördern.“

So passt es auch in das aktuelle Stimmungsbild der angesprochenen Logistiker, dass bei der Frage nach den wichtigsten Schwerpunkten in der „Zukunft Logistik“ die „grüne“ Logistik unter acht vorgegebenen Themen nur auf dem letzten Rang landete. Zu allererst wurde das Thema „Arbeitskräfte“ genannt. Denn hierin spiegelt sich der grundsätzliche Optimismus der Branche wider: 36 Prozent der befragten Betriebe planen für das laufende Jahr eine Aufstockung ihrer Mitarbeiterzahl, nur fünf Prozent wollen Stellen abbauen. Analog verläuft die Erwartungshaltung der Unternehmen in Bezug auf ihre Umsatzentwicklung: 39 Prozent erwarten im Vergleich zum Vorjahr 2011 steigende Umsätze, 53 Prozent immerhin gleichbleibende Erlöse. Nur acht Prozent rechnen mit einem Rückgang.

Beim Thema Arbeitskräfte macht den befragten Unternehmen vor allem der Fachkräftemangel zu schaffen. Ihn spürt die Logistikbranche mit 60 Prozent am deutlichsten bei gewerblichen Positionen. Nur 20 Prozent sehen dagegen aktuell bei der Besetzung von kaufmännischen Stellen Probleme, bei Führungskräften sogar nur sechs Prozent. Lediglich 14 Prozent der Betriebe spüren gar keinen Fachkräftemangel. Welche Rolle der Logistiksektor für die Beschäftigungssituation in der Metropolregion Hamburg spielt, macht eine aktuelle Analyse der Süderelbe AG (,,Arbeitsmarktmonitoring Logistik“) deutlich: Demnach arbeiten insgesamt 330.000 Menschen in der Metropolregion im Bereich der Logistik. Davon ist gut die Hälfte in Hamburg (Stadt) aktiv. Rund 72.000 Erwerbstätige arbeiten südlich und 82.000 nördlich der Elbmetropole.

Hintergrund HVB

Bei der HypoVereinsbank ist Logistik traditionell, allein schon aufgrund der Hafenanbindungen, eine Schwerpunktbranche für die 21 Firmenkunden-Teams im Norden, davon neun in der Metropolregion Hamburg. Derzeit betreut die HypoVereinsbank im Norden mehr als 36.000 Kunden im Bereich Kleine und mittlere Unternehmenskunden.

Hintergrund Süderelbe AG

Die Süderelbe AG ist eine Ländergrenzen übergreifend arbeitende Entwicklungs-Agentur, die an den Anforderungen der Unternehmen ausgereichtet ist und Wirtschafts- sowie Standortentwicklung betreibt. Kompetenzschwerpunkte liegen in den Bereichen: Logistik & Hafen, Ernährungswirtschaft, Luft- und Raumfahrt sowie im Immobilienbereich. Als Netzwerkunternehmen eröffnet die Süderelbe AG Marktzugänge und bietet umfassende Problemlösungen. Die zahlreichen Kontakte in die Branche, zu Investoren, Wissenschaft und Politik sorgen für eine hervorragende Qualität der angebotenen Dienstleistungen. Das Team besteht aus rund 30 Wirtschafts- und Logistik-Experten, Volkswirtschaftlern, Geographen und Ingenieuren.

Quelle: UD / cp
 

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