Klimawandel

Mehr Klimaschutz für Berlin

Ende Oktober haben sich mehr als 50 junge Menschen auf dem Berliner Climathon die Nacht um die Ohren geschlagen, um innerhalb von 24 Stunden in kleinen Teams Lösungen für klima- und umweltpolitische Herausforderungen der Stadt Berlin zu finden. Berlin hat sich ehrgeizige Klimaziele auf die Fahnen geschrieben. Bis 2050 soll die Stadt klimaneutral werden. Mit dem Energie- und Klimaschutzprogramm 2030 hat der Senat eine Roadmap vorgelegt, wie er dieses Ziel erreichen will.

21.11.2017

Mehr Klimaschutz für Berlin

von Elena Trutnau, Education Manager bei Climate-KIC

„Ein Schwerpunkt dabei ist, neben der klimaneutralen Energieerzeugung auch die effizientere Nutzung von Energie, vor allem in privaten Haushalten. Um unsere Ziele zu erreichen, brauchen wir die jungen Leute”, sagt Corina Conrad-Beck von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz. Aus diesem Grund unterstützte der Berliner Senat den diesjährigen Climathon.

Efficiency Coins belohnen für eingesparte Energie

Eines der vorgestellten Konzepte zum Energiesparen setzt auf den Nachwuchs. Das Projekt „Just Kidding“ will, dass Berliner Kinder in der Grundschule lernen, wie man Energie besser nutzt, und das Gelernte zu Hause zusammen mit den Eltern umsetzen. „Das kann man an Projekttagen oder Projektwochen durchführen”, erklären die Teammitglieder auf den engen Lehrplan in der Grundschule hin befragt. So soll es auch möglich sein, das Spiel, das das Wissen um die effiziente Nutzung von Energie vermittelt, als Wettbewerb innerhalb der Schule zwischen den einzelnen Klassen einer Jahrgangsstufe zu gestalten.

Auf finanzielle Einsparung hebt WePower ab. Diese werden in virtuelle Efficiency Coins umgerechnet, die die Haushalte entweder für selbst verwenden oder spenden können, z.B. an Elektrifizierungsprojekte für Regionen, in denen Menschen ohne Elektrizität leben. Laut WePower Team können Spender über die interaktive Plattform die Entwicklung dieser Projekte ständig mitverfolgen. Sie übermittelt den teilnehmenden Haushalten auch ständig Informationen über den aktuellen Stand des Energieverbrauchs und Tipps, wie sie Energie sparen können, um überhaupt Efficiency Coins zu ernten.

Berliner Haushaltsmüll als Rohstoff

Im Rahmen des Wettbewerbs kümmerte sich die Berliner Stadtreinigung, ebenfalls als Unterstützer, um das Thema Energieerzeugung – in diesem Falle von Biogas. Der Rohstoff für die Anlagen ist Biomüll aus den Haushalten. Doch die Bereitschaft der Berliner, den Biomüll in die dafür vorgesehene Tonne zu füllen, ist noch gering. „Derzeit sammeln wir jedes Jahr 19 Kilogramm Biomüll pro Einwohner ein“, beschreibt Marion Bühl von der BSR die Situation. „Um unser Ziel von 100.000 Tonnen Biomüll pro Jahr zu erreichen, brauchen wir aber 30 Tonnen pro Person jährlich.“ Dazu müssen die Berliner nicht mehr Müll produzieren, sondern den ohnehin anfallenden Müll einfach konsequenter trennen.

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Um das Image der Biotonne aufzupolieren, hat sich das Siegerteam das Konzept einer Waste Week überlegt. Das interaktive, berlinweite Festival soll in den Bezirken über die Vorteile des Biomüllsammelns aufklären. Kulturelle und künstlerische Veranstaltungen sollen dafür sorgen, dass die Berliner das Thema Mülltrennung mit etwas Positivem verbinden.

Pokemon für reine Luft

Für alle, die schlechte Luft im Büro haben, gibt es eine gute Nachricht. Sie heißt „Emotion to Motion“ und wurde auf dem Berliner Climathon entwickelt. Ganz im Stile von Tamagotchi oder Pokemon soll auf einem Monitor die Luftqualität im Raum in Gestalt einer animierten Figur dargestellt werden. Der jeweilige emotionale Zustand dieser Figur zeigt den Stand der Schadstoffbelastung in den Räumen an und motiviert die Nutzer zum Handeln. Eine Idee, die sehr einfach und in naher Zukunft umgesetzt werden kann.

Nicht auf die Politik warten

Climate-KIC, Europas Initiative für klimafreundliche Innovationen, veranstaltete den Climathon schon zum zweiten Mal. Zeitgleich mit den Berliner Teilnehmern arbeiteten Teams in 104 Städten und Regionen in aller Welt an Lösungen der klimapolitischen Herausforderungen. Für die Teilnehmer geht es darum, dass man auch im kleinen Stil etwas ändern kann, dass man nicht immer auf Eingaben von der Politik warten muss, sondern, dass man auch mit eigenen Themen etwas umsetzen kann. Die Teilnehmer mussten innerhalb von 24 Stunden der Fachjury ihren Vorschlag präsentieren. Es ist der Enthusiasmus und Stolz aller Beteiligten, gemeinsam die Welt ein Stück zu verändern, der den Climathon ausmacht.

Quelle: UD
 

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