Mobilität & Logistik

Evonik: Internationaler Umweltpreis für den „Wind Explorer“

Das Elektrofahrzeug „Wind Explorer“ hat den internationalen Umweltpreis „ÖkoGlobe 2011“ gewonnen. Vor wenigen Monaten hatte das Fahrzeug eine rund 4900 Kilometer lange Pionierfahrt durch Australien zurückgelegt - und dabei nur für rund zehn Euro Strom aus dem Netz benötigt. Bei der „ÖkoGlobe“-Verleihung in Karlsruhe wurde der „Wind Explorer“ jetzt mit dem ersten Preis in der Kategorie „Ökologisches Konzeptfahrzeug“ ausgezeichnet.

14.09.2011

Elektrofahrzeug „Wind Explorer“. Foto: Evonik
Elektrofahrzeug „Wind Explorer“. Foto: Evonik

Klaus Engel, Vorsitzender des Vorstandes der Evonik Industries AG, betonte bei der Entgegennahme der Auszeichnung: „Ich danke den Fahrern für ihren Pioniergeist. Der ÖkoGlobe macht stolz, aber er ist auch ein Ansporn. Denn der Wind Explorer zeigt auch, wie wichtig die Chemie mit ihren modernen Produkten für eine Mobilität mit Zukunft ist.“

Der Wind Explorer ist 200 Kilogramm leicht und fährt mit einer Batterie-Ladung rund 400 Kilometer. Das zweisitzige Elektromobil hat eine Karosserie, die überwiegend aus einem Kohlefaser¬verbund mit dem Strukturschaum „Rohacell“ von Evonik besteht. Wissen und Technik von Evonik stecken auch in den Lithium-Ionen-Akkus. Sie wurden über eine mobile Windkraftanlage oder - in Ausnahme-fällen - über das herkömmliche Stromnetz aufgeladen.

Ende Januar 2011 durchquerten die beiden deutschen Extrem¬sportler Dirk Gion und Stefan Simmerer auf einer 17-tägigen Pionierfahrt Australien mit dem von Wind und Lithium-Ionen-Batterien angetriebenen Elektrofahrzeug. War die Batterie leer, konnten die Piloten die Akkus je nach Windsituation über eine mobile Windkraftanlage oder über das herkömmliche Stromnetz aufladen. Windrad und ein sechs Meter hoher Teleskopmast aus Bambus waren innerhalb einer halben Stunde aufgestellt. Evonik hat die Batterietechnologie geliefert, damit der aus Windkraft erzeugte Strom gespeichert werden konnte.

Zusätzlich zum Windstrom wurde der Wind-Explorer teilweise mit Kites (Lenkdrachen) angetrieben und erreichte so auf der rund 4900 Kilometer langen Strecke von Albany am indischen Ozean nach Sydney eine Höchstgeschwindigkeit von rund 80 Stundenkilometern. Nur in Ausnahmefällen wurde auf Strom aus herkömmlichen Quellen zurückgegriffen.

Beim Bau ihres Elektromobils setzten die beiden Sportler auf ein bewährtes Leichtbaumaterial: eine Sandwichstruktur aus Kohlefaser¬gewebe und einem Strukturkern aus dem Polymethacrylimid (PMI)-Hartschaum Rohacell von Evonik. Dieser Faserkunststoff-verbund wird unter anderem in Flugzeugen, Hubschraubern, Zügen und Schiffen eingesetzt. Auch im Automobilbau ist er auf dem Vormarsch: Konstruktionen mit Rohacell ermöglichen Gewichtseinsparungen gegenüber klassischen Stahlteilen. „Und jedes Gramm eingespartes Gewicht hilft, den CO2-Ausstoß bei Kraftstoff getriebenen Fahrzeugen zu verringern beziehungsweise bei den Elektrofahrzeugen der Zukunft, die Reichweite zu erhöhen“, beschreibt Stefan Plass, bei Evonik verantwortlich für das Rohacell Geschäft, die Beweggründe für Entwicklungen für die Automobilindustrie.

Eine weitere Möglichkeit, Treibstoff einzusparen, liegt in der Verringerung des Rollwiderstandes der Reifen. Kautschukmischungen sind dabei von besonderer Bedeutung. Auch hier zählt Know-how aus der Chemie. So gelingt es, die Mischung der Reifen so zu verändern, dass der Rollwiderstand und damit der Energieverbrauch spürbar gesenkt werden. Auf der Strecke durch Australien hat das dem Wind Explorer einige Hundert Kilometer mehr gebracht.

Quelle: UD / cp
 

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