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Urlaubssaison 2023: Tourismuswachstum trotz Mehrfachkrise?

Die Hygiene-Einschränkungen aufgrund von COVID-19 fallen 2023 in fast allen Urlaubsorten weg. Erwartungsgemäß wird die Tourismusnachfrage das Niveau von vor der Corona-Pandemie übersteigen. Was sind die Implikationen des voraussichtlich sehr robusten Tourismuswachstums im Jahr 2023? Welche neuen Risiken ergeben sich aufgrund neuer Krisensituationen? VHB expert Ivan Paunovic (Hochschule Bonn-Rhein-Sieg) erklärt Auswirkungen auf Gesellschaft, Wirtschaft und die Umwelt.

25.04.2023

Urlaubssaison 2023: Tourismuswachstum trotz Mehrfachkrise?

Hohe Nachfrage und steigendes Risiko

Der postpandemische Tourismusboom ist mit mehreren deutlichen Risiken verbunden. Zum einen wird die hohe Nachfrage aus Quellenmärkten wie China, Deutschland und USA durch die beschränkte Verfügbarkeit und die hohen Preise im Flugverkehr sowie weiterhin drohende Reisebeschränkungen aufgrund von Corona-Ausbrüchen gebremst. Ebenfalls dämpfend wirken sich das schwächelnde Wirtschaftswachstum und die hohe Inflation aus. Kostengünstige, kurzfristige und regionale Tourismusangebote sollten damit an Attraktivität gewinnen. Ein drittes Risiko besteht in der weltweit hohen geopolitischen Unsicherheit, ein viertes in den häufiger werdenden Naturkatastrophen wie Erdbeben und Vulkaneruptionen.

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Overtourism und neue Bedürfnisse

Overtourism als besonders unnachhaltige Form des Tourismus und Möglichkeiten der Milderung der hohen Tourismuszahlen in bekannten touristischen Orten kehren zurück in den Fokus der Debatte. Der Generationenwandel nach der Pandemie könnte zeigen, dass das Reisen insgesamt anders geworden ist. Welche Bedürfnisse, Motivationen und Präferenzen haben die Reisenden im Jahr 2023? Studienergebnisse zeigen, dass die Generation X die “Boomer“ bei den Luxus-Tourismusprodukten wie Kreuzfahrten langsam ersetzt. Die Generationen Y, Z und Alpha sind auf der anderen Seite diejenigen, die touristische Erlebnisse im „Metaverse“ durch erweiterte, virtuelle und gemischte Realität gerne wahrnehmen möchten.

Nachhaltigkeit als langfristige Priorität

Langfristig müssen wir Nachhaltigkeit und Klimaneutralität auch beim Reisen erreichen. Das heißt, wir müssen uns den (Langstrecken-) Flugverkehr, Kreuzfahrtschiffe und die Beherbergungslogistik anschauen. Die Tourismusbranche braucht neue Transporttechnologien – zum Beispiel Biokraftstoffe, Wasserstoff und elektrischen Antrieb. Sie benötigt darüber hinaus verlässliche Konzepte zur Krisenidentifikation und -vorbeugung, sowie ein nachhaltiges und resilientes Management. Hierfür sollten wir wissensbasiert und interdisziplinär vorgehen und uns damit von der „Höher-Schneller-Weiter“-Mentalität verabschieden.

Quelle: UD/fo
 

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