Politik

Pakistan: Bäume gegen Flutkatastrophen

Über eine halbe Million roter Mangroven pflanzten 300 Freiwillige am Indus-Delta Pakistans an einem einzigen Tag. Diese Aktion, die einen Eintrag ins Guiness-Buch der Rekorde bewirkte, soll dem ökologischen Gleichgewicht der Region nutzen. Organisiert wurde das Ereignis vom WWF, der pakistanischen Regierung und Wirtschaftspartnern. Die 541.176 Setzlinge wurden im Abstand von zwei Metern eingegraben und bedecken nun eine Fläche von 325 Hektar. Der bisherige Rekord aus Indien, dem ewigen Kontrahenten Pakistans, wurde damit um 100.000 Pflanzungen überboten.

31.07.2009

Rote Mangrove, Foto: Ulf Mehlig
Rote Mangrove, Foto: Ulf Mehlig
Die Akteure der Pflanzungen waren Bewohner von Fischerdörfern in der Provinz Sindh, 150 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Karachi. "Manche der Teilnehmer wollten Pakistan zum Sieg verhelfen, andere kennen die hohe Bedeutung der Mangrovenbäume", erklärt Richard Garstang vom WWF Pakistan. Die rote Mangrove sei in der Flutregion des Indus ein wichtiger Laichplatz und Nährstofflieferant für Fische und werde in den Haushalten als Heizmittel sowie als Grundstoff für Dächer und Fischerboote verwendet.

Wichtige Funktion habe die Pflanze jedoch auch als Schutz vor Katastrophen wie etwa Tsunamis oder Stürme. "Es fiel bei den Flutwellen der letzten Jahre auf, dass die Regionen, an deren Küste Mangroven wachsen, weniger zerstört waren. Die Pflanzen halten die Flut somit wie Wellenbrecher auf, was für das Hinterland wichtig ist", so Garstang. Das ökologische Bewusstsein Pakistans sei in den letzten Jahren deutlich gestiegen, dank der Arbeit von Umweltschutzorganisationen und Medien. Die Aktion sei somit von hohem öffentlichem Interesse des Landes begleitet worden.

Als wichtig für die Bewusstseinsbildung wertet Franko Petri vom WWF Österreich die Aktion. "Ein Fünftel der globalen Erwärmung geht auf die Abholzung der Wälder zurück, wovon vor allem die Regenwälder Brasiliens, Kongos und Indonesiens wie auch die Taiga-Wälder betroffen sind", betont der Umweltexperte gegenüber pressetext. Es sei nicht zielführend, in den waldreichen Gegenden Europas ähnliche Baumpflanzaktionen durchzuführen. "Der Schwerpunkt der Bemühungen muss auf Maßnahmen liegen, die den Baumbestand der bedrohten Wälder sichern."
Quelle: UD / pte
 
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