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Ineffiziente Lachszucht gefährdet Ernährung

Die Londoner Organisation Feedback Global geht mit Lachsfarmen hart ins Gericht. Mehr als vier Millionen Tonnen Fisch, die in südlichen Gewässern gefangen werden, würden an Zuchttiere verfüttert, die dann auf den Tellern der Wohlhabenden landen. Fischfarmen seien daher unbestritten eine Belastung für die Ernährungssituation auf der Welt. Dazu komme die Erwärmung der Weltmeere aufgrund des Klimawandels, die die Population in den Meeren bedroht und eine Abnahme der biologischen Vielfalt verursacht.

29.03.2022

Ineffiziente Lachszucht gefährdet Ernährung

Ungerechtes Ernährungssystem

„Die Lachszucht ist ein gutes Beispiel dafür, wie ineffizient und ungerecht das globale Ernährungssystem ist“, sagt Lia ní Aodha von Feedback Global gegenüber dem „Guardian“. In Zuchtlachsen seien auch weniger wertvolle Spurenelemente zu finden als in natürlich gewachsenen Tieren. Das gelte auch für Omega-3-Fettsäuren, die wichtig für das Herz-Kreislauf-System sind. Die Fischzucht ist eine schnell wachsende Industrie. Während es bisher meist kleine Farmen sind, nimmt die Zahl der Großanlagen zu, die Fabriken ähneln. Aus Aquakulturen kommen, so Feedback Global, mehr als die Hälfte aller Meeresfrüchte, die weltweit verbraucht werden.

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Die Lachsproduktion, die 2019 weltweit bei mehr als 2,8 Millionen Tonnen lag - im Laufe der Corona-Pandemie ging sie allerdings leicht zurück - ist ein wichtiger Teil dieser Branche. Die Lachszucht gehört zu den häufigsten Arten der Fischzucht, und es wird erwartet, dass das Geschäft in den kommenden Jahren wieder wachsen wird. Die industrielle Lachszucht hat weitreichende Folgen, so Feedback Global. Sie wirke sich auch auf die Wildfischpopulationen aus.

Parasitenvermehrung als Folge

Lachse, die auf Farmen aufgezogen werden, haben der NGO nach oft Krankheiten und Parasiten wie Seeläuse, die oft auf die umliegenden Ökosysteme übergreifen. Antibiotika, die von diesen Farmen verwendet werden, um die Ausbreitung von Krankheiten unter den Fischen zu kontrollieren, könnten sich auch auf Wildfische übertragen, wodurch der Mensch einem erhöhten Risiko ausgesetzt sei, Antibiotikaresistenzen zu entwickeln. Die Autoren der Studie empfehlen, in Aquakulturen nur Meerestiere zu züchten, die sich mit Abfallprodukten aus der Fischverarbeitungsindustrie begnügen und keine kompletten Fische benötigen. Lachse beispielsweise brauchen fünf Kilogramm Fisch, um ein Kilogramm Fleisch anzusetzen.

Quelle: UD/pte
 

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