Politik

Soziale Netzwerke machen User zu Müllsammlern

US-Camp-Direktor Jeff Kirschner nutzt die Gunst von Instagram für einen guten Zweck - und zwar, um die Welt von Müll zu befreien, sei es vor der Chinesischen Mauer oder im Central Park. Er hat begonnen, Fotos von Müll zu machen, sie auf den Account @litterati geladen und mit dem Hashtag #litterati versehen. Der Effekt war groß: Mittlerweile wurden rund 10.000 derartige Bilder aus 22 Ländern veröffentlicht. Die Teilnehmer können somit nicht nur ihre Anteilnahme zeigen - durch die Zuordnung von geografischen Koordinaten durch Geo-Tagging wissen sie zudem, wo der Abfall aufgehoben und folglich entsorgt wurde. Kirschner hat alle Bilder auf Digital Landfill archiviert.

09.07.2013

Soziale Netzwerke sollen helfen, die Welt von Müll zu befreien. Foto: F. Gopp/pixelio.de
Soziale Netzwerke sollen helfen, die Welt von Müll zu befreien. Foto: F. Gopp/pixelio.de
Kirschner meint, dass mithilfe des Archivs wertvolle Informationen über die am meisten verschmutzten Regionen generiert werden können. Er hofft zudem auf mehrere Kooperationen, die die Teilnehmer belohnen sollen. Whole Foods in Oakland gewährleistete als erster Partner jedem Nutzer, der ein Foto veröffentlicht hatte, einen Gratis-Kaffee.

"Diese Idee ist großartig. Man sieht auch bei anderen Trends wie beispielsweise den Katzenbärten den Effekt, eine große Community zu schaffen", schildert Social-Media-Experte Daniel Friesenecker. Das Umwelt-Bewusstsein sei generell deutlich gestiegen. "Dieser Trend kann noch mehr zur Bewusstseinsbildung beitragen", sagt er.

Die Motivation der Nutzer, bei diesem Projekt teilzunehmen, setzt sich Friesenecker zufolge aus einer Mischung von Faktoren zusammen. Als erstes spiele der künstlerische Aspekt eine bedeutende Rolle. "Sie können kreativ sein, setzen sich für etwas Gutes ein und motivieren zusätzlich auch andere zur Teilnahme - und das, mit einem nur geringen Aufwand", so der Fachmann.

Der Ersatz für die benötigten Ressourcen sei dabei überschaubar und auch die Freizeit würde nicht eingeschränkt. "Zudem ist es immer aufregend, ein Teil einer Community oder eines Trends zu sein - auch bei sinnfreieren Projekten", schließt der Experte ab.
Quelle: UD / pte
 
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