Politik

Bildung und Schutz für Mädchen in Krisenregionen

Die Gleichberechtigung und Stärkung von Mädchen und Frauen: Unter diesem Motto stand der diesjährige G7-Gipfel, der am 8. und 9. Juni in Kanada stattgefunden hat. Ein zentraler Aspekt war das Thema Bildung, denn Mädchen haben in vielen Ländern noch immer keinen Zugang dazu. Besonders drastisch ist die Situation in Krisenregionen.

12.06.2018

Bildung und Schutz für Mädchen in Krisenregionen
Mädchen in Krisenregionen gehen oft nicht zur Schule.

62 Millionen Kinder auf der Welt gehen in Folge von langanhaltenden Konflikten oder Krisen nicht zur Schule. Für Mädchen ist das Risiko ohne Bildung aufzuwachsen sogar 2,5 Mal höher, wenn sie in solchen Kontexten leben. Plan International fordert die Staats- und Regierungschefs der G7 deshalb auf, sich mit einer Deklaration für die Stärkung von Mädchen in Not- und Krisensituationen einzusetzen - durch politische und finanzielle Verpflichtungen.

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"Die G7-Staaten haben jetzt die Chance, den globalen Blick auf ein weitgehend vernachlässigtes Thema zu lenken: Mädchen in Krisensituationen. Die verheerende Kombination aus alters- und geschlechterspezifischer Diskriminierung, langanhaltenden Krisen und knappen finanziellen Ressourcen erfordert dringend klare politische und finanzielle Zusagen", sagt Maike Röttger, Geschäftsführerin von Plan International Deutschland.

Zu wenig finanzielle Mittel

Bildungsprogramme in Krisenregionen sind meist auf Kurzfristigkeit angelegt, chronisch unterfinanziert und in Zeiten von Krisen und Konflikten meist die ersten, die ausgesetzt, und die letzten, die wieder aufgenommen werden. In den vergangenen Jahren sind weniger als zwei Prozent der weltweiten finanziellen Mittel für humanitäre Hilfe in Bildungsinitiativen geflossen. "Eine ausreichende Finanzierung ist jedoch entscheidend, um das Menschenrecht auf Bildung auch für Mädchen zu verwirklichen", betont Maike Röttger. Mit der Deklaration muss sich die G7 verpflichten, innerhalb der nächsten drei Jahre zusätzliche 1,3 Milliarden US-Dollar für internationale Bildungsprogramme bereitzustellen, einschließlich der Globalen Partnerschaft für Bildung (GPE) und des Fonds' Education Cannot Wait (ECW). Der Fokus muss dabei auf Mädchen in Krisenregionen liegen.

Humanitäre Krisen werden zunehmend komplexer und dauern immer länger an. Betroffene Familien sind im Schnitt 26 Jahre lang auf der Flucht - als Flüchtlinge im Ausland oder als Binnenvertriebene im eigenen Land. Für Mädchen sind die Folgen verheerend. Mangelnder Zugang zu Bildung macht sie in derartigen Situationen noch verletzlicher für gravierende Menschenrechtsverletzungen wie Zwangsverheiratung, ungewollte frühe Schwangerschaft, sexualisierte und andere Formen von Gewalt, Zwangsprostitution und Menschenhandel.

Quelle: UD/na
 

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