Lieferkette

Globale Rohstoffumbrüche erfordern Umdenken

Rohstoffverarbeitende Unternehmen finden in internationalen Märkten nicht nur Chancen, sondern sehen sich auch mit einer Vielzahl von Herausforderungen und teilweise sehr kurzfristigen Handlungszwängen konfrontiert. Dazu gehören etwa Veränderungen auf den Kapitalmärkten, der verschärften Konkurrenz aus dem In- und Ausland oder sich ändernde politische und rechtliche Rahmenbedingungen wie etwa im Bereich des Umweltrechtes oder gesetzlich geforderter Produktdeklarationen. Neben all diesen Dynamiken im Unternehmensumfeld kommt in den vergangenen Jahren ein mittlerweile hochaktuelles Thema hinzu: Die Beschaffung von Metallen und Mineralien.

14.08.2017

Globale Rohstoffumbrüche erfordern Umdenken

Um den wachsenden Anforderungen angesichts eines zunehmenden Komplexitätsgrades und der hohen Dynamik innerhalb des Unternehmensumfeldes gerecht zu werden, kommt der Transparenz und der Kommunikation entlang der Lieferkette eine immer größere Bedeutung zu – nicht zuletzt, um trotz kurzer Reaktionszeiten sichere unternehmerische Entscheidungen treffen zu können.

Insbesondere auf den Rohstoffmärkten hat sich in den vergangenen zehn bis 15 Jahren eine Trendwende ergeben, die eine erhöhte Aufmerksamkeit seitens der Wirtschaft und der Politik mit Blick auf drohende Versorgungsrisiken erfordert. Maßgeblich verantwortlich hierfür ist die langanhaltende Wirtschaftsdynamik Asiens sowie vieler Schwellenländer, die gravierende Auswirkungen auf das Angebot und die Nachfrage nach Rohstoffen und Energie zur Folge haben. Hiervon betroffen sind vor allem strategisch-metallische Rohstoffe wie Stahl, Kupfer, Zink und Edelmetalle oder Spezialrohstoffe wie Indium, Gallium oder Seltene Erden, also meist hightech-relevante Rohstoffe mit einem breiten Anwendungsportfolio und einem weltweit überdurchschnittlich hohen Wachstumspotenzial. Die Folgen sind teilweise unvorhersehbare Preisentwicklungen, die zusätzlich durch intensive Spekulationstätigkeiten auf den Finanzmärkten angetrieben werden.

Begleitet wurde dieser Umstand von einem Trend zur Monopolisierung der Rohstoffmärkte mit wenigen Akteuren auf Angebotsseite und damit steigenden Abhängigkeiten und Konkurrenzdruck auf Nachfrageseite. Zu diesen markt- und betriebswirtschaftlichen Unsicherheiten häuften sich in den letzten Jahren Schlagzeilen in Bezug auf massive ökologische und soziale Missstände bei der Bereitstellung und der Veredelung dieser Rohstoffe, die hierzulande in vielen Produkten zum Einsatz kommen und teilweise in „grüne“ Umwelttechnologien „Made in Germany“ münden – mit erheblichem Reputationsrisiko für die betroffenen Unternehmen bzw. Branchen. In der Summe ergeben sich somit zahlreiche Entwicklungen mit erheblicher Brisanz für viele hiesige Unternehmen.

Empfehlungen bei Rohstoffrisiken

Mittlerweile gibt es zahlreiche Studien und Handlungsempfehlungen über strategisch wichtige Rohstoffe, und welche Konsequenzen sich im Falle einer Versorgungsknappheit für die deutsche Wirtschaft oder einzelner Branchen ergeben könnten. Hierbei spielen aus der Perspektive der Unternehmen eine bessere Kenntnis über die für das Endprodukt relevanten Hilfs-, Betriebs- und Rohstoffe sowie die Strukturen der vorgelagerten Lieferketten eine wichtige Rolle, um drohende „Bottle necks“ entlang der Transport- und Prozessketten rechtzeitig identifizieren und bei Bedarf gegensteuern zu können.

Eine Umsetzung dieser Handlungsempfehlungen auf unternehmerischer Ebene erfolgte bisher jedoch nur zögerlich – trotz des gestiegenen Bewusstseins, dass mögliche Risiken durch eine zunehmende Rohstoffabhängigkeit ein aktives Handeln erfordern. Häufig genannte Gründe hierfür sind die erheblichen Investitions-, Zeit- und Personalkosten zur Bereitstellung, Sammlung und regelmäßigen Aktualisierung der produktspezifischen Daten, dessen Aufwand-Nutzen-Verhältnis für die Unternehmen angesichts der oftmals überaus hohen Komplexität und Dynamik der betroffenen Lieferketten schwer einzuschätzen sind. Aber auch die Sorge vor möglichen Datenschutzrisiken oder patentrechtlichen Hürden sowie die fehlende Kenntnis über die genaue stoffliche Zusammensetzung der eigenen Produkte als Resultat des zunehmend hohen Anteils an verwendeten Zukaufhalbwaren, oder schlicht die immer noch vorhandene Unwissenheit über die Brisanz des Themas spielen hierbei eine große Rolle. Insbesondere die stetige Auslagerung von Fertigungsprozessen, die Reduktion der Lagervorhaltung und vermehrte Just-in-Time-Lieferungen erhöhten die Abhängigkeiten rohstoffverarbeitender Betriebe und somit deren Anfälligkeiten für Rohstoffrisiken

Anzeige

Abteilungsübergreifend agieren

Bei einer ausschließlich betriebswirtschaftlichen Sichtweise werden rohstoffspezifische Fragestellungen zumeist über den zentralen Einkauf berücksichtigt oder im Rahmen des klassischen Risikomanagements auf unternehmensstrategischer Ebene angesiedelt. Im Gegensatz dazu werden im Falle einer ganzheitlichen Unternehmensphilosophie mit bereits etabliertem Umwelt- oder Nachhaltigkeitsmanagement derartige Fragen abteilungs-übergreifend behandelt, sofern die entsprechenden Personalkapazitäten zur Verfügung gestellt werden können. Dies hat u.a. den Vorteil, diejenigen Prozessbereiche des Betriebsstandortes, die in unterschiedlichem Maße Einfluss auf die Rohstoffnutzung und die damit relevanten Lieferketten besitzen, wie z.B. die Produktentwicklung und das Design, die Produktion und Fertigung, das Marketing, der Einkauf und der Vertrieb, zusammenhängend betrachtet und im Falle drohender Versorgungsrisiken optimal aufeinander abgestimmt gesteuert werden können.

Klassische Maßnahmen des Ressourcenmanagements sind vor allem unternehmensintern im Bereich der Effizienzsteigerung in der Produktion angesiedelt, aber auch die Entwicklung von Substitutionsalternativen bis hin zur Anpassung von Lieferverträgen im Bereich der langfristigen Zusicherung von Rohstofflieferungen spielen eine wichtige Rolle. Ebenso gewinnt das Thema der Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards (z.B. durch eine Implementierung im Code of Conduct) mit einer schrittweisen Offenlegung der Lieferstrukturen eine zunehmende Bedeutung.

Gerade im letzteren Falle bedarf es des Aufbaus eines geeigneten Informationsmanagementsystems zur Erfassung und Bewertung rohstoffspezifischer Daten, die sowohl innerbetriebliche als auch lieferkettenbezogene Strukturen betreffen. Dies betrifft im weiterführenden Sinne den Aufbau von unternehmensspezifischen Ressourcenkompetenzen, wie sie bislang aufgrund weitgehend stabiler Rohstoffmärkte in diesem Umfang und in dieser Intensität nicht relevant waren. Standen hierbei anfänglich eher Fragen der Versorgungssicherheit im Vordergrund, so wurde diese vorwiegend betriebswirtschaftlich orientierte Sichtweise sukzessive um das Thema Konfliktmineralien und soziale Missstände bei der Rohstoffbeschaffung sowie des Umweltschutzes bei der Ressourcengewinnung erweitert, so dass heute vermehrt eine nachhaltige Rohstoffbeschaffung angestrebt wird.

Hierbei ist jedoch anzumerken, dass im Rahmen dessen die umweltverantwortliche Dimension unternehmerischen Handelns bislang weit ausgeprägter und häufiger anzutreffen ist, als Themen der Sozialverträglichkeit. Davon zeugen vor allem die bereits im Einsatz befindlichen betrieblichen Umweltmanagementsysteme und zahlreichen Instrumente des produktbezogenen Life-Cycle-Assessments, deren Ergebnisse Einzug in eine entsprechende Berichterstattung finden. Die sozial-verantwortliche Dimension, insb. in der Ausgestaltung von Lieferketten, die zudem weit über die üblichen CSR-Aktivitäten eines Unternehmens hinausgeht, gewinnt jedoch in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung.

Zunehmende Bedeutung sozialer Standards

Spätestens seit 2010 stellt das Thema Transparenz in Lieferketten, welches von Unternehmen bis dato meist im Rahmen des Qualitätsmanagements eigenverantwortlich angegangen wurde, viele Unternehmen vor große Herausforderungen. Denn im Rahmen der Neuregulierung der Finanzmärkte wurde im Juli 2010 in den USA der so genannte Dodd-Frank Act (Dodd-Frank Wall Street Reform and Consumer Protection Act) rechtsverbindlich eingeführt. Dieser schreibt die jährliche Auskunftspflicht für US-börsennotierte Unternehmen bezüglich der Verwendung der Rohstoffe Zinn, Tantal, Gold und Wolfram innerhalb ihrer Produkte vor. Stammen die Ressourcen dabei aus der Demokratischen Republik Kongo oder deren Nachbarländern, müssen die Unternehmen der US-Börsenaufsicht einen auditierten Bericht mit umfassenden Informationen zu Herkunft und Verwendung der Konfliktmineralien vorlegen.

Der Artikel 1502 des Dodd-Frank Act untersagt zwar die Verwendung von Konfliktmineralien nicht ausdrücklich, bedient sich jedoch des Prinzips des „Name and Shame“, d.h. es bestehen für Unternehmen im Falle des Bekanntwerdens der Verwendung von Konfliktrohstoffen erhebliche Reputationsrisiken. Von der Regelung sind nicht nur US-amerikanische, börsennotierte Unternehmen betroffen, sondern auch diejenigen, die sich entlang der Lieferkette befinden – sei es als direkter Zulieferer oder als Zwischenlieferant.

Da US-Präsident Donald Trump angekündigt hat, den Dodd-Frank Act seines Amtsvorgängers zu überarbeiten, steht der Konfliktmineralien-Artikel 1502 erneut auf dem Prüfstand. Ein Entwurf eines aktuellen Präsidialdekrets sieht bereits eine Aussetzung des Artikels für zunächst zwei Jahre vor. In diesem Zeitraum sollen die Außen- und Finanzministerien der USA „dem Präsidenten einen Plan zum Umgang mit Menschenrechtsverletzungen und der Finanzierung bewaffneter Gruppen im Kongo oder in deren Nachbarländern vorschlagen“, so hieß es darin. Überlegt wird zudem, die Verantwortung stärker auf einzelne Unternehmen auszurichten, die in illegale Rohstoffaktivitäten verwickelt seien.

Sollte der Artikel 1502 tatsächlich ausgesetzt oder gar rückgängig gemacht werden, so existiert zumindest auf Ebene der OECD ein ähnliches Instrumentarium, wenngleich mit geringer verbindlicher Natur und eher auf freiwilliger Basis für teilnehmende Unternehmen. Die ebenfalls in 2010 eingeführten OECD-Richtlinien zur Erfüllung der Sorgfaltspflicht in der Lieferkette von Konfliktmineralien (OECD Due Diligence Guidelines for Responsible Supply Chains of Minerals from Conflict-Affected and High-Risk Areas), verfolgen gleichermaßen das Ziel, der Verletzung von Menschrechten entgegenzutreten und die Einhaltung sozialer und ethischer Grundsätze entlang der gesamten Liefer- und Verarbeitungskette von Rohstoffen zu gewährleisten.

Berichtspflicht steigt

Der Aufbau und die Verwaltung eines entsprechenden Informationsmanagementsystems erfordert bislang einen hohen personellen und zeitlichen Aufwand, könnte jedoch im Laufe einer voranschreitenden Industrie 4.0 und der damit zunehmend digitalen Vernetzung sowohl innerhalb eines Unternehmens (= vertikale Vernetzung) als auch zwischen den Unternehmen entlang der Lieferkette (= horizontale Vernetzung) langfristig eine – zumindest technische – Umsetzbarkeit erfahren, um produktionstechnische und rohstoffspezifische Informationen in kurzen Zeitabständen aktualisieren, auswerten und bereit stellen zu können.

Die Forderung nach mehr Transparenz und Kommunikation im Rohstoffsektor ist angesichts aktueller europäischer Bestrebungen, ebenfalls nach dem Vorbild des Dodd-Frank Act als auch der OECD, eine entsprechende Regulierung einzuführen, von großer Bedeutung für die deutsche Wirtschaft. So befindet sich auf EU-Ebene derzeit die „EU Conflict Mineral Regulation“ in der letzten Phase der Abstimmung und soll noch in diesem Jahr ratifiziert werden. Mit Inkrafttreten dieser Richtlinie für den Europäischen Wirtschaftsraum sollen nach Vorschlag der Kommission und des Europäischen Rates zunächst nur freiwillige Kontrollen eingeführt werden.

Kleine Unternehmen und insbesondere das Geschäftsfeld von Sekundärrohstoffen sowie bestehende Rohstoffbestände innerhalb der EU bleiben zudem vorerst von dieser Verordnung grundsätzlich ausgeschlossen. Langfristig sollte jedoch nach Ansicht der EU-Kommission darauf hingewirkt werden, dass insbesondere für EU-Importeure von Rohstoffen wie Zinn, Wolfram, Tantal und Gold sowie ihrer Erze aus Konflikt- bzw. politisch gefährdeten Regionen zumindest die OECD-Richtlinien verbindlich werden. Die zuständigen Behörden der EU-Mitgliedstaaten würden in diesem Falle für die Einhaltung dieser Richtlinien sowie im Bedarfsfall für die Einleitung von Sanktionsverfahren bei deren Nichteinhaltung zuständig sein.

Droht eine Überregulierung?

Nun stellt sich angesichts des für die Wirtschaft damit verbundenen Aufwandes einer zunehmend verpflichtenden Offenlegung teils hochkomplexer und dynamischer Lieferketten die Frage nach dem Aufwand-Nutzen-Verhältnis. Gleichsam mehren sich die Stimmen, ob es sich hierbei letztlich nicht um eine Überregulierung eines zweifellos wichtigen ethischen Themas zur Förderung eines „Responsible Business“ handelt. Und, welche Alternativen bestehen für betroffene Unternehmen? Gegenüber dem auf politisch höchster Ebene eingeführten Ansatz, Lieferketten vom Endproduzenten aus rückwirkend transparent zu gestalten („Top-Down-Ansatz“) stehen zunehmend Bemühungen der rohstoffextrahierenden Wirtschaft, um bereits am Ursprung der Lieferketten, d.h. im Bergbau und der Verhüttung, nachhaltige und transparente Standards einzuführen („Bottom-Up-Ansatz“).

Exemplarisch hierfür steht die „Initiative for Responsible Mining Assurance (IRMA)“ zur Gewährleistung eines sozial- und umweltverträglichen Bergbaus. Diese Aktivitäten bieten angesichts der bisher noch sehr aufwendigen und international noch mangelnden Abstimmung der politischen top-down-Regulation den Vorteil, dass die nachfolgenden Produktions- und Lieferketten – unabhängig von der Einsteuerung und Verwendung der Rohstoffe in produktspezifische Anwendungspfade – per se frei von Konfliktmineralien wären.

Dieses Vorgehen würde jedoch lediglich sicherstellen, dass ethische und ökologische Standards bei der Rohstoffextraktion eingehalten würden. Um jedoch eine zunehmend versorgungssichere sowie umwelt- und sozialverträgliche Lieferkette im nachhaltigen Sinne zu erhalten, wäre eine Kombination beider Stoßrichtungen nach dem Motto „Best of two Worlds“ interessant. Nur so kann gewährleistet werden, dass politische und wirtschaftliche Akteure von beiden Richtungen der Rohstoffkette innerhalb eines Innovations- und Informationssystems zusammenarbeiten und die gesamte Lieferkette nachhaltig ausrichten.

In diesem Sinne formieren sich mittlerweile eine Reihe von Akteuren in der Elektronikbranche, um diese Interessen zu bündeln, wie etwa die Electronic Industry Citizenship Coalition (EICC) und die Global e-Sustainability Initiative (GeSI), die gemeinsam die „Conflict-Free Sourcing Initiative (CFSI)“ ins Leben gerufen haben. An dieser Initiative nehmen z.B. Metallschmelzen und rohstoffverarbeitende Betriebe teil, die den hohen Anforderungen dieser Initiative genügen und „konfliktfreie“ Grundrohstoffe für produzierende Unternehmen und Händler weltweit bereitstellen können. Daneben bestehen zahlreiche „Soft Laws“, die ebenfalls eine Transparenz der Lieferketten auf freiwilliger Basis fördern, wenngleich mit anderen Zielsetzungen und Schwerpunkten. Exemplarisch hierfür stehen die „UN Guiding Principles for Business and Human Rights“, die „OECD Guidelines for Multinationals“ oder die „ILO Tripartite Declaration of Principles on Multinational Enterprises and Social Policy“, in der es insbesondere um die Prüfung der Arbeitsbedingungen in Lieferketten geht. Diese Initiativen gewinnen als anerkannte und etablierte Standards immer mehr an Bedeutung und zwingen viele Unternehmen bereits jetzt, sich intensiv mit ihren Lieferketten auseinanderzusetzen.

Transparenz in der Lieferkette

Die zunehmende Forderung von Kunden sowie der Politik nach umwelt- und sozialverträglich produzierten Gütern und Dienstleistungen bei gleichzeitigem Interesse nach Versorgungssicherheit mit hochqualitativen, kostengünstigen Rohstoffen zwingt zu einem Umdenken der bisherigen Wirtschaftsweise. Umwelt-, Nachhaltigkeits- und Ressourcenmanagement gehen Hand in Hand mit betriebswirtschaftlichen Entscheidungen. Die Transparenz entlang der Lieferketten und das Wissen um die material- und rohstoffspezifische Zusammensetzung der Produkte sowie deren Funktionsweisen sind mehr denn je von entscheidender Bedeutung für die Bereitstellung nachhaltiger Produkte.

Insbesondere neuere Entwicklungen auf dem Gebiet der Digitalisierung eröffnen vielversprechende technische Möglichkeiten zur Vernetzung und Informationsverarbeitung, um die rohstoffspezifischen Informationen von einer Vielzahl von Zulieferern zeitnah und aktuell zu erhalten und in unternehmerische Entscheidungen einzubinden. Strategisch eingesetzte Informationsmanagementsysteme, „Produktpässe“ oder „Smart Products“, die wichtigen Informationen zum jeweiligen Produkt sowie dessen Fertigungsprozess bereitstellen können, bieten neben Wettbewerbsvorteilen auch Grundlagen für umwelt- und sozialverträgliches Handeln, bei dem es nicht nur um die Reaktion im Schadensfall geht, sondern um proaktives und präventives strategisches Agieren.

Dies gelingt jedoch langfristig nur, wenn die Rohstoffthematik und nachhaltige Prinzipien im gesamtunternehmerischen Denken und Handeln fest verankert sind – von der Produktentwicklung über die Produktion, den Einkauf, das Marketing bis hin zum Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement. Neben dieser innerbetrieblichen Sichtweise ist aber auch ein ganzheitliches Verständnis einer transparenten Rohstoff- und Wertschöpfungskette unabdingbar. Hier gilt es in den Betrieben verstärkt Ressourcenkompetenzen aufzubauen, zu erweitern und an die Bedürfnisse des Unternehmensumfelds auszurichten, und zwar ungeachtet regulatorischer Vorgaben und Zwänge. Nur so entsteht ein Gespür dafür, welche Möglichkeiten zur aktiven Gestaltung und Umsetzung eines „Responsible Business“ bestehen.

Mehr zum Thema

UD Magazin Risiko
Quelle: UD
 

Related Posts

Newsletter

Unsere Verantwortung/Mitgliedschaften

Logo
Serverlabel
The Global Compact
Englisch
Gold Community
Deutsches Netzwerk Wirtschaftsethik
Caring for Climate

© macondo publishing GmbH
  Alle Rechte vorbehalten.

 
Lasche