Innovation & Forschung

Schwamm gewinnt Phosphat aus Wasser zurück

Ein von Forschern der Northwestern University entwickelter Spezialschwamm entfernt umweltschonend Phosphate aus dem Wasser. Es entstehen jedoch keine Abfälle wie bei anderen Verfahren zur Abwasserreinigung, sondern Wertstoffe. Die Phosphate lassen sich aus dem Schwamm zurückgewinnen und erneut verwerten, heißt es.

16.07.2021

Schwamm gewinnt Phosphat aus Wasser zurück
Stephanie Ribet und Vinayak Dravid im Labor.

„Ölschwamm“ weiterentwickelt

Materialwissenschaftler Vinayak Dravid von der Northwestern University und sein Team bauen auf einem früheren Forschungsergebnis auf. Gemeint ist ein Schwamm, der so gestaltet ist, dass er gezielt Öl aus dem Wasser saugt, etwa nach einem Tankerunfall. Er ist mit einem Nanomaterial beschichtet, das Wasser abstößt und Öl aufnimmt.

Damit er sich zur Gewinnung von Phosphaten eignet, mussten die Forscher die Nanobeschichtung so wählen, dass sie Phosphat-Ionen magisch anzieht. Sie ist so gut gelungen, dass im Labor 99 Prozent dieser Ionen eingefangen werden konnten, wie Tests mit Wasser aus dem Umfeld von Chicago zeigten. Um sie für eine Wiederverwendung freizusetzen, reicht es, den pH-Wert der Umgebung zu ändern. Der Schwamm kann mehrere Zyklen durchlaufen, ehe seine Wirkung nachlässt.

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Phosphate lassen Gewässer sterben

Phosphate, die etwa wegen Überdüngung in Flüsse und andere Gewässer gelangen, haben fatale Folgen. Sie lassen Algen in so großen Mengen wachsen, dass diese den Sauerstoff weitgehend aufbrauchen, sodass für andere Wasserbewohner nicht mehr genügend übrig ist. Gleichzeitig zehren auch abgestorbene Pflanzenteile an den Sauerstoffbeständen. Zu guter Letzt stirbt ein derart malträtiertes Gewässer.

Gleichzeitig wird der Abbau phosphathaltiger Mineralien zunehmend zum Problem, weil die Vorräte schwinden. Andererseits können Landwirte auf diesen Dünger nicht verzichten. Da liegt es nahe, das Material, das in Gewässer gelangt, herauszuholen und erneut zu verwenden. Die Forscher nennen ihr System „Schweizer Messer für die Dephosphatisierung“, weil es so präzise und gezielt wie das Messer schneidet und die Düngemittel aus dem Wasser entfernt.

Quelle: UD/pte
 

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