Innovation & Forschung

Zeolith entschärft das Methan-Problem

Forscher am Massachusetts Institut of Technology (MIT) haben eine günstige Technik zur Entfernung von Methan aus der Atmosphäre entwickelt. Sie könnte helfen, die Erderwärmung zu verlangsamen. Methan verändert das Klima weitaus stärker als CO2.

08.02.2022

Zeolith entschärft das Methan-Problem zoom
Aus dem Methanmolekül (li.) wird CO2

Nur 18 Prozent stammen aus Lecks im Zusammenhang mit der Erdgasförderung. Die größten Verursacher sind Landwirtschaft, Abwasserreinigung und Klärschlammverwertung.

Zeolith mit Kupfer

Desiree Plata, Assistenzprofessorin für Chemie- und Umweltengineering und ihre Doktorandin Rebecca Benneis haben Zeolith, ein tonartiges Mineral, das weltweit in großen Mengen vorkommt, so verändert, dass es Methan wie ein Schwamm aufsaugt. Sie reicherten es mit Kupferatomen an. Das macht den Zeolithen zu einem höchst effektiven Methan-Fänger, selbst wenn das Gas in sehr geringer Konzentration in der Luft ist.

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Die beiden Umweltforscherinnen haben die mit Kupfer versetzten Zeolithpartikel in ein Rohr gefüllt, das sie von außen auf 300 Grad Celsius erwärmten. Dann ließen sie Luft hindurchströmen, die Methan in einer Konzentration von einigen Teilen pro Mio. Luftpartikel bis zwei Prozent enthielt. Zu nahezu 100 Prozent ließ sich das Methan durch diese Behandlung in CO2 verwandeln.

CO2 geringeres Übel

Plata weist darauf hin, dass CO2 in der Atmosphäre das Klima viel weniger belastet als Methan, das in den ersten 20 Jahren etwa 80 Mal schlimmer ist. Auf 100 Jahre gerechnet, ist der Effekt 25 Mal stärker. Das liegt daran, dass Methan in der Atmosphäre im Laufe der Zeit auf natürliche Weise in CO2 umgewandelt wird. Durch die Beschleunigung dieses Prozesses würde diese Methode die kurzfristigen Klima-Auswirkungen drastisch reduzieren, sagt sie.

Und selbst die Umwandlung der Hälfte des Methans der Atmosphäre in CO2 würde den Gehalt an CO2 um weniger als ein Teil pro Millionen (etwa 0,2 Prozent) des heutigen atmosphärischen CO2 erhöhen, hätte also kaum Einfluss auf das Klima. Ideale Standorte für solche Systeme, so das Team, wären Orte, an denen es eine relativ konzentrierte Methanquelle gibt, wie Kuhställe – Rinder produzieren bei der Verdauung große Mengen an Methan – und Kohlebergwerke. Diese verfügen bereits über leistungsstarke Lüftungssysteme, da hohe Methankonzentrationen Brände oder sogar Explosionen auslösen können. Diese müssten lediglich durch ein zeolithgefülltes, beheiztes Rohr ergänzt werden.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Quelle: UD/pte
 

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