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Zero-Waste-Periode: Tipps für eine nachhaltige Menstruation

Die meisten Frauen im gebärfähigen Alter kennen es: Monat für Monat müssen sie sich Gedanken um ihre Periode und damit zusammenhängende Periodenartikel machen. Häufig wird dabei auf Tampons und Binden zurückgegriffen. Die sind jedoch nicht selten hochgradig umweltschädlich.

25.04.2022

Zero-Waste-Periode: Tipps für eine nachhaltige Menstruation
Foto: Femtis

Schätzungen zufolge verwendet jede menstruierende Frau im Laufe ihres Lebens zwischen 5.000 und 15.000 Menstruationsprodukte. Und die müssen nicht nur extra hergestellt, sondern nach dem einmaligen Gebrauch auch gleich wieder entsorgt werden. Da eine einfache Binde bis zu 90 Prozent aus Plastik besteht, ist das für den Umweltschutz keine Lappalie. Viele Menstruierende fragen sich daher, ob es nicht umweltschonendere Alternativen gibt, um für mehr Nachhaltigkeit im Badezimmer zu sorgen. Und tatsächlich: Es gibt sie! Im Folgenden werden daher Produkte vorgestellt, die statt Tampons und herkömmlichen Binden verwendet werden können.

Periodenunterwäsche

Periodenunterwäsche ist vermutlich die einfachste Lösung. Alles, was notwendig ist, trägt man direkt am Körper. Perioden-Slips sind eine gute Alternative - insbesondere für Frauen, die unter einer schmerzhaften Blutung leiden. Produkte, die in die Scheide eingeführt werden, verstärken nämlich manchmal die Krämpfe noch zusätzlich. Vom Design unterscheidet sich die Periodenunterwäsche kaum von herkömmlicher Unterwäsche. Allerdings besitzt sie ein spezielles Membransystem, welches das Periodenblut auffängt und Auslaufen verhindert. Nach dem Gebrauch werden die Höschen kalt ausgewaschen und anschließend bei mindestens 40 Grad in die Waschmaschine gepackt. Die Anschaffung ist zunächst nicht ganz billig, es zahlt sich jedoch aus. Wenn man nur mit der Periodenunterwäsche durch den Tag kommen möchte, muss man den Slip zwei- bis mehrmals täglich wechseln – zumindest an den Tagen, an denen die Blutung noch besonders stark ist. Wer die gesamte Periode abdecken möchte, benötigt damit etwa fünf bis acht Slips. Die Periodenunterwäsche lässt sich auch optimal mit anderen, nachhaltigen Periodenprodukten kombinieren.

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Menstruationstassen

Die Menstruationstasse ist eines der bekanntesten alternativen Periodenprodukte. Einer der Vorteile der Tasse liegt ganz klar darin, dass man sie nur ein- bis zweimal pro Tag ausleeren muss. Selbst Frauen mit einer starken Menstruationsblutung sind also nicht alle paar Stunden darauf angewiesen, eine Toilette zu finden. Bei einem aktiven Lebensstil, auf Ausflügen oder Wandertouren ist die Tasse besonders praktisch. Es gibt einen speziellen Griff, mit dem die Menstruationstasse eingeführt wird. Dabei entsteht Unterdruck, der dazu führt, dass das Blut nicht auslaufen kann. Während der Periode wird die Tasse nach jedem Einsetzen mit etwas Wasser ausgewaschen. Ist die Periode zu Ende, kocht man sie in heißem Wasser für einige Minuten aus, um sie zu sterilisieren. Das medizinische Silikon, aus dem Menstruationstassen gefertigt werden, ist außerdem vegan und bis zu zehn Jahre haltbar. Ein riesiger Pluspunkt also in puncto Nachhaltigkeit!

Waschbare Stoffbinden


Stoffbinden sind ideal für Frauen, die gerne Binden benutzen, jedoch eine nachhaltigere Alternative zu herkömmlichen Produkten suchen. Wer eine besonders starke Periodenblutung hat, kann auch die Stoffbinde zusätzlich zur Menstruationstasse oder einem anderen Produkt benutzen, um sich noch geschützter zu fühlen. Wie auch die Periodenunterwäsche werden die Binden nach Gebrauch einfach mit kaltem Wasser gereinigt. Anschließend kann man sie bei 60 Grad waschen. Die Nutzungsdauer wird mit drei bis fünf Jahre angegeben. Im Gegensatz zu Tampons also, die Frauen jeden Zyklus neu kaufen müssen, auch auf Dauer eine echte Kostenersparnis!

Menstruationsschwämmchen

Menstruationsschwämme sind ein eher weniger bekanntes Periodenprodukt. Es handelt sich dabei um ein echtes Naturprodukt aus dem Ozean. Da leider eine Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht ist, ist es umso wichtiger, beim Kauf darauf zu achten, dass die Schwämme ohne Raubbau aus dem Meer gesammelt werden. Die Schwämme sind ähnlich saugfähig wie ein Tampon und werden nach dem gleichen Prinzip eingeführt. Gereinigt werden die praktischen Schwämmchen einfach mit Wasser. Um sie wiederzuverwenden, sollten sie nach jedem Einsatz über Nacht in Essigwasser eingelegt werden. Am Morgen dann gründlich ausspülen und trocknen lassen.

Free Bleeding

Free Bleeding ist ein Trend der letzten Jahre. Dabei verzichtet man, wie der Name es bereits andeutet, auf jede Art von Produkt. Man lässt das Blut „einfach fließen“. Wer seinen Beckenboden gut kennt und kontrollieren kann, spürt mit der Zeit, wann man auf die Toilette gehen muss, damit nichts „in die Hose geht“. Durch gezielte An- und Entspannung des Beckenbodens kann man so die Menstruation bis zu einem bestimmten Grad beeinflussen. Im Grunde handelt es sich um die umweltschonendste Lösung von allen, da kein Produkt zum Einsatz kommt, – für viele Frauen scheint sie jedoch zunächst schwer umsetzbar. Einige Frauen berichten jedoch, dass sie mit der Zeit ihren Körper immer besser kennenlernen. Wie jede andere Methode auch hat sie Vor- und Nachteile.

Quelle: UD/cp
 

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