Circular Economy

Ein zweites Leben für Interface Bodenbeläge

Wer als Unternehmen Nachhaltigkeit in all ihren Facetten berücksichtigt, für den hört sie nicht am Werkstor auf. Interface bezieht den kompletten Produktlebenszyklus in die Fertigung seiner Teppichfliesen mit ein und produziert sie im Sinne einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Mit dem Rücknahmeprogramm ReEntry verhilft der Hersteller seinen modularen Bodenbelägen außerdem zu einem zweiten Leben und verlängert so ihre Nutzungsdauer.

07.03.2022

Ein zweites Leben für Interface Bodenbeläge

Bodenbeläge von Interface sind optimal auf die Anforderungen im Objektbereich ausgelegt und erfüllen alle Ansprüche einer gewerblichen Nutzung. Auf ihre langfristige Qualität gewährt Interface 15 Jahre Garantie. Werden alle Reinigungs- und Instandhaltungszyklen wie empfohlen durchgeführt, verlängert sich die mögliche Nutzungsdauer häufig sogar noch. Dennoch entscheiden sich Gebäudebetreiber und Nutzer aus verschiedenen Gründen immer wieder zu einem Austausch des Bodenbelags, obwohl die Ware oder ein Großteil davon in einwandfreiem Zustand ist. Zum Beispiel können neue Mieter, neue CI-Vorgaben oder ein neues Innenraumkonzept Anlass zu einer Renovierung geben. Der noch nutzbare Bodenbelag landet dann allzu häufig im Abfallcontainer.

Nils Rödenbeck, Vice President & General Manager Central Europe
Nils Rödenbeck, Vice President & General Manager Central Europe

ReUse verlängert den Produktlebenszyklus

Interface setzt sich gegen die unnötige Verschwendung von Ressourcen ein und hat daher sein Programm ReEntry ins Leben gerufen. Das Programm umfasst drei mögliche Formen der Verwertung gebrauchter Interface Bodenbeläge: ReUse, ReCycling und ReCover. „Vergleicht man die drei Verwertungsarten, ist ReUse für Umwelt und Klima die beste Option, da die Wiederverwendung gebrauchter Bodenbeläge weniger CO2-Emissionen verursacht als beispielsweise deren Recycling oder eine thermische Verwertung“, so Nils Rödenbeck, Vice President & General Manager Central Europe. „Daher hat ReUse – also die Verlängerung des Lebenszyklus unserer Produkte – höchste Priorität.“

Rücknahme und Wiederverwendung ausrangierter Bodenbeläge

ReUse bedeutet nichts anderes als den Interface Bodenbelägen nach der erstmaligen Verwendung ein zweites Leben zu schenken. Denn Interface nimmt die gebrauchten Produkte zurück und lässt sie durch externe Partner aufbereiten. „Wir wollen es unseren Kunden so einfach wie möglich machen. Paletten, Folie und Eckprofile für die Verpackung der Produkte stellen wir termingerecht zur Verfügung und auch die Abholung wird durch uns koordiniert. Durch einen einfachen und händelbaren Prozess auf der Baustelle können wir sicherstellen, dass die Ware wirklich ihren Weg zurückfindet und nicht in der Mulde landet“, so Rödenbeck.

Die vom Kunden vorbereiteten Paletten werden durch ausgesuchte Partnerunternehmen abgeholt und zur Weiterverarbeitung vorbereitet. Als Partner arbeitet Interface unter anderem mit der RecyclingBörse! und dem Netz-Werk e.V. Mittweida zusammen, die Wertstoffe aufbereiten und wiederverwenden. So sind die ausrangierten Bodenbeläge wieder einsatzfähig und kommen gemeinnützigen Projekten, lokalen Unternehmen und Wohltätigkeitsorganisationen zugute. Die Beschäftigung, Reintegration und Qualifizierung von langzeitarbeitslosen oder leistungsgeminderten Menschen spielt dabei eine wichtige Rolle. Der gebrauchte Bodenbelag wird für kleines Geld an Unternehmen und Einrichtungen verkauft, die nachhaltig agieren und höchste Qualität zu geringem Preis erwerben möchten.

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Bis zu 80 Prozent wiederverwendbar

„Häufig können bis zu 80 Prozent der genutzten Bodenbeläge aus einem Objekt problemlos wiederverwendet werden. Wenn zum Beispiel ein Schrank oder Schreibtisch darauf gestanden hat oder sie nicht Teil der direkten Laufwege waren, sind sie fast wie neu. Durch ReUse verlängern wir den Produktlebenszyklus noch einmal, schonen Ressourcen und vermeiden Abfall“, sagt Nils Rödenbeck.

Zu 100 Prozent recycelfähig

Für die textilen Bodenbeläge spielt auch das ReCycling, der zweite Baustein des ReEntry-Programms, eine wichtige Rolle. Denn Teppichfliesen von Interface sind zu 100 Prozent recycelbar. Der Hersteller hat für sie die PVC- und bitumenfreien Rückenkonstruktionen CQuestBio und CQuestBio X entwickelt. In den beiden CO2-negativen Rücken werden biobasierte nachwachsende Rohstoffe und recycelte Füllstoffe verwendet, welche die Grundlage für die Recyclingfähigkeit des Bodenbelags bilden. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen sein gesamtes Teppichfliesenportfolio standardmäßig auf CQuestBio umgestellt. Der CO2-Fußabdruck des Portfolios wurde dadurch um weitere rund 33 Prozent reduziert und der Anteil recycelter und biobasierter Materialien auf durchschnittlich 88 Prozent erhöht. Durch die Umstellung hat Interface die Basis für eine ressourcenschonende Verwertung seiner Teppichfliesen geschaffen. Sofern eine erneute Verwendung nicht mehr möglich ist, sind die textilen Produkte vollständig recycelbar und können für die Herstellung neuer Teppichfliesen genutzt werden.

Die Option für Bodenbeläge, die weder wiederverwendet noch recycelt werden können, lautet ReCover. Dabei werden die Produkte zur Gewinnung thermischer Energie verwertet. Im Rahmen des ReEntry Programms bildet die Energierückgewinnung die letzte Säule, sofern die anderen bevorzugten Methoden nach Prüfung nicht möglich sind.

Ganzheitlicher Ansatz von der Produktion bis zur Entsorgung

Seit 1996 bemisst Interface seine Nachhaltigkeitserfolge an der Dekarbonisierung seiner Produkte und hat es geschafft, den durchschnittlichen CO2-Fußabdruck einer Teppichfliese um 76 Prozent zu reduzieren. Transparenz hinsichtlich Emissionen und Ressourcenverbrauch schafft das Unternehmen über die Environmental Product Declaration (EPD) für alle Produkte. Die bisher unvermeidbaren Emissionen gleicht das Unternehmen durch den Erwerb von Zertifikaten aus geprüften Emissionsminderungsprojekten freiwillig aus. Damit sind alle Bodenbeläge von Interface im Rahmen des von Drittanbietern verifizierten Programms Carbon Neutral Floors über den gesamten Lebenszyklus CO2-neutral.

Auch die Science Based Targets initiative (SBTi) hat die Emissionsreduktionsziele von Interface offiziell bestätigt, seine Treibhausgasemissionen bis 2030 zu halbieren. Sie stimmen mit dem Grad der Dekarbonisierung überein, der zur Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf 1,5 Grad Celsius im Vergleich zu vorindustriellen Temperaturen notwendig ist. Ausgehend vom Stand im Jahr 2019 will Interface die direkten Emissionen nach Scope 1 und die indirekten Emissionen nach Scope 2 des Greenhouse Gas (GHG) Protocol in den kommenden acht Jahren um 50 Prozent reduzieren. Ebenso legt Interface fest, die indirekten Emissionen nach Scope 3 aus eingekauften Waren und Dienstleistungen um 50 Prozent und die Emissionen aus Geschäftsreisen und dem Pendeln der Mitarbeitenden im gleichen Zeitraum um 30 Prozent zu verringern.

„Mit der all unsere Aktivitäten umfassenden Mission Climate Take Back wollen wir aktiv zur Umkehr des Klimawandels beitragen und bis 2040 als Unternehmen CO2-negativ werden“, so Rödenbeck. „Dafür setzen wir auf systematische Dekarbonisierung und einen verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen unseres Planeten. Das ReEntry Programm ist dabei ein wichtiger Baustein. Uns geht es um einen klar nachvollziehbaren Ansatz, der wirklich etwas verändert. Ganzheitlichkeit gepaart mit Transparenz ist für uns der einzige Weg.“

Quelle: UD/cp
 

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