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Nachhaltige Anleihen & Green Bonds: Die Anlage im Fokus

Green Bonds sind eine Art von Anleihen, die speziell zur Finanzierung von nachhaltigen oder klimafreundlichen Projekten ausgegeben werden. Sie sind daher ein beliebtes Instrument für Investoren, die nachhaltig investieren wollen.

25.05.2023

Nachhaltige Anleihen & Green Bonds: Die Anlage im Fokus

Anleihen, auch als Bonds bekannt, sind Wertpapiere, die ähnlich wie Kredite funktionieren. Der Aussteller (Emittent) der Anleihe erhält Geld und verpflichtet sich, dieses innerhalb eines bestimmten Zeitraums zurückzuzahlen. Normalerweise wird ein Zins gezahlt, was bedeutet, dass der Käufer der Anleihe neben dem bezahlten Betrag auch eine Rendite erwarten kann.

Die Aussteller dieser Anleihen können sowohl Staaten als auch Unternehmen sein. Bei Green Bonds wird das Geld ausschließlich für nachhaltige oder umweltfreundliche Projekte verwendet. Sie werden von Staaten, Banken oder Unternehmen ausgegeben.

Der Start von Green Bonds

Die Weltbank gab im Jahr 2000 den ersten Green Bond aus, um Umweltprojekte zu finanzieren. In Deutschland begannen die NRW Bank und die staatliche KfW Bank 2013 mit der Ausgabe von Green Bonds und 2020 folgte die erste Bundesanleihe, die ein Green Bond war.

Staaten wie Frankreich, die Niederlande, Belgien, Irland und Polen waren schon früher dran und hatten zuvor bereits solche grünen Anleihen ausgegeben. Diese grünen Wertpapiere sind bei Investoren sehr beliebt, da sie es ermöglichen, umweltfreundliche oder klimaschutzorientierte Projekte zu finanzieren. Oft wird damit die Hoffnung auf eine höhere Rendite verbunden, da man von diesen Projekten langfristig eine bessere Entwicklung und damit letztlich einen höheren Gewinn erwarten. Mittlerweile können Anleihen auch von Privatanlegern über Anleihen Broker gekauft werden: Dabei handelt es sich um spezielle Direktbanken und Online-Broker, welche den Handel von Anleihen anbieten. Nicht bei allen Banken und Brokern sind Bonds für Privatanleger handelbar.

Aber auch die Nachteile sollten nicht verschwiegen werden: Ein Nachteil von Green Bonds besteht darin, dass sie in der Regel eine längere Laufzeit haben (länger als 10 Jahre). Wenn das Zinsniveau während der Laufzeit steigt, haben die Anleger keinen Anspruch auf einen höheren Zins. Daher tragen sie das Zinsänderungsrisiko für eine relativ lange Zeit.

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Kritik an Green Bonds: Alles nur Show?

Green Bonds sind für Anleger durchaus interessant. Allerdings sollten Investoren, die sich für nachhaltige Anleihen interessieren, auch auf einige potenzielle Fallstricke achten. Mit der Vielfalt an Emittenten und Projekten wächst die Unübersichtlichkeit und die Gefahr des Greenwashings. Greenwashing bedeutet, dass Investments als nachhaltig ausgewiesen werden, obwohl sie umweltschädliche Elemente enthalten oder finanzieren. Tatsächlich sind nicht alle Emittenten in der Lage, tatsächlich den entsprechenden Nachweis über die Mittelverwendung zu erbringen.

Hinzu kommt, dass es keine wirklich verbindlichen Standards für Green Bonds gibt und der Begriff "Green Bond" nicht geschützt ist. Daher ist es wichtig für Investoren, genau hinzuschauen und sich nicht nur auf die Behauptungen der Emittenten zu verlassen. Zertifizierungen können dabei jedoch hilfreich sein und als Anhaltspunkt dienen.
Eine Möglichkeit, um sicherzustellen, dass eine Green Bond tatsächlich grün ist, besteht darin, auf die Zertifizierungen von global anerkannten Organisationen zu achten, wie etwa von der International Capital Market Association (ICMA) und der Climate Bonds Initiative (CBI)6.

Nachhaltige Anleihen auch als Fonds und ETFs erhältlich

Es gibt auch Fonds und ETFs, die viele Green Bonds in ihrem Portfolio zusammenfassen. Beliebt sind zum Beispiel indexgebundene Anleihen-ETFs. Da Green Bonds und deren Kurse von Angebot und Nachfrage abhängig sind, können auch Kursschwankungen auftreten. Diese fallen jedoch häufig geringer aus als beispielsweise bei Aktien. Wenn ein Unternehmen alle seine Schuldverschreibungen ausgegeben hat und so Geld für die Finanzierung seiner Projekte erhalten hat, können die Käufer der Anleihe ihr Recht auf die möglichen Zinszahlungen bzw. die Rückzahlung verkaufen. Häufig erfolgt dieser Tausch über den Börsenhandel.

Green Bonds mit ähnlicher Strukturierung wie klassische Anleihen

Green Bonds sind ähnlich strukturiert wie konventionelle Anleihen und das Risiko-Rendite-Profil entspricht in der Regel dem herkömmlicher Bonds. Der wesentliche Unterschied liegt in der Verwendung des eingesammelten Kapitals: Während bei konventionellen Anleihen die Emittenten frei über die Mittel verfügen können, muss bei grünen Anleihen die Mittelverwendung vorab genau beschrieben werden. Das Kapital muss konkreten Energie- und Umweltprojekten zugewiesen werden, die zum nachhaltigen und klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft beitragen sollen. Wer sich mit diesen Kriterien identifiziert und Anleihen als Teil des Portfolios nicht missen möchte, kann also durchaus ein Investment in Green Bonds in Betracht ziehen.

Quelle: UD/cp
 

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