Wirtschaftsethik

Veränderung moderieren

Mit dem Konzept der „Veränderungsmoderation“ entwickelt stratum das Paradigma von Moderation weiter. Moderation ist der Führungsstil, den das agile Zeitalter benötigt, wie es Ulrich Weinberg jüngst in „Network Thinking“ treffend beschrieben hat: Keine Abteilungsgrenzen, Chefs mittendrin statt oberhalb, der Jurist mit dem Ingenieur und dem Marketingmann im Team…

12.04.2019

Veränderung moderieren

Der neue Mindset

Heruntergebrochen auf die Moderationsmethode besteht der neue Mindset aus fünf Prinzipien für die Moderationspraxis:

  1. Es geht nicht darum, die Menschen ‚dort abzuholen, wo sie stehen‘, sondern sie zu ermutigen, sich zu bewegen (Prinzip der dosierten Überforderung).
  2. ‚Störungen haben Vorrang‘ heißt es in der klassischen Moderation. In der Veränderungsmoderation ist es anders. Störungen haben keinen Vorrang. Statt Introversion zählt Extraversion. ‚Die Chancen liegen draußen!‘
  3. Konflikte in Organisationen sind normal. Wir müssen sie nicht erst „lösen“, bevor wir losgehen.
  4. Diversität ist in der Moderation Produktivkraft, nicht Hindernis. Gut, dass wir verschieden sind!
  5. Moderation findet auch auf der limbischen Ebene statt. Sie ist nicht nur „sachlich“.
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Das Herrmann Brain Dominance-Instrument

Wie man als sich Moderator oder Moderatorin in auf diese neuen Anforderungen einstellt, lässt sich nur in der Praxis lernen. Um zum Beispiel menschliche Diversität zu erkennen und als produktives Potenzial zu nutzen, muss ein Moderator sein eigenes „Profil“ kennen und sich mit der Differenz zu anderen Denk- und Verhaltenspräferenzen auseinandersetzen. In den stratum-Trainings zur Veränderungsmoderation wird dazu eines der geeigneten wirtschaftspsychologischen Testverfahren genutzt, das „Herrmann Brain Dominance-Instrument“ (HBDI). Es ist höchst aufschlussreich für alle Beteiligten, das beobachtbare Moderations- und Führungsverhalten vor dem Hintergrund des HBDI-Profils des Moderators oder der Moderatorin zu analysieren.

Spielfelder des Veränderungsmoderators

Trainings in Veränderungsmoderation finden also an der Schnittstelle zwischen den personalen Voraussetzungen des Moderators und den sachlichen Anforderungen von Moderationsaufgaben statt. Es ist eben nicht nur eine Frage der formalen Vorgehensweisen und Techniken der Moderation, ob Teams, Projektgruppen und Gremien das vorhandene Veränderungspotenzial erkennen und nutzen. Emotionalität, Stimulanz- und Dominanzmotive, Beziehungsebenen und menschliche Diversität sind die Spielfelder des Veränderungsmoderators.

SWOT-Analyse

Dabei muss diese eher psychologische Ebene des Moderatorenverhaltens jedoch immer mit der absoluten Beherrschung und dem situationsangemessenen Einsatz von Methoden-Tools einhergehen. Zu viele Moderatoren glauben nur zu wissen, wie zum Beispiel eine Kartenabfrage einzusetzen ist, können es faktisch aber nicht. Und alle kennen zwar die SWOT-Analyse , machen aber wesentliche methodische Fehler dabei. Die häufigsten Fehler bei der SWOT-Methode sind:

  1. Man begnügt sich mit der Aufstellung der Stärken-, Schwächen-, Chancen- und Risikolisten und arbeitet sie je für sich ab, anstatt die Korrelationen zwischen Stärken und Chancen, Schwächen und Chancen etc. zu diskutieren.
  2. Man hat Schwierigkeiten, Innen- und Außenwelt auseinanderzuhalten; unter anderem versteht man „Chancen“ nicht streng als Faktor der Außenwelt, sondern bezieht es auf alles, worin man wünschenswerte Entwicklungen vermutet.
  3. Man glaubt, dass jede Stärke unmittelbar positiv sei und jede Schwäche überwunden werden müsse; die Option „Desengagement“ wird oft vernachlässigt.


Um Veränderungsprozesse zu ermöglichen und wirksam zu begleiten, benötigen wir also den neuen Mindset ebenso wie das professionelle Know-how im Umgang mit den sogenannten „Tools“. Die Verbindung ist es, was dem Erfolg ausmacht.

Die nächsten stratum-Trainingsworkshops „Veränderungsmoderation“ finden Sie hier.

Quelle: UD
 

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