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Nachhaltigkeit: Warum die Änderungen im Alltäglichen die größte Wirkung haben

Je alltäglicher und damit häufiger ein Produkt im Einsatz ist, desto größer ist sein Impact in Sachen Nachhaltigkeit. Das betrifft nicht zuletzt den Einsatz des richtigen, umweltverträglichen Toilettenpapiers.

31.10.2022

Nachhaltigkeit: Warum die Änderungen im Alltäglichen die größte Wirkung haben
Toilettenpapier bestehend aus Bambus, Stroh und Recyclingpapier. © oecolife.com

„Jeden Tag verschwindet Wald von der Erdoberfläche – so viel wie die Fläche Hannovers“, meldete die Tageszeitung „Die Welt“ vor einigen Jahren. Schon das ist beängstigend. Inzwischen hat das Tempo der Entwaldung zugenommen: Grund für die Nachfrage ist der immer größer werdende Hunger nach Biokraftstoffen aus Palmöl, Soja und Zuckerrohr sowie für die Rinderzucht. Doch auch scheinbar ganz unverfängliche, sehr menschliche Bedürfnisse gerade in westlichen Industrienationen tragen dazu bei, dass die Welt entwaldet.

Produktion von Toilettenpapier verschlingt Unmengen an Holz

Der Gang auf die Toilette ist und bleibt eine sehr private Angelegenheit. Gleichwohl hat das tägliche Prozedere hinter verschlossener Toilettentür auf die Breite betrachtet bei einer Milliarden-Erdbevölkerung einen immensen Einfluss auf die Umwelt. Denn nicht nur der Abfall ins Toilettenbecken belastet das Abwasser. Vor allem die Produktion des Toilettenpapiers verschlingt Unmengen an Holz.

In Sachen Toilettenpapier – inzwischen nicht nur 3- und 4-lagig, sondern sogar als 5-lagige Variante am Markt erhältlich – sind die deutschen Hersteller und Endverbraucher weltweit führend. Nach einer Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft produzierten hiesige Firmen im Jahr 2018 fast 23 Millionen Tonnen Toilettenpapier. Nach dem Klopapier-Hype während der Corona-Pandemie dürften diese Werte inzwischen höher liegen. Das war bereits 2018 mehr als Finnland und Schweden, die im Europa-Ranking auf den Plätzen zwei und drei landen, gemeinsam auf die Waage brachten.

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Deutschland führend bei Produktion und Verbrauch von Hygienepapier

Im Jahr 2018 verbrauchte der Durchschnittsdeutsche nach der Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft 134 Rollen beziehungsweise 12,1 Kilogramm Toilettenpapier. Von den Ländern in der Vergleichsgruppe kamen lediglich die Vereinigten Staaten auf einen mit 141 Rollen geringfügig höherer Verbrauch. Franzosen und Spaniern reichte dagegen etwas mehr die Hälfte der in Deutschland konsumierten Menge.

Es liegt auf der Hand, dass diese Mengen an Toilettenpapier mit Blick auf die nachhaltige und klimaneutrale Bilanz nicht dauerhaft mit frisch geschlagenem Holz produziert werden können. Bereits seit Jahren liegen deshalb in Deutschlands Supermärkten klimabewusste Alternativen aus Recyclingmaterialien in den Auslagen. Doch das Gros der Verbraucherinnen und Verbraucher zwischen Flensburg und Füssen greift da noch nicht zu – vor allem ob der Angst, damit eine deutliche Komforteinbuße hinnehmen zu müssen.

Diese Sorge scheint indes zunehmend unbegründet. So bringt der Hersteller Fripa aus Unterfranken in Bayern gerade seine neue umweltfreundliche Hygienepapier-Marke „oecolife“ an den Markt. Damit will das Unternehmen mit seiner mehr als 100-jährigen Firmengeschichte dem eigenen Motto und Anspruch „Immer eine Lage besser“ abermals gerecht werden. Das neue Toilettenpapier ist aus alternativen Faserstoffen konzipiert und wird aus vier alternativen Rohmaterialien gewonnen, die das Neuholz entbehrlich machen: Bambus, Stroh, Recyclingpapier und ungebleichter Zellstoff aus nachhaltig zertifizierter Forstwirtschaft („PEFC“). Neu ist auch die Verpackung: Sie besteht nicht länger aus Plastik, sondern aus Papier mit mindestens 20 Prozent Recyclinganteil beim Sechser-Pack. Die 27 Rollen enthaltene große Vorratsbox besteht bereits vollständig aus Recyclingpapier.

„oecolife“ vereint Nachhaltigkeit und Komfortansprüche

Und wie steht es um Komfort und Reißfestigkeit? Andreas Jörn, Geschäftsleitung Marke und neue Geschäftsfelder bei Fripa, kann alle Verbraucherinnen und Verbraucher beruhigen: „Betrachtet man die Anfänge der Recyclingpapiere, ist dieser Gedanke nachvollziehbar. Doch die Materialentwicklungen gehen weiter und heutzutage ist kaum ein Unterschied zu bemerken.“

Das Versprechen des Unternehmens: Die „oecolife-Toilettenpapiere“ sollen genauso weich sein wie Toilettenpapier aus Frischzellstoff. Zielgruppe sind Konsumentinnen und Konsumenten, die auf eine nachhaltige Lebensweise achten, dabei aber keine Abstriche beim Komfort machen möchten.

Vier Varianten: Bambus, Stroh, recyceltes Altpapier und ungebleichter Zellstoff

Derzeit besteht das Toilettenpapier-Sortiment von „oecolife“ aus vier mit alternativen Faserstoffen hergestellten Varianten: aus Bambus, Stroh, recyceltem Altpapier oder aus ungebleichtem PEFC-zertifizierten Zellstoff. Beim ungebleichten Papier beträgt der Anteil des alternativen Rohstoffs 100 Prozent. Bei Bambus und Stroh liegt er jeweils bei mindestens 60 Prozent – und damit weit oberhalb der derzeitigen Branchenstandards.

Die Mission von „oecolife“, den Einsatz von Kunststoffen und damit den globalen Plastikmüll zu reduzieren, geht weit über das Toilettenpapier hinaus: Durch eine Partnerschaft mit Plastic Bank unterstützt „oecolife“ den Aufbau von Plastiksammelsystemen in wirtschaftlich aufstrebenden Regionen. Plastic Bank ist ein Sozialunternehmen, das in Vancouver, in der kanadischen Provinz British Columbia, gegründet wurde. Die Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, Recycling-Ökosysteme in unterentwickelten Gemeinden aufzubauen, um sowohl die Plastikverschmutzung in den Ozeanen als auch die hohe Armut in Entwicklungsländern zu bekämpfen

Quelle: UD/cp
 

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