„Navigation auf dem Weg in die Zukunft“ - Der KfW-Kompass

Auf 28 Seiten informiert der „KfW-Kompass“ über Visionen, Aufgaben, Werte und Verhalten der Bankengruppe. Hiermit biete er einen Orientierungsrahmen, der „auf allen Hierarchieebenen“ des Unternehmens Gültigkeit besitzt und durch einen intensiven Dialog in die tägliche Arbeit implementiert und weiterentwickelt wird, erklärt die Bankengruppe die Intention des Kompasses.

Hierbei definiert die KfW, auf welche Werte sich alle Unternehmensteile bei der Umsetzung ihrer spezifischen Aufgaben beziehen. Diese Werte bilden die Grundlage für die, beschriebenen Verhaltensnormen und seien daher handlungsweisend für eine „Bank im Spannungsfeld von Förderung und Ertragsorientierung“, betont die Bankengruppe. Die genannten Werte gelten der KfW sowohl im internen Umgang als auch in externen Geschäftsbeziehungen als handlungsleitend. Den Wert „Marktwirtschaft“ definiert die Bankengruppe beispielsweise als „die beste verfügbare Basis, um die Lebensqualität der Menschen zu sichern“. Neben dem Ziel der Förderung sei Marktwirtschaft für die KfW die Verpflichtung effizient zu handeln, betont die Bankengruppe. „Nachhaltigkeit“ ist für die KfW einer der zentralen Werte. Das bedeute, dass das eigene Wirtschaften nicht nur „Lebensgrundlagen und Lebensqualität der kommenden Generationen sichert“, sondern darüber hinaus den „Ausbau zukunftsfähiger, selbstragender Wirtschaftsstrukturen“, erläutert die KfW. Olaf Weber, Stabstelle Nachhaltigkeit der KfW, betont, dass „der Nachhaltigkeitsansatz das zentrale Leitmotiv für die Ausgestaltung und Bewertung ihrer Förderaktivitäten“ sei, die Bankengruppe sieht er darüber hinaus dazu verpflichtet „durch alle unsere Aktivitäten gesellschaftlich verantwortlich zu handeln“. Diese Auffassung spiegeln auch die anderen vier aufgeführten Werte wieder; „Kreativität“, „Verantwortung“, „Humanität“ und „Toleranz“. Das Bekenntnis zur Humanität werde beispielsweise in „der Kopplung von Förderung an ökologische und soziale Standards, an Good Governance und Korruptionsbekämpfung“ deutlich, ebenso wie in dem „offenen, fairen Umgang untereinander“, so das Unternehmen.

Das, in vier Kapitel gegliederte, Leitbild solle dabei nicht als eine „Zustandsbeschreibung, sondern als ein klarer Bewegungsauftrag“ verstanden werden, betont das Unternehmen weiter. Mit dieser Intention ist die KfW nicht allein. Immer mehr Unternehmen formulieren ein Unternehmensleitbild mit dem Ziel, einen Orientierungsrahmen und Zukunftsperspektiven aufzuzeigen. Für international arbeitende Unternehmen spielt gerade die Integrationsfunktion des Leitbildes eine große Rolle. Mitarbeiter mit verschiedenen kulturellen Hintergründen können so an die angestrebte Unternehmenskultur herangeführt werden.

Das erste Kapitel des KfW-Kompasses verdeutlicht unter dem Titel „Unsere Vision“ in vier relativ kurzen Statements die übergeordnete Aufgabe, bzw. Funktion der KfW-Bankengruppe - ihren Förderauftrag. Die KfW beschreibt im Folgenden ihren Auftrag zur Förderung im In- und Ausland als ein sinnvolles regulatives Element im Falle von Fehlentwicklungen der Marktwirtschaft. Um „wirtschaftliche, soziale und ökologische Missstände“ auszugleichen, greife die KfW, von der Politik beauftragt, ein. Da sich die Bankengruppe der Marktwirtschaft verpflichtet fühlt und diese an späterer Stelle des Leitbildes als einen ihrer Werte aufführt, betont das Unternehmen, dass eine Förderung „zielsicher, effizient und marktkonform“ wirken müsse und die eigene Arbeit daher wettbewerbsneutral sei. Als eine dem Gemeinwohl verpflichtete Institution sieht die KfW gerade in der Dualität von Förderauftrag und Ertragsorientierung ihre Stärke. Die Aufgabe der Förderung orientiere sich an den Bedürfnissen der Kunden, wobei unter Kunden „die Empfänger der Förderleistung, aber auch die Politik als Auftraggeber, die Vertragspartner im Rahmen von Auftragsgeschäften, die durchleitenden Banken“ sowie die Mitarbeiter verstanden werden. Darüber hinaus arbeite man kontinuierlich an der Optimierung der Prozesse „mit dem Ziel höchster Transparenz, Flexibilität und Kosteneffizienz“, konstatiert der KfW-Kompass. Daran anschließend erläutert das Leitbild in dem Kapitel „Unsere Aufgaben“, welcher Unternehmensteil welche Aufgaben der Bankengruppe wahrnimmt.

Das finale Kapitel des KfW-Kompasses „Unser Verhalten“ überführt die genannten Visionen, Aufgaben und Werte in anspruchsvolle Verhaltensziele. Das umfangreichste Kapitel des Leitbildes ist in 13 Unterpunkte aufgeteilt, wovon sich viele mit Fragen des Personalwesens und dem Umgang der Mitarbeiter untereinander befassen. So werden beispielsweise Verhaltensziele zur optimalen Mitarbeiterförderung, zum Führungsverhalten, zu dem Verhältnis und dem Umgang zwischen Führungskräften und Mitarbeitern, zur Teamarbeit und interner Leistungsbewertung formuliert. Deutlich wird in diesen Punkten, dass sich die Bankengruppe auf ein eigenverantwortliches, sachorientiertes aber dennoch gemeinschaftliches Arbeitsverhalten festlegt. Man erwarte „Engagement, Innovationskraft, Flexibilität, offene Information und einen konstruktiven Umgang mit kontroversen Meinungen“, konstatiert die KfW. Desweiteren werden betriebsinterne Arbeitsabläufe wie sinnvolles Zeitmanagement, effiziente, direkte und sachorientierte Information und Kommunikation innerhalb der Bankengruppe angesprochen und eingefordert. Die ökologischen Verhaltensziele der Bankengruppe umfassen sowohl den durch weltweite Förderprojekte geleisteten aktiven Beitrag zur Verwirklichung umweltpolitischer Ziele im In- und Ausland als auch die Umweltverträglichkeit der eigenen Arbeitsprozesse. „Der betriebliche Umweltschutz der KfW stellt sicher, dass bei unserem eigenen technischen Betrieb alle gesetzlichen Anforderungen eingehalten und wenn möglich noch übertroffen werden“, bestätigt das Unternehmen. Alle unter dem Titel „Unser Verhalten“ gefassten Punkte sollen sowohl eine Ist- als auch eine Soll-Beschreibung darstellen und zu der Umsetzung des beschriebenen Verhaltens auffordern.