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Ökologischer Fußabdruck von Strom und wie man ihn verringert

Kaum jemand bezweifelt noch den Klimawandel und seine Folgen. Durch einen UN-Klimarat (kurz: IPCC) und die von einer Mehrheit der Weltgemeinschaft mitgetragenen Klimaabkommen sucht der Mensch nach Auswegen. Die mögliche Umweltkatastrophe zu verhindern, kann gelingen, wenn jeder Einzelne verantwortungsbewusst handelt.

08.06.2021

Ökologischer Fußabdruck von Strom und wie man ihn verringert

Grundproblem - Der ökologische Fußabdruck des Menschen

Die Menschheit ist dabei, ihren ökologischen Fußabdruck auf Mutter Erde zu hinterlassen, und es ist ein tiefer und unschöner Abdruck. Der Mensch hat ein Ungleichgewicht geschaffen zwischen dem Einsatz und dem Verbrauch von Rohstoffen. Durch ungebremste Nutzung fossiler, also nachwachsender Roh- und Brennstoffe reduzieren sich die Vorräte an natürlichen Ressourcen drastisch. Der Ausstoß von CO2 beschleunigt den Klimawandel. Aber es gibt Wege, dem Treibhauseffekt und all seinen Folgen erfolgreich entgegenzutreten. Einer dieser Wege ist der Umstieg auf erneuerbare Energien.

Treibhauseffekt aufgrund fossiler Energiegewinnung


Bisher werden in weiten Teilen der Welt Kohle und Öl als Rohstoffe zur Energiegewinnung gefördert, abgebaut und verarbeitet. Durch diese Form der Rohstoff- und Energieerzeugung entsteht allerdings auch das klimaschädliche Treibhausgas CO2. Dieses verstärkt den eigentlich positiven und natürlichen Treibhauseffekt und sorgt dafür, dass die Temperaturen auf der Erde stark ansteigen. Je mehr sich aber die Atmosphäre aufheizt, desto stärker schmelzen die eisbedeckten Polkappen und die Gletscher.

Als Folge des in die Meere fließenden Wassers steigt nicht nur der Wasserspiegel in den Ozeanen an und gefährdet weltweit besiedelte Küstenregionen. Auch das Verhältnis zwischen Salz- und Süßwasser gerät in ein Ungleichgewicht. Dadurch werden die für das Klima wichtigen Meeresströmungen, etwa der warme Golfstrom oder die kaltes Wasser führenden Strömungen von Humboldtstrom bzw. Antarktischer Zirkumpolarstrom, beeinflusst. Diese könnten in einem „worst-case“-Szenario ganz zum Erliegen kommen. Fallen sie aus, verändert sich das Wetter auf noch nicht vorhersehbare Weise.

Die steigenden Temperaturen wiederum sorgen für eine nachhaltige Veränderung des Wetters, es kommt zu Dürren und langen Trockenzeiten in Regionen, wo eigentlich niedrigere Temperaturen und Niederschläge der Normalfall sind. In Regionen wie Sibirien oder Alaska hingegen tauen Permafrost-Böden und setzen beispielsweise gespeichertes Methangas frei.

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„Grüne bzw. saubere“ Energie als ressourcen- und klimaschonende Alternative

Erneuerbare Energie kann einen wesentlichen Beitrag zur Verringerung des ökologischen Fußabdrucks leisten. Mit dem Begriff saubere Energie ist gemeint, dass z. B. die Stromversorger den zur Verfügung stehenden Strom vor allem aus Wasserkraft bzw. aus Windkraft- oder Solaranlagen beziehen. Es werden also keine fossilen Brennstoffe benötigt, um die Energie bzw. den Strom zu erzeugen. Die Bundesrepublik hat diese Wende mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) schon vor über zwei Jahrzehnten eingeleitet und vor 10 Jahren entschieden, bis 2022 alle Kernkraftwerke und bis spätestens 2035 sämtliche Kohlekraftwerke stillzulegen. Dieser Weg war richtig, inzwischen werden etwa 46 Prozent des benötigten Stroms aus Wind- und Wasserkraftwerken sowie Biomasse- und Photovoltaikanlagen gewonnen.

Wer heute auf der Suche nach einem günstigen Stromtarif ist, der findet inzwischen auf jedem Vergleichsportal für Stromtarife entsprechende Versorger, die auf sogenannten Öko-Strom zurückgreifen, ihren Strom also aus erneuerbaren Energiequellen nutzen. In den gezeigten Ergebnislisten der Portale ist angegeben, welche Art von Strom der Versorger verwendet. Hier sollte man auf Begriffe wie „Standard-Strom“ bzw. „..% erneuerbar“ achten. Je mehr Verbraucher sauberen Strom nutzen, desto weniger Notwendigkeit besteht, Energie aus nachwachsenden Ressourcen zu erzeugen.

Praxis-Tipp: Die Nutzung von Vergleichsportalen ist einfach. Man muss lediglich seine Postleitzahl, die Anzahl der im Haushalt lebenden Personen und den Stromverbrauch (kWh/Jahr) angeben. Das Portal zeigt dann eine Ergebnisliste mit möglichen Stromversorgern inklusive der jeweiligen Konditionen, Boni sowie der gesparten Summe bei einem Wechsel an.

Die EEG-Zulage und was aus ihr folgt

Zugegebenermaßen ist erneuerbare Energie aufgrund der sogenannten EEG- oder Ökostrom-Umlage noch immer etwas teurer, als Strom aus Kernkraft oder Kohle. Diese Umlage soll die Differenz zwischen dem jeweils aktuellen Marktpreis und dem Festpreis, der zwischen Gesetzgeber und Ökostromproduzenten auf 20 Jahre vereinbart wurde, kompensieren.

War saubere Energie in den ersten Jahren der Ökostrom-Förderung deutlich teurer als Atom- oder Kohlestrom, so hat sich dies inzwischen verändert. Die Differenz zwischen dem Festpreis und dem Marktpreis ist geschrumpft und zwischen den Preisen besteht entweder nur noch eine sehr kleine oder gar keine Differenz. Die Garantie für 20 Jahre wird von den Anlagebetreibern aber weiter eingefordert. Experten rechnen allerdings ab dem Jahr 2023 mit einer sinkenden Ökostrom-Abgabe.

Wenn es um die EEG-Abgabe geht, ist allerdings nicht jeder Marktteilnehmer gleich. Im Gegensatz zu Privathaushalten müssen etwa große Konzerne mit großem Strombedarf nicht die volle EEG-Umlage bezahlen. Dadurch hätten sie im weltweiten Wettbewerb finanzielle Nachteile, die der Gesetzgeber mit Blick auf die Wirtschaftsleistung vermieden wollte.

Erfreulicherweise geht der Trend auch in Sachen Strom zur Nachhaltigkeit. Deshalb ist eine steigende Zahl von Haushalten bereit, auch etwas mehr für sauberen, aber dafür umweltschonenden Strom zu zahlen. Insgesamt gaben bei Umfragen etwa 74 Prozent aller Befragten an, klimafreundlich leben zu wollen.

Ökologischen Fußabdruck verbessern - Verantwortung fängt beim Einzelnen an

Vor allem Staaten wie die Volksrepublik China, die Vereinigten Staaten von Amerika, Indien, Russland und Japan gehören zu den größten Produzenten von CO2 und sind daher nachweislich die größten „Klimaschädiger“. Allerdings wäre es zu einfach, mit dem Finger nur auf andere zu zeigen. Jeder einzelne kann etwas zur Verbesserung des vom Menschen hinterlassenen ökologischen Fußabdrucks tun. Mögliche Maßnahmen, die in jedem Haushalt für einen nachhaltigen und umweltschonenden Lebensstil sorgen können, wären z. B.:

Nutzung klimafreundlicher Transportmittel: Fahrrad, E-Auto, zu Fuß gehen
Umweltfreundlich Reisen: Verzicht auf Kurzstreckenflüge
Verzehr einheimischer Lebensmittel: Verzicht auf den Kauf importierter Produkte (z. B. Obst, Gemüse, Fleisch vom regionalen Anbieter)
Reduzierung des Stromverbrauchs im Haushalt: Verwendung energiesparender LEDs, Stand-by-Betrieb vermeiden, Kauf energieeffizienter Haushaltsgeräte, Wäsche bei niedriger Temperatur waschen und Maschine vollmachen)
Heizgewohnheiten optimieren: Heizung aus beim Lüften bzw. herunterdrehen beim Wohnung verlassen oder während Reisen)
Verantwortungsvolles Anschaffen und Verkaufen: gebraucht statt neu kaufen, gebrauchte Dinge verkaufen, nicht wegwerfen
Abfall reduzieren und trennen: Auch eine geringere Menge an Müll (vor allem aus Plastik) kann den CO2-Ausstoß verringern und die Verschmutzung der Meere reduzieren

Durch verantwortungsbewussten Umgang kann der Mensch der Natur Zeit verschaffen, sich zu regenerieren und neue Ressourcen zu schaffen, z. B. durch nachwachsende Bäume oder sich erholende Böden. Bedenkt man aber, wie viele Jahrzehnte oder Jahrhunderte ein neu gepflanzter Küstenmammutbaum oder ein Riesen-Eukalyptus benötigt, bis er ausgewachsen ist, wird deutlich, wie lange es dauern wird, bis beispielsweise die Wunde verheilt ist, die der Mensch dem Amazonas durch die gigantische, zum Teil ungesetzliche Abholzung zugefügt hat. Je früher wir den ökologischen Fußabdruck, den wir hinterlassen haben beseitigen, desto besser für uns und die nächsten Generationen.
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Quelle: UD/cp
 

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