Geldanlage

Institutionelle Anleger dominieren ethische Investments

Zwei Jahre nach dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers achten Anleger wieder verstärkt auf die Nachhaltigkeit von Finanzveranlagungen. Hauptkriterien sind neben der Ökologie und Sozialverträglichkeit auch die Unternehmenskontrolle bei Entscheidungen über Investitionen. Die Zahlen belegen den Trend: Seit 2008 hat sich allein der europäische Markt für nachhaltige Investments von 2,7 auf derzeit rund fünf Bio. Euro fast verdoppelt.

27.10.2010

Nachhaltige Kapitalanlage: Der "WealthCap Solarpark Lieberose" in Brandenburg. Foto: juwi-Gruppe / First Solar GmbH
Nachhaltige Kapitalanlage: Der "WealthCap Solarpark Lieberose" in Brandenburg. Foto: juwi-Gruppe / First Solar GmbH
Allerdings ist der Markt derzeit zu zwei Dritteln von institutionellen Investoren dominiert. Dies ergab eine Umfrage in 19 europäischen Staaten. Demnach sind im Kernbereich, der strenge Ausschlusskriterien nutzt oder Anlagen explizit nach Themen auswählt, gegenwärtig mehr als 1,2 Bio. Euro investiert. „Der Markt für nachhaltige Investments hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt", bestätigt Thomas Motsch, Fondsmanager und Nachhaltigkeitsanalyst bei der österreichischen Erste-Sparinvest. „Institutionelle wie auch private Anleger streben verstärkt nach ethisch und sozial verantwortbaren Alternativen. Dabei kommt es auf die Einhaltung von Ausschlusskriterien, Transparenz und Glaubwürdigkeit an." Dies fordert auch deren Dachverband Eurosif, in dem Pensionsfonds, Vermögensverwalter, Finanzdienstleister, Wissenschaftler und NGOs vertretenden sind.

Die Vorreiter im Bereich alternativer Investments sind neben Großbritannien und Frankreich auch die Niederlande. Im deutschsprachigen Raum legten nachhaltige Investments seit 2008 um 67 Prozent zu und damit etwas schwächer als im europäischen Durchschnitt. Nachhaltige Publikumsfonds stoßen in Deutschland und Österreich auf Interesse. Die Einhaltung von Kriterien bleibt sehr wichtig.

Zu diesen Ausschlusskriterien zählen die von den Investoren als kontrovers gesehenen Geschäftsfelder grüne Gentechnik, Rüstung, Embryonenforschung, Pornografie, Atomenergie sowie Alkohol oder auch Tabak. Außerdem sind Kinderarbeit, Korruption und Verletzungen bei Arbeits- und Menschenrechten im eigenen Unternehmen oder in der Lieferkette für Geldgeber, die in nachhaltige Strukturen investieren wollen, häufig ein rotes Tuch.
Quelle: UD / pte
 
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