Klimawandel

Wie wir die Klimakatastrophe aufhalten können

Das kürzlich veröffentlichte Manifest „Gemeinsam gegen die Klimakrise!“ der Environmental Justice Foundation (EJF) zeigt Maßnahmen in allen Sektoren (Energie, Transport, Bau, Landwirtschaft, Textilindustrie) auf, die Regierungen ergreifen können, um bis 2035 klimaneutral zu werden.

22.06.2021

 
 

Basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen legt es die wirtschaftlichen und sozialen Gewinne dar, die durch den Übergang zu einer nachhaltigen Welt erzielt werden können.

Anzeige

Nutzen für die Wirtschaft

Die Transformation zur Nachhaltigkeit und die damit verbundenen dringend notwendigen Klimaschutzmaßnahmen bedeuten gleichzeitig neue Lebensgrundlagen, wirtschaftliche Wiederbelebung und Arbeitsplätze.

So sind etwa erneuerbare Energien eine der am schnellsten wachsenden Industrien der Welt: Allein in den USA wurden von 2015 bis 2019 über 100.000 Arbeitsplätze in diesem Sektor geschaffen, was einem Wachstum von mehr als 25 Prozent bei den Beschäftigten im Bereich der erneuerbaren Energien entspricht. Selbst als die Wirtschaft im Jahr 2020 mit starken Einbrüchen zu kämpfen hatte, wuchs der globale Sektor der Erneuerbaren gegen den Trend um fast sieben Prozent – trotz eines vorübergehenden Rückgangs der Energienachfrage.

Natürliche Lösungen

Naturbasierte Lösungen sind kostengünstige, effektive und leicht verfügbare Instrumente im Kampf gegen die Klima- sowie gegen die Biodiversitätskrise.

Wälder gehören zu den besten Lösungen, um die globale Erwärmung zu bremsen, heißt es in dem Manifest. Änderungen in der Landnutzung sowie in der Land- und der Forstwirtschaft könnten weltweit einen wesentlichen Anteil leisten, um die Erderwärmung unter katastrophalen Werten zu halten. Bislang vernachlässigte Lebensräume, insbesondere Meeres- und Küstenlebensräume wie Seegras und Mangroven, müssen aufgrund ihrer Schlüsselrolle in der Speicherung von „blauem Kohlenstoff" besser geschützt werden.

 
 

Umweltgerechtigkeit

Umweltgerechtigkeit – insbesondere für Menschen, die als erstes und am härtesten von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen sind – muss ein Leitprinzip für den Übergang zur Nachhaltigkeit sein. Alle Maßnahmen müssen auf der Grundlage dieses Prinzips erfolgen und gleiche Recht auf eine sichere und gesunde Umwelt für alle Menschen auf der Welt berücksichtigen.

Bei einer Erwärmung von drei Grad Celsius – unserem derzeitigen Kurs – könnten mindestens 200 Millionen Menschen durch den steigenden Meeresspiegel vertrieben werden. Ein rechtlich bindendes, neues internationales Abkommen zum Schutz von Klimageflüchteten ist entscheidend, um diese Menschen nicht zurückzulassen. Es braucht zunächst eine Definition und die Klärung des Status, um Rechte und Pflichten zu bestimmen und um effektive internationale Maßnahmen zu koordinieren. Das Ziel: das grundlegende Menschenrecht – das Recht auf ein sicheres Zuhause – schützen.

Wichtigste Empfehlungen des Klima-Manifests:

  • Mehr Ehrgeiz bei der Reduktion von Treibhausgasemissionen und ambitionierte Pläne zur Dekarbonisierung der gesamten Wirtschaft, um bis 2035 vollständige Klimaneutralität zu erreichen, im Einklang mit der Verantwortung für die historischen Treibhausgasemissionen. Dies erfordert sowohl starke Gesetzespakete von Seiten der Regierungen, wie zum Beispiel die Bepreisung von Kohlenstoff, Investitionen in die Umstellung auf erneuerbare Energien und das schnelle Auslaufen von Subventionen für fossile Brennstoffe, als auch verstärkte Maßnahmen des Privatsektors.
  • Integration des Schutzes und der Wiederherstellung der biologischen Vielfalt in das Aktionsportfolio zum Klimaschutz. Dies beinhaltet die Festlegung ehrgeiziger und rechtlich verbindlicher Ziele für die Wiederherstellung der Natur im Rahmen der Konvention für biologische Vielfalt, einschließlich der Verpflichtung zum 30x30-Naturschutzplan und der Ausweisung von mindestens 30 Prozent des Ozeans als ökologisch repräsentative, vollständig oder stark geschützte Meeresschutzgebiete bis 2030, mit dem Ziel, 50 Prozent der Erdoberfläche für den Naturschutz auszuweisen.
  • Schaffung eines gerechten globalen Systems zur Unterstützung von Gemeinschaften, die bereits unter den Auswirkungen der globalen Erwärmung leiden, einschließlich eines internationalen Rechtsrahmens für den Schutz von Klimageflüchteten. 
  • Deutliche Erhöhung der internationalen Verpflichtungen zur Klimafinanzierung der Industrieländer; die G7-Länder müssen insbesondere ihre öffentlichen Beiträge zur Klimafinanzierung mindestens verdoppeln, mit einem Gleichgewicht zwischen der Finanzierung von Klimaschutz und Anpassung sowie einem eigenen Finanzierungsstrom für Schäden und Verluste und der Unterstützung des Transfers von Technologien für erneuerbare Energien.

Das Manifest „Gemeinsam gegen die Klimakrise!“ können Sie hier als PDF downloaden.

Quelle: UD/pm
 

Related Posts

Newsletter

Unsere Verantwortung/Mitgliedschaften

Logo
Serverlabel
The Global Compact
Englisch
Gold Community
Deutsches Netzwerk Wirtschaftsethik
Caring for Climate

© macondo publishing GmbH
  Alle Rechte vorbehalten.

 
Lasche