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Mehr Nachhaltigkeit in multinationalen Unternehmen

Ein neues Instrument soll multinationalen Unternehmen ab 2016 dabei helfen, ihre Einflüsse auf globale Entwicklungsziele wie Armutsbekämpfung, aber auch auf Menschenrechte, Transparenz und Umweltschutz zu bewerten und zu verbessern. Das ist das Ziel des europäischen Projektes „Global Value“, das jetzt gestartet ist, und an dem zwölf Partner beteiligt sind. Darunter wissenschaftliche und zivilgesellschaftliche Institutionen aus Indien, Bangladesch und Tansania. Koordiniert wird das Projekt von der Wirtschaftsuniversität Wien.

18.02.2014

Mehr Nachhaltigkeit in multinationalen Unternehmen

Durch das Tool, an dessen Entwicklung das Öko-Institut beteiligt ist, sollen Unternehmen die Auswirkungen ihrer Produkte und Aktivitäten auf die nachhaltige Entwicklung in Ländern des Globalen Südens besser bewerten können. Dabei geht es um unternehmerische Aktivitäten vom Einkauf über die Produktion, Distribution und Investition bis hin zum freiwilligen Unternehmensengagement (CSR). Mit Hilfe des Bewertungstools können Unternehmen dann verantwortungsvollere Handlungsoptionen identifizieren und umsetzen.

Institutionelle Rahmenbedingungen als Treiber für nachhaltige Unternehmensführung?

In einem eigenen Arbeitspaket untersucht das Öko-Institut im Rahmen des Global Value Projektes zudem, welchen Einfluss institutionelle Rahmenbedingungen – sogenannte „Systems of Governance“ – auf nachhaltiges Handeln in multinational agierenden Unternehmen ausüben. Unter „Systems of Governance“ sind ineinandergreifende Regelstrukturen zu einem bestimmten Themenfeld zu verstehen. „Das gesamte System fairer Handel ist ein gutes Beispiel dafür. Es funktioniert durch ein Set unterschiedlicher Regeln und Normen unter Einbezug verschiedenster Akteure. Denn Unternehmen handeln ja nicht isoliert, sondern sind eingebettet in gesellschaftliche Kontexte“ , verdeutlicht Franziska Wolff, Wissenschaftlerin am Öko-Institut und Leiterin des entsprechenden Arbeitspaketes. „Zum System fairer Handel gehört zum Beispiel das bekannte Fair Trade Label, aber eben auch staatliche Standards wie etwa die Kernarbeitsnormen der International Labour Organisation oder zivilgesellschaftliche Mechanismen wie die Clean Cloth Campaign“, ergänzt Christoph Brunn, CSR-Experte am Öko-Institut.

Welche „Systems of Governance“ zu entwicklungsbezogenen Themen gibt es? Wie wirksam sind sie? Welchen Einfluss haben sie auf die Wettbewerbsfähigkeit von multinationalen Unternehmen? Und in welchem Maße sind entwicklungspolitische Aktivitäten von Unternehmen mit staatlicher Entwicklungszusammenarbeit koordiniert? Erste Ergebnisse zu diesen einzelnen Fragestellungen wird das Öko-Institut in einem Workshop im Juni 2014 vorstellen. Zusammen mit den relevanten Stakeholdern werden dann neun Fallstudien für die weitere Untersuchung ausgewählt.

Quelle: UD/pm
 

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