Lieferkette

Textilbranche: Historische Einigung für bessere Arbeitsbedingungen

Gute Nachrichten für die Arbeiterinnen und Arbeiter in der Textilindustrie: Zum dritten Mal konnten sich internationale Bekleidungsfirmen, wie Tchibo, sowie globale Gewerkschaftsverbände auf eine Verlängerung des International Accords for Health and Safety in the Textile and Garment Sector einigen. Dieses Mal sogar mit einer Laufzeit von sechs Jahren, so lang wie noch nie.

21.12.2023

Textilbranche: Historische Einigung für bessere Arbeitsbedingungen

Werner Weber, Vorsitzender der Tchibo Geschäftsführung, freut sich über die historische Einigung: „Wir sind seit langer Zeit der Überzeugung, dass es einen gemeinsamen, systemischen Ansatz braucht, um die Textilbranche nachhaltig sicherer zu machen. Die neue lange Laufzeit beim Accord ist ein entscheidender Meilenstein in den Bemühungen um mehr Sicherheit in der globalen Textilproduktion.“ 

Nach mehr als einem Jahrzehnt in Kraft ist der Accord keineswegs eine Selbstverständlichkeit. Er muss kontinuierlich angepasst und neu verhandelt werden, da sich die Herausforderungen im Laufe der Jahre verändern.

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Neu beim Accord 

Auf den Accord – und somit auch auf die Unternehmen – kommen wichtige Veränderungen zu. So wird in der Verwaltungsstruktur eine übergeordnete internationale Administration geschaffen, die die Länderprogramme koordiniert. Dies ermöglicht spezifische Ansätze für Länder wie Bangladesch und Pakistan. Außerdem wurden Kriterien für die Ausweitung der Accord-Arbeit auf weitere Länder festgelegt, einschließlich Machbarkeitsstudien, Sicherheitsrisiken und Erstinspektionen.

Bestandteile des Accords sind:

  • Unabhängige Sicherheitsinspektionen zur Gebäudesicherung und Bewältigung von Brandgefahren
  • Schulung des Sicherheitsausschusses in den Produktionsstätten
  • Programme zur Sensibilisierung der Arbeiterinnen und Arbeiter bezüglich Sicherheit am Arbeitsplatz
  • Unabhängiges Beschwerdeverfahren
  • Sicherstellung der finanziellen Mittel für Sanierungsarbeiten

Der International Accord for Health and Safety in the Textile and Garment Sector sendet ein starkes Signal, nicht nur an die Produktionsländer, sondern vor allem an die Arbeiterinnen und Arbeiter in den Fabriken. Sie werden durch ihre Gewerkschaften im Accord vertreten und haben die Möglichkeit, Beschwerden einzureichen. 

Der Ursprung des International Accords zur Verbesserung der Sicherheitsbedingungen in der Textil- und Bekleidungsindustrie reicht zurück bis ins Jahr 2012, als Tchibo gemeinsam mit Gewerkschaftsverbänden an Vorläufer-Vereinbarungen arbeitete. Diese zielten auf die Brand- und Gebäudesicherheit in den Produktionsstätten in Bangladesch. Nach der tragischen Rana Plaza-Katastrophe im Jahr 2013 entstand dann der offizielle Accord – unterstützt von Tchibo und vielen weiteren Unternehmen. Der Accord zeigt Wege auf, wie Unternehmen gemeinsam systemisch etwas verändern können. Das ist dringend nötig, denn die Herausforderungen in den Lieferketten sind weiterhin enorm, wie man etwa an der Diskussion um die Mindestlöhne in Bangladesch sieht.

Weitere Informationen zu Tchibo und dem Accord finden Sie hier.

Quelle: UD/cp
 

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