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Jobwechsel zugunsten der Umwelt – Umschulungen machen es möglich

Altenpfleger, Sozialarbeiter, Tierpfleger – sinnstiftende Berufe gibt es viele. Wer mit seiner Berufswahl nicht zufrieden ist und einen Job mit Nachhaltigkeit sucht, kann mit einer Umschulung einen ersten wichtigen Schritt hin zur Verwirklichung seiner Werte gehen. Aber bei welchen Jobs steht Umweltschutz an erster Stelle? Und wie nutzt man seine zweite Chance auf eine zweite Karriere?

03.08.2020

Jobwechsel zugunsten der Umwelt – Umschulungen machen es möglich

Sinnstiftende Arbeit macht nachweislich glücklich. Dabei spielt es keine Rolle ob man sich um hilfsbedürftige Menschen kümmert oder einen Beitrag zum Umweltschutz leistet. Was aber sehr wohl eine Rolle spielt, ist die aktive Entscheidung für ein entsprechendes Berufsfeld. In Zeiten der globalen Erderwärmung rücken vor allem nachhaltige Jobs in den Vordergrund. Auch immer mehr Unternehmen versuchen, umweltfreundlich zu handeln und so einen Teil zur Bekämpfung des Klimawandels beizutragen. Aktuelles Beispiel dafür, wie man aktiv im Umweltschutz arbeiten kann, ist ein Pilotprojekt von Studenten der Leibniz Universität Hannover (LUH). Ihnen ist es gelungen, eine umweltfreundliche Alternative zum Papierrohstoff Holz zu finden. Papier aus den Abfällen von Ananaspflanzen herstellen, klingt das nicht nach einem wichtigen Schritt zum Schutz des Regenwaldes? Wer ebenfalls damit liebäugelt, für einen besseren Umweltschutz aktiv zu werden, kann dies mit einer Umschulung tun.

Berufliche Neuorientierung dank Umschulung

Online Umschulungen als zweite Karrierechance bieten einen möglichen Weg, einen Berufswechsel durchzuführen. Im Gegensatz zu einer Fortbildung oder Weiterbildung werden bei einer Umschulung nicht die eigenen Qualifikationen und Kompetenzen erweitert, sondern die Grundlage für eine vollkommen neue berufliche Tätigkeit geschaffen. Diese muss in keinem Zusammenhang mit der einstigen Ausbildung stehen und schafft somit vollkommen neue Perspektiven. Dank einer Umschulung kann man also einen vollkommen neuen Beruf ergreifen.

Die Gründe für einen kompletten Jobwechsel können verschieden sein und reichen von mangelnden Stellenangeboten in der Branche bis hin zu gesundheitlichen Gründen. Aber auch Jobfrust wird häufig als ausschlaggebender Impuls für eine Umschulung genannt. Merkt man, dass man in seinem erlernten Beruf partout nicht glücklich wird, ist es höchste Zeit, sich nach Alternativen umzuschauen. Eine Möglichkeit bieten Jobs, in denen man sich der Umwelt und deren Schutz widmet.

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Warum Umweltschutz?

Wir alle kennen sie, wertvolle Tipps zum Umweltschutz. Weniger Müll verursachen, auf Plastik verzichten, Recycling, ein bewussterer Konsum – wer sich nicht damit zufriedengeben möchte, Stromspartipps zu beherzigen oder auf klimaschädliche Flüge verzichten, kann auch beruflich im Umweltschutz aktiv werden.

Wie wichtig Nachhaltigkeit für viele ist, zeigt eine aktuelle Studie zum Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Job. So gaben 58 Prozent aller Befragten an, eine Kündigung in Erwägung zu ziehen, wenn ihr Arbeitgeber in einem hohen Ausmaß klimaschädlich handelt. Dass Jobs im Umweltschutz-Sektor immer beliebter werden, zeigt auch folgende Zahl: 35 Prozent aller Befragten wollen bei ihrer Berufswahl auf den Aspekt der Nachhaltigkeit achten.

Ein Manager und ein Arbeiter sprechen in der Produktionshalle.

Welche Branche verspricht nachhaltige Jobs?

Ein besonders großes Angebot an nachhaltigen Jobs gibt es aktuell im Bereich erneuerbare Energien: Solarenergie, Windenergie, Wasserkraft, Geothermie, Bioenergie, Umwelt- und Klimaschutz bieten zahlreiche Jobmöglichkeiten. Vor allem Techniker und Ingenieure sind hier gut willkommen. Aber auch im Marketing und in der IT kann man sich für Klima- und Umweltschutz einsetzen. Hier warten Jobs wie Manager für Klimaschutzlösungen, Projektleiter Gebäudeleittechnik, Sales Manager, Controller, Programmierer oder Klimawandelmanager.

Gut aufgehoben ist man in Unternehmen, die Wert auf Nachhaltigkeit legen. Einige Unternehmen suchen händeringend nach Mitarbeitern, die an der Optimierung von Produktionsprozessen arbeiten. Das Ziel: weniger Ausstoß von Gefahrenstoffen, ein niedrigerer Energieverbrauch und ein bewussterer Einsatz von Produktionsmaterialien.

Umschulungen im Bereich Klimaschutz

Zwar gibt es viele Studiengänge, in denen man sich mit Umweltschutz befasst, doch ein technischer Abschluss ist nicht zwingend notwendig, wenn man im Bereich der erneuerbaren Energien arbeiten möchte. Öko-Strom erzeugende Unternehmen brauchen zum Beispiel auch Mitarbeiter für den Vertrieb, das Projektmanagement sowie den Kundenkontakt. Gute Chancen auf einen festen Arbeitsplatz haben hier auch Industriekaufleute oder Bewerber, die eine Umschulung in einer wirtschaftlichen Fachrichtung absolviert haben. Nachhaltige Modelabels, Firmen im Bio-Lebensmittelbereich und ethische Banken sind weitere Anlaufstellen um sich nach der Umschulung für einen nachhaltigen Job zu bewerben. Ebenfalls sehr gefragt: Fachkräfte für Abwassertechnik. Als solche überwacht und verbessert man den langen Reinigungsprozess von Abwasser und stellt eine umweltschonende Entsorgung und Verwertung des täglichen Abfalls sicher.

Folgende Umschulungen können den Grundstein für eine Tätigkeit im Bereich Klimaschutz legen:

  • Fachkraft in der Wasserwirtschaft
  • Fachkraft in der Kreislauf- und Abfallwirtschaft
  • Handelsfachwirt/in für den Bereich Recovery
  • Mechatroniker (Tätigkeit als Windanlagenmechaniker)
  • Pflanzentechnologe/in
  • Umweltschutztechniker
  • Umweltpädagoge
  • Naturpädagoge

Welche Formen gibt es bei der Umschulung?

Frau-Studenten-Uni-Lernen-Bildung

Je nach Umschulung kann die Dauer variieren, bis man seinen Berufsabschluss erhält. Ebenso unterschiedlich sein kann die Form der Umschulung. Man unterscheidet in die schulische Umschulung, die duale Umschulung und die übertarifliche Umschulung.

Schulische Umschulung: Bei dieser Form findet die Umschulungsmaßnahme ausschließlich in einer Berufsschule oder einer Berufsfachschule statt. Um das dort vermittelte theoretische Wissen um praktisches zu ergänzen, müssen Praktika absolviert werden.

Duale Umschulung: Die duale Umschulung kommt einer klassischen Ausbildung am nächsten. Unterteilt ist sie in einen praktischen und einen theoretischen Teil, so dass die Umschulung sowohl in der Berufsschule als auch im Ausbildungsbetrieb stattfindet.

Überbetriebliche Umschulung: Diese Umschulungsform wird von privaten Bildungsträgern angeboten. Diese sind für den praktischen Unterricht zuständig und übernehmen oftmals auch den theoretischen Teil der Berufsschule. Bei einigen Anbietern müssen außerdem Praktika nachgewiesen werden.

Diese Voraussetzungen gelten für eine Umschulung

Um eine Umschulung absolvieren zu können, muss man mindestens 18 Jahre alt sein und über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen. Eine abgeschlossene oder begonnene Berufsausbildung gilt ebenfalls als Voraussetzung. Ob und welche weiteren Bedingungen erfüllt werden müssen, hängt von der gewählten Umschulung ab.

Tipps zur Finanzierung der Umschulung

Da Umschulungen mit einem finanziellen Aufwand verbunden sind, kann es sinnvoll sein, vorab zu überprüfen, ob man förderberechtigt ist. In diesem Fall erhält man einen Bildungsgutschein, mit dem die Umschulung finanziert werden kann. Auch Bildungsprämie, Aufstiegs-BAföG und Weiterbildungsprämie kommen als Fördermittel infrage. Finanziert werden dann sowohl die Lehrmittel als auch die Fahrtkosten, Unterkunft und Verpflegung bei einer auswärtigen Unterkunft und Betreuungskosten für Kinder bis 15 Jahren.

Kostenträger können die Arbeitsagentur, die Krankenkasse, die Rentenversicherung oder das Jobcenter sein. Besonders groß sind die Chancen auf eine Finanzierung wenn man seinen Job verliert oder wegen einer eintretenden Berufsunfähigkeit arbeitslos wird.

Quelle: UD/cp
 

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