Politik

Umweltverträglicher Fußball: Nicht nur der Rasen sollte grün sein

Sind Mehrwegbecher besser als Einwegbecher? Ist Hybridrasen dem Kunstrasen vorzuziehen? Rechnen sich LED Flutlichtanlagen für Amateurvereine? Bei diesen und anderen Fragen berät das Öko-Institut seit 2013 kontinuierlich den Deutschen Fußball-Bund (DFB), der die Ergebnisse für seine Mitgliedsvereine aufbereitet.

14.06.2016

Umweltverträglicher Fußball: Nicht nur der Rasen sollte grün sein zoom

"Die Frage, wie der gesamte Fußballsport umweltverträglich ausgerichtet werden kann, macht auch vor dem Deutschen Fußball-Bund nicht halt", sagt Daniel Bleher, Senior Researcher am Öko-Institut mit Schwerpunkt Sport und Umwelt. Dies betrifft nicht nur die Profi-Clubs der Bundesliga, sondern insbesondere auch die rund 24.000 Amateurvereine des DFB. Hinzu kommen die regelmäßig stattfindenden internationalen Turniere, wie die nun beginnende Fußball-Europameisterschaft in Frankreich.

Umweltschutz als wirtschaftliche Strategie

Die Zukunftsfähigkeit des Fußballsports hängt bedeutend mit dem Schutz von Umwelt und Klima zusammen. Als Freiluftsportart ist er den Umweltbedingungen unmittelbar ausgesetzt. Hinzu kommen die Kosten für Energie und Wasser. Jeder Euro, der hier gespart werden kann, steht für den Sport zur Verfügung.

„Amateurvereine, genauso wie Proficlubs haben mit steigenden Energiekosten zu kämpfen“, erklärt Daniel Bleher die veränderte Sichtweise der Vereine. „Bei Sportstätten aus den 1970er Jahren spielte Energieeffizienz noch keine große Rolle. Verglichen mit heutigen Maßstäben haben viele Vereinsheime, Umkleidekabinen oder Sporthallen einen enorm hohen Energieverbrauch. Das Problem ist auch Profi-Clubs wie dem FC Bayern München bewusst, für den die Energiekosten nach den Personalausgaben den zweithöchsten Kostenfaktor darstellen. Der Anreiz, Energie zu sparen, ist daher für alle Vereine mit eigenen Sportstätten sehr hoch."

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Umweltprogramm „Green Goal“ als internationaler Wegbereiter

In den letzten Jahren gewinnt das Thema Umwelt- und Klimaschutz bei der Planung und Durchführung von Sportgroßveranstaltungen immer mehr an Bedeutung. Deutschland hat dabei im internationalen Vergleich bereits hohe Anforderungen. Erstmals in der Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaften hat der Deutsche Fußball-Bund zur Fußball-WM 2006 ein Umweltkonzept mit dem Ziel entwickelt, negative Umwelteinflüsse möglichst gering zu halten. Das Öko-Institut hat den DFB bei der Konzeptentwicklung und Umsetzung aktiv unterstützt; sein Umweltprogramm „Green Goal“ erfuhr weltweit große Beachtung und wurde für die Frauen-WM 2011 erneut angewendet.

Green Goal bildet auch den Wegbereiter für neue Standards auf internationaler Ebene: Die FIFA hat für die Weltmeisterschaft 2018 erstmals Umweltschutzkriterien in das Bewerbungsverfahren integriert, für die diesjährige Europameisterschaft gehört ein Umweltprogramm bereits dazu. „Im Rahmen unserer Beratung setzen wir uns dafür ein, dass der Deutsche Fußball-Bund seiner eigenen Verantwortung zu mehr Umwelt- und Klimaschutz nachkommt. Das betrifft einerseits die DFB eigenen Aktivitäten, wie die Reisen der Nationalmannschaft, andererseits aber auch die Hilfestellung für Vereine, sich umweltfreundlich zu verhalten“, fasst Daniel Bleher seine Beratungsaufgaben zusammen.

Quelle: UD/pm
 

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