Politik

Vertikales Gewächshaus entsteht in Schweden

Die südschwedische Stadt Linköping wird Heimat eines urbanen Gewächshauses. Dieses wird erbaut vom Unternehmen Plantagon, das sich klimafreundlichen Landwirtschaftslösungen der Zukunft verschrieben hat. Das 55 Meter hohe Hybrid-System soll erstes Experimentierfeld für die weitgehend automatisierte Aufzucht und Ernte von Gemüse dienen. Dabei könnte es sogar ohne zusätzlicher Energieversorgung auskommen.

05.03.2012

Plantagon Greenhouse Building. Foto: Plantagon/Sweco
Plantagon Greenhouse Building. Foto: Plantagon/Sweco
Der vor kurzem erfolgte Spatenstich gab den Startschuss zum Greenhouse-Projekt in der siebtgrößten Stadt des Landes. Wie die PR-Managerin des Unternehmens, Carin Balf Arbman mitteilt, laufen die Vorbereitungen für den Bau auf Hochtouren. In spätestens anderthalb Jahren könnte die Errichtung starten, man hofft jedoch, dass die Baustelle noch in diesem Jahr eröffnet wird. Mit der Fertigstellung wird in zwei bis drei Jahren gerechnet, 2014 ist damit ein realistischer Termin.

Das Pflanzenhaus ist eine auf den Standort individuell abgestimmte Lösung. Linköping ist als Industriestandort in beträchtlichem Maße auf das örtliche Gaskraftwerk angewiesen. Dessen Abwärme und Kohlendioxid-Ausstoß soll sich das Gewächshaus zunutze machen. Auch die Form der Plantagon-Bauwerke variiert, um je nach Klimazone eine optimale Sonneneinstrahlung zu gewährleisten. Neben symbiotischen Anlagen wie dieser will man in Zukunft auch alleinstehende Glashäuser errichten.

Die Aufzucht der Setzlinge soll hauptsächlich von Maschinen übernommen werden. Die Zeit von der Pflanzung bis zur Ernte soll für normales Grüngemüse wie Salat rund 35 Tage in Anspruch nehmen. Im Laufe der Zeit werden die Pflanzenbehälter von den oberen Stockwerken nach unten transferiert. Dort werden sie geleert, anfallender organischer Müll wird zur Biogaserzeugung genutzt, wobei die prognostizierten Abfallmengen laut Arbman als gering eingeschätzt werden.

Der Personalbedarf für den Betrieb des Projektes hängt jeweils von der Größe eines solchen Pflanzenhauses und der Verwertung der Erzeugnisse ab, die sowohl lokal als Nahrungsmittel verkauft oder auch für industrielle Zwecke verwendet werden können. In Linköping rechnet man mit zwei bis fünf notwendigen Arbeitskräften. Plantagon prognostitziert eine Produktion von 500 Tonnen an Nahrungsmitteln im Jahr. Wegen des hohen Interesses aus Asien und aus Gründen der Nahrhaftigkeit wird man im Rahmen des schwedischen Pilotprojekts auf fernöstliche Pflanzenarten setzen.

Mit dem skandinavischen Winter, der sich mit zunehmender Nähe zum Polarkreis über ein halbes Jahr erstrecken kann, stellt sich den Erbauern eine weitere Herausforderung. Mit dem ersten Greenhouse möchte man auch austesten, wie man in der kalten Jahreszeit ausreichende Lichtzufuhr für die Pflanzen sicherstellen kann. Spezielle LED-Lampen sollen in Zeiten andauernder Dämmerung aushelfen, erklärt die Pressesprecherin abschließend.
Quelle: UD / pte
 
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