Innovation & Forschung

Neues Verfahren zur CO2-Abscheidung nutzt Kaliumhydroxid

Ein neues Verfahren zur CO2-Abscheidung aus der Luft nutzt Kaliumhydroxid (KOH) und senkt den Energieverbrauch um 90 Prozent. Der innovative Ansatz könnte CO2 als Chemierohstoff nutzbar machen und die Kosten halbieren. Der Einsatz von Kaliumhydroxid ist ein Meilenstein für Klimaschutz und Industrie.

17.05.2024

Neues Verfahren zur CO2-Abscheidung nutzt Kaliumhydroxid

Ein innovativer Prozess zur CO2-Abscheidung aus der Atmosphäre und dessen Rückgewinnung verbraucht 90 Prozent weniger Energie als herkömmliche Methoden. Zudem ist der Reaktor kostengünstiger – nur halb so teuer wie die aktuellen Anlagen, erkärt Marta Hatzell vom Georgia Institute of Technology. Eine Schlüsselrolle spielt dabei Kaliumhydroxid (KOH).

Rückgewinnung als Achillesferse

Bisher wird CO2 aus der Luft mithilfe von Materialien absorbiert, die das CO2 binden. Die Rückgewinnung zur unterirdischen Speicherung oder chemischen Nutzung erfordert jedoch einen hohen Energieaufwand und komplexe, teure Systeme. Hatzell setzt auf eine Chemikalie zur CO2-Bindung: Kaliumhydroxid (KOH), das direkt mit dem Treibhausgas zu Kaliumcarbonat reagiert.

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Um das gebundene CO2 freizusetzen, verwendet das Team von Hatzell ein elektrochemisches Verfahren, das dem der Elektrolyse von Wasser zur Herstellung von Wasserstoff ähnelt. Dies erfordert einen speziellen Katalysator, der den Prozess initiiert. Dieser wurde von den US-Forschern in Zusammenarbeit mit Jihun Oh vom Korea Advanced Institute of Science and Technology entwickelt.

CO2 soll Chemierohstoff werden

Nach Angaben der Experten können mit dem neuen Verfahren 70 Prozent des durch den Reaktor strömenden CO2 in Kaliumhydroxid (KOH) gebunden werden. Zum Vergleich: Konkurrierende Verfahren schaffen nur die Hälfte.

Bislang ist die Nutzung von CO2 aus der Luft als Chemierohstoff mit hohen Kosten verbunden. Eine kostengünstige Herstellung von Kohlenmonoxid (CO) aus diesem CO2 wäre nicht nur für das Klima, sondern auch für die Industrie von großem Vorteil. CO wird zur Herstellung von Kunststoffen, Ameisen- und Essigsäure sowie Phosgen verwendet. Es kann auch zur Gewinnung von Eisen aus Eisenoxid eingesetzt werden. Die kostengünstige Herstellung von CO aus CO2 ist die nächste Herausforderung, der sich Hatzell und ihr Team stellen wollen.

Quelle: UD/pte
 

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