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Umweltkriminalität kostet Weltwirtschaft Milliarden

Transnationale Umweltkriminalität wie Wildtierschmuggel oder illegale Rodungen kosten die Weltwirtschaft geschätzte 91 bis 259 Milliarden Dollar. Das besagt eine aktuell in "Nature Sustainability" erschienene Studie. Ohne konkrete, bedachte Schritte, um das Problem anzugehen, könne das den Frieden, das soziale Gefüge und somit eine nachhaltige Entwicklung gefährden.

29.08.2019

Umweltkriminalität kostet Weltwirtschaft Milliarden

Hohes Risiko für Jahrzehnte

"Transnationale Umweltkriminalität ist zum wichtigsten finanziellen Motor sozialer Konflikte in der Welt geworden", sagt Studienleiterin Meredith Gore, Professorin für Fischerei und Tierwelt an der Michigan State University. "Wenn das in Rahmenplänen für nachhaltige Entwicklung nicht angesprochen wird, werden diese ernsthaften Bedrohungen die Entwicklung in kommenden Jahrzehnten unterminieren." Ein Problem ist den Forschern zufolge, dass die Öffentlichkeit und die Politik viele Formen von Umweltkriminalität nur bedingt wahrnehmen oder deren Risiken unterschätzen.

Gore verweist beispielsweise darauf, dass der Umwelteinfluss des Drogenhandels kaum bekannt ist. "Narco-Entwaldung rodet Wald für geheime Straßen und Landebahnen", erklärt sie. Im Kommen sei auch die illegale, erpresserische "Besteuerung" von Ressourcen wie Frischwasser aus Brunnen oder der Zugang zu Docks für Fischereiboote. Der Wildtierschmuggel steht im Vergleich dazu recht oft im öffentlichen Fokus. Doch ist vielen nicht bewusst, dass der illegale Handel mit Tieren die Verbreitung von Zoonosen, also von Tier auf Mensch übertragbare Krankheiten, begünstigt - und damit Ereignisse wie den Ebolaausbruch 2014 in Westafrika, der geschätzte 53 Milliarden Dollar gekostet hat.

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Gegensteuern mit Bedacht

Internationale Kooperation und Datenaustausch können im Kampf gegen die transnationale Umweltkriminalität ebenso helfen wie ein Vorgehen auf lokaler Ebene, beispielsweise durch Korruptionsbekämpfung, so die Forscher. Doch müsse die Sinnhaftigkeit von Maßnahmen evaluiert werden. "Sind beispielsweise militärische Einsätze, die lokale Gemeinden bestrafen, kontraproduktiv?", fragt Co-Autor Peter Stoett, Dekan für Sozial- und Geisteswissenschaften an der Ontario Tech University. Problematisch könne auch sein, dass Umweltverbrechen von Konzernen wie Giftmüll-Ablagerungen oder illegales Fischen ignoriert werden.

"Es gibt Zusammenhänge zwischen Umweltsicherheit und transnationaler Umweltkriminalität, und sie haben schwerwiegende Auswirkungen auf die Zivilgesellschaft, Regierungen und internationale Organisationen, die die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung verfolgen", betont jedenfalls Gore. Es sei also wichtig, das bei der strategischen Planung einer nachhaltigen Entwicklung zu berücksichtigen.

Quelle: UD/pm
 

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