Gutes tun und darüber reden
Seit November 2018 ist Kyocera Document Solutions Mitglied in der Allianz für Entwicklung und Klima. Ziel der Initiative ist es, nachhaltiges Handeln in der Privatwirtschaft zu fördern und Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen, auch durch globale Kooperationen. Daniela Matysiak über die Mitgliedschaft und den Beitrag, den der japanische Dokumentenmanagement-Anbieter leisten kann.
14.05.2019
Frau Matysiak, Sie sind für die Entwicklung der Corporate Responsibility bei Kyocera in Deutschland zuständig. Wie hat sich die Relevanz des Themas aus ihrer Sicht entwickelt?
Daniela Matysiak: Nachhaltigkeit und besonders das Thema Klimaschutz haben in den vergangenen Jahren deutlich an Relevanz gewonnen. Zum einen freut es mich natürlich, dass dieses Thema so präsent ist. Zum anderen wird aber auch durch Bewegungen wie „Fridays for Future“ deutlich aufgezeigt, dass es in diesem Bereich noch einiges zu tun gibt. Gerade die Wirtschaft ist gefordert, die Klimaziele von Paris zu erreichen. Hierzu versuchen wir bei Kyocera unseren Beitrag zu leisten.
Wie sieht die Nachhaltigkeitsstrategie von Kyocera überhaupt aus?
Matysiak: Den Kern unserer CSR-Strategie bildet ein fairer Umgang mit unseren Stakeholdern – zum Beispiel unseren Mitarbeitern, Kunden, Zulieferern und Partnern. Bereits unser Gründer Kazuo Inamori legte fest, Gewinne nicht auf Kosten anderer zu erzielen - hierzu gehört explizit auch die Natur! Im Kyocera-Konzern hat das Thema Nachhaltigkeit sowie ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen schon immer eine große Rolle gespielt - sei es bei der Produktentwicklung oder bei der regelmäßigen Überprüfung unserer Wertschöpfungskette. Ich denke, was uns als Unternehmen besonders auszeichnet, ist die hohe Kontinuität, mit der wir CSR betreiben. So setzen wir insbesondere in Deutschland auf langfristige Partnerschaften – dadurch erreichen wir eine hohe Glaubwürdigkeit bei unseren eigenen Mitarbeitern aber auch unseren Fachhandelspartnern und Endkunden.
Kyocera ist seit kurzem Mitglied in der Allianz für Entwicklung und Klima. Ziel der Initiative ist es, gemeinsam mit der Privatwirtschaft die Pariser-Klimaziele zu erreichen. Welchen Beitrag kann Kyocera hier leisten?
Matysiak: In Deutschland arbeiten rund 18 Millionen Menschen in einem Büro. Dementsprechend wichtig ist es, auch am Büroarbeitsplatz ressourcenschonende Maßnahmen umzusetzen. Dies wollen wir mit unseren Produkten, Lösungen und Dienstleistungen erreichen. Auf der anderen Seite möchten wir als Unternehmen selbst unseren ökologischen Fußabdruck möglichst gering halten und uns hier stetig weiter verbessern.
KYOCERA ist vor allem für seine Druck- und Multifunktionssysteme bekannt: Kann das Bedrucken von Papier denn überhaupt ökologisch sein?
Matysiak: Wir gehen hier nach dem Prinzip "Vermeiden vor Vermindern vor Kompensieren" vor. Wir betrachten dazu den gesamten Dokumentenprozess – von der Erstellung eines Dokuments über die Nutzung bis zur Archivierung – und schauen, wie sich dieser Prozess ökologischer und effizienter gestalten lässt. Neben unserer ressourcenschonenden ECOSYS-Technologie haben wir gleich eine Reihe von Lösungen in Portfolio, mit der sich typische Dokumentenprozesse digital abbilden lassen. So kann man den Papierverbrauch deutlich senken.
Nichtdestotrotz spielt das Drucken und Kopieren aber in den meisten Büros noch eine Rolle?
Matysiak: Korrekt. Hier unterstützen wir unsere Kunden mit dem Programm PRINT GREEN möglichst klimafreundlich zu drucken. So ist es möglich, durch eine Investition in unser Klimaschutzprojekt in Kenia sämtliche CO2-Emissionen, die über die Lebensphase eines Kyocera-Druckers durch Rohstoffgenerierung, Produktion, Transport, Nutzung und Entsorgung entstehen, zu kompensieren. Wir gehen hier mit gutem Beispiel voran und setzen bei der Nutzungsphase an: So ist sämtlicher Toner, den wir in Deutschland und Österreich vertreiben, klimaneutral. Seit Projektstart im Jahr 2013 konnten wir fast 140.000 Tonnen CO2 kompensieren.
Wie funktioniert die Kompensation genau?
Matysiak: Wir arbeiten hier eng mit der Klimaschutzorganisation myclimate zusammen. Diese unterstützt weltweit zahlreiche Projekte, mit denen dem Klimawandel entgegengewirkt wird. Wir engagieren uns hier gemeinsam mit myclimate in einem Projekt in Kenia, das mit dem Gold-Standard zertifiziert ist. Im Rahmen des Projekts entstehen in der ländlichen Siaya-Region im Westen Kenias Haushaltskocher, die Holz deutlich effizienter verbrennen als die dort üblichen Drei-Steine-Kochstellen. Ein Kocher spart 1,4 Tonnen Feuerholz im Jahr ein – und seit Projektstart wurden dort mehr als 60.000 Kocher installiert. Durch den lokalen Vertrieb und die Produktion vor Ort sind ferner über 165 feste Arbeitsplätze entstanden. Insgesamt unterstützen wir mit diesem Projekt zehn der insgesamt 17 Sustainable Development Goals der UN.
Abgesehen von PRINT GREEN: Welche Maßnahmen setzt Kyocera unternehmensweit um, um die Ziele der Allianz für Entwicklung und Klima zu erreichen?
Matysiak: Tatsächlich hat unser Gründer Kazuo Inamori bereits im Jahr 1959 den Nachhaltigkeitsgedanken bei Kyocera fest verwurzelt. Deutlich wird dies an der Kyocera-Philosophie, deren Prinzip lautet: „Tue das, was menschlich richtig ist“. Dies ist kein leeres Wort. Das Konzept, das sich sowohl auf das tägliche Leben als auch auf die Arbeitsweise aller Beschäftigten bezieht, setzt auf Fairness und gewissenhaften Ressourcen-Einsatz. Dieser Grundsatz soll daher als Richtschnur für das Verhalten sämtlicher Firmenangehörigen und für alle Aktivitäten dienen.
Was sind Beispiele dafür, wie diese Philosophie im Alltag umgesetzt wird?
Matysiak: Neben dem bereits angesprochenen Print-Green-Programm ist vor allem unsere Partnerschaft mit der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zu nennen. Hier engagieren wir uns seit mehreren Jahren sehr erfolgreich im Netzwerk Lebendige Flüsse. Dieses setzt sich für die Renaturierung von Flusslandschaften sowie den Artenschutz ein. Die Erfolge kann man unter anderem in unserem Natour-Guide nachlesen, den wir anlässlich der 30-jährigen Partnerschaft mit der DUH veröffentlicht haben. Ferner führen wir regelmäßige Audits durch, um neue Ansätze für mehr Nachhaltigkeit an unserem Standort zu identifizieren. Hier setzen wir verschiedene Maßnahmen um, die vor allem auf die Einbindung unserer Mitarbeiter abzielen: Sei dies ein regelmäßiger Umwelttag, bei dem wir über das Thema informieren oder die Nutzung von Natur- und Solarstrom am Standort. Im Sommer werden wir zudem drei Bienenstöcke aufzustellen, um auch hier einen Beitrag zum Artenschutz zu leisten. Wichtig ist: Umweltschutz darf auch Spaß machen und soll zum Mitmachen animieren!
Gibt es auch Maßnahmen, die konzernweit umgesetzt werden?
Matysiak: Die Philosophie wird tatsächlich weltweit gelebt. Um dies sicherzustellen, gibt es regelmäßige Management-Schulungen, bei denen Vertreter aus allen Ländern dabei sind. Mit einem eigenen Umweltmanagement-System nach ISO 14001 stellen wir zudem sicher, dass die einzelnen Landesorganisationen die gesetzten Vorgaben unserer globalen CSR-Strategie erreichen. Zugleich fördert der Konzern Mitarbeiterinitiativen, die einen sozialen Fokus haben. Besonders prominent ist auch der Kyoto-Preis, der neben dem Nobelpreis einer der höchsten Auszeichnungen für Errungenschaften in Kultur und Forschung ist. Der Kyoto-Preis wurde von unserem Gründer ins Leben gerufen und wird bis heute von Kyocera unterstützt.
Welche konkreten Ziele gibt es, die Kyocera in punkto Nachhaltigkeit erreichen möchte?
Matysiak: Ich möchte den Nachhaltigkeitsgedanken von Kyocera weiter voran treiben. Als indirekt vertreibender Hersteller ist es wichtig, auch unsere Partner und Mitarbeiter einzubeziehen. Eine regelmäßige und offene Kommunikation ist daher der Schlüssel zum Erfolg. Sprich: Gutes tun und darüber reden, leistet in meinen Augen einen wichtigen Beitrag, dass Thema Nachhaltigkeit fest in unserem Alltag zu verankern. Besonders freut es mich daher, dass unsere Geschäftsführung dies auch so sieht und sich bereits dazu verpflichtet hat, unser Engagement weiter auszubauen. Mein Ziel ist es daher gemeinsam im Team neue Handlungsfelder, Maßnahmen und Ziele für uns zu identifizieren und unsere Mitarbeiter, Partner und Lieferanten dabei mit auf die Reise zu nehmen. Es gibt also weiterhin noch genug zu tun.
Ersters Unterstützerkreistreffen der Allianz für Entwicklung und Klima
Seit November 2018 wächst die Allianz für Entwicklung und Klima stetig. Nun gilt es den Rahmen der Initiative klarer zu definieren, die nächsten Schritte einzuleiten und gemeinsam zu bestreiten. Aus diesem Grund wurden alle Unterstützer und Interessenten Ende März zum Treffen des Unterstützerkreises nach Bad Godesberg eingeladen. Das Treffen bot Raum für Austausch und Diskussion, vor allem aber auch die Gelegenheit zur Mitarbeit an Zielen, Struktur und Aufgabenspektrum. So steht für das Jahr 2019 maßgeblich die inhaltliche Ausgestaltung der Allianz und eine Verstärkung ihrer Bekanntheit und Repräsentanz im Mittelpunkt.
Das Treffen bot Raum für Austausch und Diskussion, vor allem aber auch die Gelegenheit zur Mitarbeit an Zielen, Struktur und Aufgabenspektrum. So steht für das Jahr 2019 maßgeblich die inhaltliche Ausgestaltung der Allianz und eine Verstärkung ihrer Bekanntheit und Repräsentanz im Mittelpunkt.