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Millenniumsreport: "2014 State of the Future"

Die Lage der Menschheit verbessert sich, aktuell allerdings zu Lasten der Umwelt. Mit dieser Bilanz hat das Millennium Project, ein unabhängiger internationaler Think Tank, jetzt seinen 17. Bericht zu den globalen Zukunftsperspektiven veröffentlicht.

04.04.2014

Millenniumsreport: "2014 State of the Future" zoom

Die Menschen rund um den Globus werden in Zukunft länger, gesünder und mehr in Frieden leben, wohlhabender, gebildeter und vernetzter sein. Doch ohne ein Umsteuern gehen diese Verbesserungen zu Lasten unserer Umwelt, warnt der 2014 State of the Future Report, der u. a. von der UNESCO, der Rockefeller Foundation und der US-amerikanischen Forschungs- und Bildungseinrichtung Smithsonian Institution unterstützt wird. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon wertet die jährlich erscheinenden Berichte als „außerordentlich wertvolle Einblicke in die Zukunft - für die Vereinten Nationen, die Mitgliedsstaaten und die Zivilgesellschaft“.

Der diesjährige Zukunftsbericht warnt vor den Gefahren drohender Wasserknappheit. Die Süßwasserspiegel sinken auf allen Kontinenten. Angesichts zunehmender Wasserverschmutzung, Klimawandel und einer rasch wachsenden Bevölkerung schrumpft der Anteil der Menschen mit Zugang zu sauberem Wasser, wenn nicht gegengesteuert wird.

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„Die Menschheit verfügt über die Ideen und über die Mittel, den globalen Herausforderungen zu begegnen“, sagt Cornelia Daheim, Gründerin und Leiterin des deutschen Parts des Millennium Project und geschäftsführende Gesellschafterin bei Z_punkt, dem Beratungsunternehmen für strategische Zukunftsfragen. „Bislang mangelt es aber an Entschlossenheit, Strategien und Management, um eine bessere Zukunft zu garantieren.“

Ungleichverteilung und Jugendarbeitslosigkeit als Zündstoff

Cornelia Daheim lenkt den Blick auch auf die Gefahren der verschärften weltweiten Ungleichverteilung: „Im Kampf gegen Armut ist die Welt erfolgreicher, als viele gedacht hätten, aber die Lücke zwischen Arm und Reich wird immer größer.“ Inzwischen besitzen die 85 Reichsten so viel wie die arme Hälfte der Menschheit zusammen – das sind immerhin 3,6 Milliarden Menschen.

Der Bericht weist auf den Zündstoff dieser Fehlentwicklung hin: Weil der Bildungsgrad und die Vernetzung via Internet weiter steigen, werden die Menschen den Missbrauch von Macht seitens der Eliten weniger als früher tolerieren. Gleichzeitig haben mit anschwellender Jugendarbeitslosigkeit mehr Menschen die Zeit, etwas dagegen zu unternehmen. Unruhen und Revolutionen könnten häufiger an der Tagesordnung sein.

Organisierte Kriminalität übersteigt Militärbudgets

Enormes Gefahrenpotenzial sieht der Zukunftsbericht auch in der organisierten Kriminalität. Diese „Armee der Kriminalität“ wird auf ein Volumen von umgerechnet 2150 Milliarden Euro geschätzt, doppelt so viel wie die weltweiten Militärausgaben.

Weitere Themen des Zukunftsberichts sind u. a. die Zunahme innerstaatlicher Konflikte, mehr Flüchtlinge, Wirtschaftswachstum ohne Beschäftigung, gefährdete Meere und Gletscher, Bodenerosion, Luftverschmutzung und drohender Verkehrskollaps. Der jährlich erscheinende Bericht informiert über aktuelle globale Fragen, gegenwärtige und zukünftige Trends und bereitet diese in mittel- bis langfristigen Szenarien auf.

Das Millennium Project ist das einzige globale NGO-Foresight-Projekt, in dem Wissenschaftler aus aller Welt kontinuierlich und ehrenamtlich Zukunftsprognosen für die Menschheit erarbeiten. Es operiert dezentral mit über 50 nationalen „Knotenpunkten“. Der deutsche Knoten wird seit seiner Gründung im Jahr 2003 von Z_punkt geleitet und vereint zentrale Institutionen der deutschen Zukunftsforschung: Bertelsmann Stiftung, Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung, Freie Universität Berlin/Institut Futur, FH Wiesbaden, Steinbeis Europa-Zentrum, VDI Technologiezentrum, Volkswagen AG/Konzernforschung.

Quelle: UD/pm
 

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