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Nachhaltig auf drei Beinen: McDonald’s legt CR-Update vor

Gemeinsam für stabiles und nachhaltiges Wirtschaften: Im neuen Nachhaltigkeits-Update zeigt McDonald’s Deutschland, wie Zentrale, Franchise und Lieferpartner zusammenwirken – von regionalem Rindfleisch und Milch aus Haltungsform 3 über Programme wie „BEST Beef“ bis hin zu Recyclinginitiativen und dem Dialog mit Landwirten. UmweltDialog fasst die wichtigsten Punkte zusammen.

16.09.2025

Screenshot McDonalds Nachhaltigkeitsupdate 2024

Dreibeinige Möbelstücke haben eine besondere Stärke: Sie bleiben selbst auf unebenem Boden stabil. Im Gegensatz dazu kann ein Stuhl, Hocker oder Tisch mit vier Beinen leicht wackeln, denn nicht alle Beine haben zwangsläufig Bodenkontakt (es sei denn der Untergrund ist absolut eben). Mathematisch betrachtet bilden drei Punkte immer genau eine Ebene auch auf schiefem Boden, was ein vierbeiniges Möbel hingegen nicht garantiert.

Dieses Konzept nutzt McDonald's Deutschland als Sinnbild für seine Unternehmensstrategie. Im aktuellen Nachhaltigkeits-Update 2024 beschreibt der Systemgastronom den „dreibeinigen Stuhl“ als zentralen Bestandteil des Geschäftsmodells: Zentrale, Franchise-Nehmende und Lieferpartner bilden gemeinsam das stabile Fundament für ökonomischen Erfolg, gesellschaftliche Verantwortung und ökologische Nachhaltigkeit – „auch unter herausfordernden Bedingungen“, wie Mario Federico, Vorstandsvorsitzender McDonald’s Deutschland, betont.

Ein Unternehmen, 210 Franchisenehmende und 113 Lieferpartner

Jedes der drei „Unternehmens-Beine“ bringt verschiedene Perspektiven mit ein. Während zum Beispiel die Zentrale strategische Leitplanken setzt, sind die 210 Franchise-Unternehmerinnen- und Unternehmer die Gesichter der Marke vor Ort. Sie pflegen Kontakte zu Vereinen, Kommunen und Schulen und engagieren sich in lokalen Projekten, vom Anti-Littering bis zur Unterstützung gemeinnütziger Initiativen. „In unseren Restaurants machen wir die Marke für unsere Gäste erlebbar“, erklärt Arndt Heiderich, Sprecher des McDonald’s Franchise Leadership Council.

Auch die Lieferpartner spielen eine zentrale Rolle, wie beispielsweise HAVI. Das Logistik-Unternehmen arbeitet bereits seit fast 45 Jahren mit McDonald’s zusammen. „Wie in einer guten Ehe sind wir miteinander gewachsen und haben uns weiterentwickelt“, so Stavroula Ekoutsidou, Vorsitzende der Geschäftsführung HAVI Deutschland. „Das Geheimnis dahinter: Wir agieren beide verlässlich und ruhen uns nie auf Erfolgen aus.“ Man wolle gemeinsam besser werden und neue Potenziale für die Zusammenarbeit erschließen. Nachhaltigkeit ist dabei ein wichtiger Grundpfeiler. So nimmt HAVI auf den Rückfahrten der Lieferfahrzeuge von den Restaurants zu den Verteilzentren Mehrwegbehälter für die Burger-Buns mit und spart dadurch Fahrtwege sowie CO2.

Verpackung, Recycling und Anti-Littering

Mehrwegsortiment McDonald's Deutschland

McDonald’s arbeitet seit einigen Jahren daran, Verpackungen nachhaltiger zu gestalten und Kreisläufe zu schließen. Seit 2020 werden gebrauchte Getränkebecher separat gesammelt und zu Hygienepapier oder grafischem Papier weiterverarbeitet. Allein 2024 konnten dadurch 146 Tonnen Frischfaserpapier eingespart werden. Das entspricht etwa 290.000 Rollen Toilettenpapier. Für Heißgetränke im McCafé stehen Porzellantassen bereit, zusätzlich gibt es ein Pfandsystem für Mehrwegbecher, die deutschlandweit zurückgegeben werden können. Auch bei den Verpackungen selbst gibt es Fortschritte: Hamburger und Cheeseburger werden seit 2024 in plastikfreiem Wickelpapier ausgegeben, das recycelt werden kann. Dadurch spart McDonald’s jährlich rund 128 Tonnen Plastik ein. In der Logistik setzt Partner HAVI auf wiederverwendbare Paletten-Netze anstelle von Stretchfolie – eine Umstellung, die fast 200 Tonnen Plastik pro Jahr einspart und inzwischen in über 1.000 Restaurants umgesetzt ist.

Regionalität als Leitmotiv

Für kürzere Transportwege sorgen auch Produkte aus der Region. Ganz nach der Formel „Born in the US, made in Germany“ bezieht McDonald’s inzwischen 61 Prozent aller Rohwaren aus deutscher Produktion. Das Unternehmen kauft sein Rindfleisch seit Jahren vollständig bei heimischen Betrieben. Eier liefert ausschließlich die deutsche Freilandhaltung, Gurken kommen komplett aus Bayern, und 76 Prozent der Kartoffeln stammen aus regionalem Anbau. Die Milch für Shakes, Eiscreme und Kaffeespezialitäten bezieht McDonald’s vollständig aus Deutschland; seit 2025 stammt sie zudem ausschließlich aus Haltungsform 3. Ein Beispiel ist der Hof von Louisa Hüper in der Wedemark bei Hannover. Dort sorgen moderne Laufställe, digitale Anwendungen und klar strukturierte Ruhebereiche für mehr Tierwohl bei rund 600 Kühen. „Zu sehen, dass es den Tieren gut geht, das ist für uns das Wichtigste“, sagt Hüper. Planungssicherheit erhält der Hof über die langfristigen Verträge, die McDonald’s mit seinen Lieferanten schließt.

Innovationen aus Feld und Stall

Kühe liegen auf der Weide

Mehr Tierwohl fördern außerdem die verschiedenen Programme von McDonald‘s. Mit ihnen will das Unternehmen zudem Innovationen voranbringen und die deutsche Landwirtschaft stärken. „BEST Beef“ etwa bietet Landwirtinnen und Landwirten schon seit über zehn Jahren finanzielle Anreize, ihre Rinderhaltung tiergerechter und klimafreundlicher zu gestalten. In der aktuellen Version „BEST Beef 3.0“ werden höhere Haltungsformen gezielt gefördert, zusätzlich ist ein Klimamanagement-Modul integriert. Über 4.300 Betriebe mit mehr als 61.000 Kühen nehmen aktuell daran teil. Rinderhalterin Franziska Berle erklärt, warum sie mitmacht: „Es gibt klare Vorgaben, aber eben auch eine faire Vergütung. So kann ich investieren und weiß, dass sich der Aufwand lohnt.“

Mit dem Programm „Farmers for McDonald’s“ wiederum entwickelt McDonald‘s gemeinsam mit Lieferpartnern und Landwirten praxisnahe Innovationen. Dazu zählen etwa digitale Kontrollsysteme in Hähnchenställen zur Verbesserung des Tierwohls oder die Herstellung von Dünger im Weizenanbau, der mit Biomethan als Energiequelle produziert wird. Das daraus gewonnene Getreide verarbeitet der Partner Quality Bakers zu Burgerbrötchen – und senkt damit die Emissionen um bis zu 60 Prozent.

Dialog mit Landwirtschaft und Gesellschaft

Wer sonst noch so hinter den Produkten bei McDonald’s steckt, erfahren die Gäste mit der Kampagne „Aus deiner Nähe. In deiner Nähe.“ Regelmäßig stellt der Systemgastronom hierbei die Landwirtinnen und Landwirte vor, die für McDonald’s produzieren – etwa über Plakate oder digital. Im Jahr 2025 gestarteten Talkformat „Burger Dialog“ diskutieren darüber hinaus Vertreterinnen und Vertreter aus Landwirtschaft, Politik und der Generation Z über die Zukunft der Ernährung und die Erwartungen an nachhaltige Produktion.

McDonalds Burger Dialog

Wie der zweite „Burger-Dialog“ Ende Juni in Berlin ablief, lesen Sie im UmweltDialog-Beitrag „Zwischen Burger und Bauernhof: McDonald’s bringt Landwirte und Gen Z an einen Tisch“.

Seit Anfang 2025 ist McDonald’s außerdem Mitglied im Forum Moderne Landwirtschaft – als erstes Unternehmen der Systemgastronomie. Ziel ist es, die Arbeit der Landwirtschaft transparenter zu machen und mehr Verständnis in der Gesellschaft zu schaffen.

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Quelle: UmweltDialog
 

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